Erster Erfahrungsbericht mit der Google Glass zieht durchwachsenes Fazit
Dass einst nur auf stationären Computern zur Verfügung stehende Funktionen immer mobiler werden und somit sehr leicht mitgenommen werden können, ist ein Trend, der spätestens mit dem Smartphone-Boom begann. Googles Ansatz, diese Entwicklung fortzuführen, ist die jüngst erstmals an Entwickler ausgegebene "Google Glass". Diese verfügt über einen
Mini-Computer, 16 GB Flash-Speicher, eine integrierte Kamera sowie ein kleines Display, das angesichts der geringen Entfernung zum Auge einem herkömmlichen 25"-Display entspricht.
AppleInsider hat einen ersten Testbericht veröffentlicht und die ersten Erfahrungen mit dem Headset geschildert. Um die Computerbrille zu aktivieren, muss entweder der Kopf schnell um 30 Grad geneigt oder ein "OK, glass" gesprochen werden. Anschließend lässt sich die Brille per Sprachkommandos steuern, wobei Fragen wie "Wie groß ist der Eiffelturm" und Folgefragen wie "Wann wurde er gebaut" möglich sind; die Sprachsteuerung kann dabei erfassen, dass mit "er" der Turm aus der Frage zuvor gemeint ist.
Der Verfasser des Testberichtes zieht als Fazit, dass
Google noch einen weiten Weg zu gehen habe, um Benutzer von der Google Glass zu überzeugen. Momentan falle man in der Öffentlichkeit sehr auf und verunsichere auch seine Gegenüber. Auch vom konkreten Nutzwert ist der Verfasser nur sehr eingeschränkt überzeugt. Nach etwas Eingewöhnungszeit funktionieren Dienste wie Mail, Telefonie, Chat oder Nachrichten recht gut, einen Smartphone-Ersatz stelle das Konzept aber zumindest in der Entwicklerversion noch nicht dar.
Zudem bleibe immer noch die Frage, ob die Kamera der Google Glass nicht in die Privatsphäre anderer eindringe, immerhin habe man mit der Kamera die Möglichkeit, alles zu erfassen, was der Anwender auch gerade sieht. Ob Google das Konzept wirklich zur Marktreife führt und sich ein Markt eröffnet, bleibt auf jeden Fall spannend. In einem Interview hatte Apples CEO Tim Cook bezweifelt, dass ein solcher Markt bestehe. Technologie rücke näher an den Körper, die Datenbrille werde aber ein reines Nischenprodukt bleiben, so seine Einschätzung.
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