Erste Erfahrungen mit ARKit 1.5
Als Apple auf der Worldwide Developer Conference im letzten Sommer im Gefolge von iOS 11 auch ARKit 1.0 demonstrierte, war das Entwickler-Interesse gewaltig. Mit ARKit lassen sich virtuelle 3D-Modelle in Live-Videos von der iPhone- oder iPad-Kamera einfügen, als wären die 3D-Modelle tatsächlich in der Realität vorhanden - dabei bewegen sich die 3D-Modelle sehr akkurat mit jeder Kamera-Bewegung mit, um die Illusion nicht zu zerstören.
Nach anfänglich sehr großem Interesse in der zweiten Jahreshälfte 2017 ist nun der Enthusiasmus unter Entwicklern etwas abgeflaut - hauptsächlich kleinere Spiele oder Gimmick-Apps sind mit ARKit erschienen, der große Durchbruch in den Massenmarkt ist noch nicht gelungen.
Apple hat zusammen mit iOS 11.3 einige
neue Features in ARKit implementiert, die mehr Anwendungsmöglichkeiten bieten und die Qualität verbessern sollen. ARKit 1.5 wird zusammen mit der finalen Version von iOS 11.3 erscheinen - Apps, die ARKit 1.5 einsetzen, können ab Erscheinen von iOS 11.3 im App Store vertrieben werden.
Version 1.5 des Augmented-Reality-Frameworks hat große Fortschritte bei der Erkennung von Flächen im Raum gemacht. Mit Version 1.0 konnten nur horizontale Flächen im Raum erkannt und für die Platzierung von Objekten genutzt werden - dies ist mit Version 1.5 anders: Dort werden auch verlässlich vertikal ausgerichtete Flächen erkannt und nutzbar gemacht. Außerdem soll ARKit 1.5 geschwungene Oberflächen besser erkennen und auswerten können. Sogar Elemente in der echten Welt, wie beispielsweise Poster oder Bücher seien kein Problem mehr - mittels ARKit 1.5 ist es daher möglich, Poster an der Wand zum Leben zu erwecken und zum Beispiel direkt auf dem Poster den Trailer eines Filmes ablaufen zu lassen.
Apple hat in ARKit 1.5 auch an der Wiedergabequalität geschraubt und zeigt das Kamera-Bild in einer deutlich höheren Auflösung an - samt verbesserter automatischer Fokussierung.
Das erste Entwickler-Feedback zu ARKit 1.5 ist positiv: Die Erkennung von vertikalen Oberflächen und Bildern an der Wand funktioniert verlässlich wie von Apple beschrieben:
In vergangenen Interviews hat Tim Cook seine Begeisterung für Augmented Reality durchblicken lassen und ging so weit, dass AR den App Store revolutionieren könnte. Ob die neuen Features in ARKit 1.5 aber ausreichen, um das Entwicklerinteresse erneut zu wecken, bleibt abzuwarten.