Erster Test von „Lunar Lake“: Intel hat Hoffnung, Apple, Qualcomm und AMD Konkurrenz zu machen
Als Apple Ende 2020 die ersten Macs mit ARM-Chips vorstellte, versetzte das Unternehmen die Fachwelt in Erstaunen: Die neuen Rechner waren ihren Intel-Vorgängern nicht nur in puncto Leistung deutlich überlegen, sondern überzeugten vor allem mit ihrer beeindruckenden Energieeffizienz und der daraus resultierenden langen Akkulaufzeit der MacBooks. Vier Jahre später holt die Konkurrenz auf: Qualcomms Snapdragon X Elite und die Ryzen-AI-Chips von AMD weisen durchaus bemerkenswerte Daten auf, Intel legt nun ebenfalls eine wettbewerbsfähige CPU-Serie vor: Core Ultra 200V (Lunar Lake) ist als Antwort auf die oben genannten Chips gedacht.
Lunar Lake für Copilot+ geeignetWie bei Apple Silicon ebenfalls üblich, kommt das SoC mit DRAM auf dem Package. Eine weitere Gemeinsamkeit betrifft die Fertigung: Diese übernimmt TSMC für Intel. Es handle sich lediglich um eine vorübergehende Vereinbarung, wie Intel betont. Vier Performance- und vier Effizienzkerne, die neue Xe2-GPU und die für komplexe KI-Aufgaben entwickelte NPU sollen Lunar Lake in die Top-Liga der Chips für Notebooks hieven. Apropos NPU: Diese ist so leistungsstark, dass sie Microsofts Voraussetzungen für die KI-Features von Copilot+ erfüllt. Der Arbeitsspeicher variiert je nach Variante zwischen 16 und 32 Gigabyte. In den meisten Tests mit dem Asus Zenbook S 14 (UX5406) schneidet die Akkulaufzeit mit Lunar Lake tatsächlich beachtlich ab:
Ars Technica erzielt im Benchmark von PCMark Modern Office eine Laufzeit von ca. 16,5 Stunden.
Solide Leistung, ausgezeichnete LaufzeitEin Arbeitstag ohne Ladekabel sollte somit kein Problem für einen Rechner mit dem neuen Intel-Chip darstellen: Ars Technica zufolge ist die Laufzeit mit einem MacBook Air M1 oder M3 vergleichbar. Die Leistung wird als durchaus solide bewertet, wenngleich vor allem der Multi-Core-Score bei Geekbench 6 im Vergleich zur Konkurrenz von Qualcomm, AMD und Apple ein wenig zurückfällt:
Die Xe2-Grafikeinheit liefert bisweilen hervorragende Ergebnisse, fällt aber in der Multi-Core-Performance deutlich ab. Das Fazit der meisten Testberichte ist aber durchaus wohlwollend: Die Kombination aus Software-Kompatibilität, Leistung und Akkulaufzeit zeuge von einem überaus gelungenen Gesamtpaket.