Erster Jahrestag der Apple Vision Pro – es ist still um das Headset geworden
Nur alle paar Jahre kann Apple mit einer neuen Produktkategorie auftrumpfen, vor genau einem Jahr war es wieder einmal so weit. Die Vision Pro kam Anfang Februar 2024 in den Handel, wenngleich dies zunächst nur auf die USA zutraf. Man wird wohl nie erfahren, mit welchem Absatz Apple intern rechnete, doch recht schnell war zu beobachten, dass die Anzahl der kaufwilligen Nutzer ziemlich übersichtlich ausfiel. Apple betonte zunächst in zahlreichen Stellungnahmen, wie überzeugend sich die Nachfrage gestalte. Unter anderem anlässlich der Quartalskonferenzen zählte man einige Beispiele auf, wie die Brille in Unternehmen für Mehrwert sorge – bis auf einige Spezialbereiche sollte sich das 3499 Dollar teure Produkt aber nie wirklich bemerkbar machen.
Eine große neue Produktkategorie – für eher wenige KundenÜber die Gründe für das verhaltene Interesse wurde in den vergangenen 12 Monaten viel diskutiert. Von der preislichen Einstiegshürde, die reine Neugierkäufe weitgehend ausschließt, über fehlende Software, mangelnden Tragekomfort und kurze Akkulaufzeit, schwebte stets die Frage "wofür eigentlich?" im Raum. Niemand zweifelt die technische Brillianz an, bei der Darstellungsqualität und Auflösung kann kein anderes Produkt Apple das Wasser reichen, doch nur ausgesprochen wenige Nutzer haben einen Mehrwert für sich erkannt. VR-Brillen sind im Gamingbereich recht verbreitet, genau in dieser Sparte läuft es aber besonders schleppend hinsichtlich Entwicklerinteresse und Angebot (siehe auch dieser
Artikel).
Kurzes mediales Interesse, dann wurde es ruhigerWährend der Verkaufsstart in den USA noch medial begleitet wurde, immerhin ist ein solcher Launch eine spannende Sache, war es bei der Ausweitung für zusätzliche Länder umso stiller. Als die Brille im Juli 2024 nach Deutschland kam, boten fast alle Apple Stores selbst zum Erstverkaufstag
kurzfristige Demo-Termine an – nicht einmal für kostenloses Ausprobieren reichte somit das Interesse der sonst so tech-interessierten Applewelt.
Keine Produktion mehr?Anfang Januar besagte ein
Bericht, Apple habe die Produktion der Vision Pro vorerst eingestellt. Nachdem die Produktionskapazitäten bereits stark nach unten gefahren wurden, erfolge seit Dezember angeblich gar keine Fertigung mehr. Das ist normalerweise sehr ungewöhnlich für Apple, denn das Unternehmen ist bekannt für hocheffiziente Just-in-time-Fertigung. Ein kompletter Stopp aufgrund unverkaufter Lagerbestände kommt höchst selten vor, lediglich beim HomePod der ersten Generation lagen Prognosen und Absatzzahlen derart weit auseinander. Von Apple gibt es hierzu keine offiziellen Daten. Im Falle des HomePods hatte man aber aufgrund der Seriennummern einfach rückschließen können, dass Apple Jahre später noch immer die Inititalproduktion abverkaufte.
Normale Brille, Vision Nicht-Pro und günstigere VersionGlaubt man Gerüchten der jüngeren Vergangenheit, so
stoppte Apple vorerst die Entwicklung einer herkömmlichen Brille mit Computerfunktionen. Eine günstigere Variante der Vision Pro
komme zudem nicht vor 2027 – und für eine Neuauflage der aktuellen Vision Pro mit schnellerem Chip könnte es ebenfalls 2026 werden. Ob dies allein auf zu niedrige Nachfrage oder technische Herausforderungen zurückzuführen ist, lässt sich nicht abschließend sagen.