Erste Grafikbenchmarks: M1-Chip vs. Nvidia 1050Ti vs. Radeon RX 560
Kaum jemand verspottet Apples eigene Chips noch als "Handyprozessor", nachdem sich zeigte, dass selbst ein Ultrabook wie das MacBook Air gegen leistungsfähige Desktop-Rechner konkurrieren kann – oder diese gar übertrifft. Schon in der letzten Woche tauchten diverse Benchmark-Tests auf, die von beeindruckender Rechenleistung zeugen (siehe unter anderem
). Doch wie ist es eigentlich um die Grafik-Performance bestellt – können die M1-Chips auch in dieser Disziplin glänzen?
Vergleich mit zwei populären GrafikkartenInzwischen liegen auch hierzu
erste Daten vor. Zwar beziehen sich die Vergleichswerte auf Grafikkarten des Typs Nvidia 1050Ti und Radeon RX 560, also nicht mehr ganz taufrische Modelle, dennoch kann man aus den Werten einiges ablesen. Selbst die genannten Modelle verweisen Intels potenteste Chipsatzgrafik nämlich empfindlich in die Schranken – mit bis zu 60% an Leistungsvorsprung. Gleichzeitig liegt die Leistungsaufnahme aber bei 75 Watt und somit bei einem Vielfachen der M1-Grafikkerne.
Die
ersten Benchmark-Vergleiche stimmen optimistisch, denn der M1 muss das Duell keinesfalls scheuen. Ein wichtiger Hinweis: Die Daten stammen von GFXBench 5.0, also einem Test, der eher auf Smartphone-Benchmarking ausgerichtet ist. Aus diesem Grund sollte man die absoluten Werte mit Vorsicht betrachten, die Tendenz ist aber deutlich:
Für Chipsatzgrafik: Außerordentlich gutOhne jeden Zweifel dürfte der M1 also die Grafikleistung aller Macs ohne dedizierter Grafikkarte weit übertreffen – worauf Apple auch in den Produktbeschreibungen hinweist. Gleiches gilt auch für Macs, die mit einer Mittelklasse-Grafikkarte ausgestattet sind. Wie es möglich ist, mit einer integrierten Grafiklösung derlei Performance zu erreichen, hatten wir in der vergangenen Woche im Artikel "Was ist Shared Memory, Unified Memory und dediziertes VRAM?" erläutert:
).
... 2021 wird zeigen, was Apple mit neuen Grafikchips erreichtWirklich spannend wird aber, wie sich die Grafikleistung im kommenden Jahr entwickelt. Angeblich entwickelt Apple für den kommenden iMac (und wohl auch das MacBook Pro 16") einen gesonderten Grafikchip, Codename "Lifuka" (siehe
). Da jene Baureihen, vor allem aber ein zukünftiger Mac Pro, grafisch auf einem ganz anderen Level spielen müssen, kommt Apple um noch schnellere Grafiklösungen nicht umher. Wie genau die technische Umsetzung aussieht, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt indes schwer voraussagen. Wenig wahrscheinlich klingt aber, dass es noch "Grafikkarten von der Stange" gibt, also handelsübliche Produkte von Nvidia und AMD. Jene ließen sich nicht an Apples "Unified Memory"-Architektur anbinden, womit ein großer Vorteil des Systems wegfiele.