Errichtet Apple ein eigenes Content Delivery Network?
Musik, Filme oder auch Software-Downloads eines großen Unternehmens benötigen immense Infrastruktur, die meistens gemietet und nicht selbst zur Verfügung gestellt wird. Apple verlässt sich seit vielen Jahren auf einen Provider, der sich auf diesen Bereich spezialisiert hat: Akamai. Akamai nutzt ein System von sich gegenseitig abgleichenden Servern, die dadurch schnell auf Downloadanfragen reagieren können. Doch selbst
ein Netzwerk mit mehr als 250.000 Servern geht bisweilen in die Knie, wenn Apple große Updates wie beispielsweise iOS 7 oder auch Mavericks freigibt. Im letzten Jahr nannte Akamai den Start von iOS 7 als einen Grund, warum das Quartalsergebnis stark gelitten habe - derart ausgelastet waren die Datenzentren.
Vor fünf Jahren begann Apple damit, noch weitere große CDNs (Content Delivery Networks) wie beispielsweise Level 3 einzubinden, um den immer höher werdenden Anforderungen zu entsprechen und
Kunden von iTunes Store oder Mac App Store rasch zu versorgen. Einem Bericht zufolge hat Apple aber noch weitere Pläne: Angeblich arbeitet Apple (so wie unter anderem Google, Amazon, Microsoft und Netflix) daran, ein eigenes CDN auf die Beine zu stellen. Es ist nicht bekannt, wie viel Apple dabei selber stemmen und wie viel man weiterhin auf andere Anbieter auslagern will, allerdings soll wohl die Abhängigkeit von den großen Content Delivery Networks reduziert werden.
Traditionell
behält Apple sehr gerne die komplette Kontrolle über eine Plattform; momentan ist es aber trotz zahlreicher großer Daten- und Rechenzentren von Apple weiterhin so, dass die "letzte Meile" nicht von Apple sondern von anderen Netzwerken bedient werden. Gibt es dort Performance-Probleme, so hat Apple kaum Möglichkeiten, zeitnah darauf zu reagieren. Ein schneller Umstieg von Akamai hin zu einem kompletten Apple-CDN erscheint allerdings wenig wahrscheinlich.
Wenn die Berichte stimmen, so wird Apple wohl eher neue Internet-Dienste oder einzelne Angebote in eigenen Datencentern unterbringen und auf diese Weise eine schrittweise Migration vornehmen. Der Anfang ist mit Siri, Apple Maps und Teilen des App Stores gemacht - die Frage bleibt nur, ob Apple tatsächlich im Sinn hat oder ob es in überhaupt realistisch ist, irgendwann einmal ganz ohne Akamai auszukommen. Die Anforderungen sind immens, weswegen große Updates wohl noch lange Zeit nur auf mehrere starke Schultern verteilt machbar sind.
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