Es wird ernst: US-Justizministerium bereitet Kartellklage gegen Apple vor
Unter der Bezeichnung "United States v. Microsoft Corporation" fand vor knapp 25 Jahren ein spektakuläres Kartellrechtsverfahren statt, welches das Potenzial hatte, Microsoft zu zerschlagen. Die Empfehlung des Gerichtshofs hatte nämlich gelautet, aus Microsoft zwei unabhängige Unternehmen zu machen – eines zur Entwicklung von Betriebssystemen und eines, das sich nur um Programme und andere Software kümmert. Bekanntlich kam es nicht dazu, denn Microsoft erlaubte es fortan Drittanbietern, Windows-PCs mit beliebiger Software auszustatten – anstatt die Installation der Microsoft-eigenen Lösungen vorzuschreiben. Damals hätte wohl niemand gedacht, dass es mehr als zwei Jahrzehnte später wohl zu einem "United States v. Apple Inc" kommt. Genau darauf stehen die
Zeichen nun, das Justizministerium bereitet ein Kartellrechtsverfahren gegen Apple vor.
Alle Daten liegen vor, jetzt arbeiten die JuristenJüngsten Informationen zufolge sollen alle gegen Apple vorliegenden Punkte bis Ende des Jahres gesammelt und aufbereitet sein, sodass sich die Klage einreichen ließe. Anschließend steht die Entscheidung an, ob es wirklich dazu kommt – und wie aussichtsreich ein Verfahren ist. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stand, inwiefern Apple die eigene Marktmacht ausnutzte, um Hardware- und Software-Anbieter auf den eigenen Plattformen auszuschließen. Wettbewerbsrechtlich gesehen hat Apple nämlich derart hohen Einfluss auf den Gesamtmarkt, um nicht mehr nach Belieben eigene Regeln aufstellen zu dürfen. Vor allem der Smartphone-Sektor gilt als Duopol, in dem zwei Giganten alles unter ihrer Kontrolle haben.
Weit mehr als nur der App StoreFür das U.S. Department of Justice geht es nicht nur um die intensiv diskutierten Geschäftsbedingungen des App Stores inklusive hoher Gebühren, Verbot bzw. starke Einschränkungen für alternative Bezahlmodelle sowie Vertriebsformen, sondern auch um Drittanbieter-Hardware. Ein Beispiel dafür ist das "Wo ist..."-Netzwerk, welches harmonisch mit Apple-Produkten wie den AirTags oder Apple-Hardware zusammenarbeitet, Apple jedoch anderen Anbietern große Steine in den Weg legte. Zwar begründet Apple jegliche Schritte immer mit Sicherheitsvorkehrungen, allerdings gibt es an diesem Argument einige Zweifel.