Erste M1-Macs: Apples Marketingteam dachte zunächst, die Akku-Anzeige sei defekt
Vor einem Jahr gab Apple auf der Worldwide Developers Conference bekannt, dass beim Mac eine große Änderung ansteht: Statt auf Intel-Chips setzt Apple fortan auf eigene Prozessoren, welche auf den hauseigenen A-Chips basieren. Diese gelten bereits im Handy- und Tablet-Markt als Performance- und Energieeffizienzmaßstab. Apple präsentierte schließlich im November 2020 den M1 für Macs. Zuerst stellte Apple das MacBook Air, MacBook Pro 13" und den Mac mini auf die neuen Apple-Chips um – und Presse wie auch Kunden waren begeistert von der Geschwindigkeit und Batterielaufzeit.
Jährlich vergibt die bekannte Seite "
Tom's Guide" Preise für besondere Produkte – und in diesem Jahr gewinnt der M1 den Preis in der Kategorie "Technologischer Durchbruch". Anlässlich dieses Preises erzählte Bob Borchers, Vizepräsident von Apples Produkt-Marketing-Team, eine lustige Anekdote.
"Die Akku-Anzeige ist defekt"Aufgrund Apples interner Geheimhaltung erhielt Apples Marketing-Abteilung wohl die nagelneuen M1-Macs erst, als diese kurz vor der Produktion standen. Bob Borchers erzählte, dass die Mitarbeiter einige Stunden damit verbrachten, sich mit den neuen Macs vertraut zu machen – doch als sich die Akkuzustandsanzeige kaum bewegte, dachte man zuerst an einen Softwarefehler. Tim Milet, Vizepräsident der Hardware-Architektur-Entwicklung, stand im Hintergrund und lachte: "Nein, das hat alles seine Richtigkeit!".
GPU-Team sehr stolz auf die GrafikleistungTim Milet gibt gegenüber Tom's Guide bekannt, dass auch das Team, welches für die Grafikeinheit des M1 verantwortlich ist, sehr stolz auf die Leistung sei: Man wolle mit dem M1 wieder vermehrt Gamer ansprechen und man habe sehr eng mit dem Metal-Team zusammengearbeitet, um das Maximum an Geschwindigkeit herauszuholen.
Rosetta bereits Jahre zuvor in der EntwicklungDie neuen M1-Chips können keinen Code ausführen, welcher für Intel-Prozessoren kompiliert wurde – daher muss zuerst den Programmcode übersetzen werden. Tim Milet sagt, dass Apple schon Jahre zuvor mit einem kleinen Team an Rosetta 2 arbeitete, um den Umstieg so unproblematisch wie möglich zu gestalten.
In der Tat hat Apple bei Rosetta 2 sehr gute Arbeit geleistet: Die meisten Programme und Spiele funktionieren selbst ohne native M1-Version schneller als auf den entsprechenden Intel-Prozessoren. Dies liegt daran, dass Rosetta 2 den Programmcode nicht während der Ausführung dynamisch übersetzt, sondern beim ersten Programmstart. Führt man eine Intel-App das erste Mal auf einem M1-Mac aus, wird das gesamte Programm in Code umgewandelt, welcher der M1-Mac nativ ausführen kann – daher sind nicht-native Programme kaum langsamer als angepasste Apps.