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Experte: Apples App-Store-Monopol ist bald beendet, weil Spotify sich wahrscheinlich durchsetzt

Die Wettbewerbsbehörde der Europäischen Union bereitet zurzeit ihren abschließenden Bericht in ihrem Verfahren gegen Apple vor. Auslöser der bereits vor geraumer Zeit eingeleiteten Untersuchung war unter anderem eine Beschwerde von Spotify. Der schwedische Musik-Streamingdienst sieht sich durch den Zwang zur Nutzung des iOS App Stores und vor allem Apples System der In-App-Käufe gegenüber Apple Music benachteiligt.


Strategischer Kampf ums "App-Store-Monopol"
Auch die Competition and Markets Authority (CMA) des Vereinigten Königreichs kündigte jetzt an, den iOS App Store im Hinblick auf Behinderungen des Wettbewerbs unter die Lupe nehmen zu wollen. Zudem gab die niederländische Autoriteit Consument & Markt (ACM) bekannt, ihre Entscheidung in einem ähnlichen Verfahren in nächster Zeit treffen zu wollen. Nach Ansicht des bekannten Patent- und Wettbewerbsrechtsexperten Florian Müller deuten diese drei zurzeit laufenden Verfahren darauf hin, dass Apple den "strategischen Kampf um die Definition des App-Store-Monopols" bereits verloren haben könnte.

Ist Apple ein Monopolist?
Die erste Märzwoche des Jahres 2021 könnte den Anfang vom Ende des App-Store-Zwangs markieren, schreibt Müller in seinem Blog FOSS Patents. Seiner Einschätzung nach besteht für Apple insbesondere im Vereinigten Königreich die Gefahr, hinsichtlich des iOS App Stores als Monopolist eingestuft zu werden. Das Unternehmen hat in dem aus der EU ausgetretenen Land bei Smartphones einen Marktanteil von rund 50 Prozent. Die CMA müsse sich daher nicht zwnagsläufig damit auseinandersetzen, ob der App Store und der zugehörige Zahlungsdienst für In-App-Käufe eigenständige Märkte seien, auf welchen Apple der Alleinherrscher sei.

iOS App Store als eigenständiger Markt?
Etwas anders sieht die Situation hingegen in der EU insgesamt und den Niederlanden aus. Allerdings ist Müller zufolge auch hier trotz niedrigerer Marktanteile die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Wettbewerbsbehörden den von Spotify vorgebrachten Argumenten folgen. Der Streamingdienst hält sowohl den iOS App Store als auch das System der In-App-Käufe für jeweils eigenständige Märkte, auf denen Apple als Monopolist agiere. Der iPhone-Konzern verweist im Gegenzug stets darauf, dass die Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Smartphone-Ökosystemen hätten. Er verfüge daher wegen der Marktanteile anderer Hersteller nicht über ein Monopol.

Definition des Marktbegriffs ist entscheidend
Müller neigt nach eingehender Analyse aller derzeit anhängigen Verfahren – auch in den USA – jetzt zur Ansicht, dass sich Spotify ebenso wie Epic mit seinen Argumenten letztlich bei Kartellbehörden und Gerichten durchsetzen könnte. Wenn sich die EU-Kommission der Marktdefinition des schwedischen Streamingdienstes anschließt, was der Experte für wahrscheinlich hält, "ist Apples App-Store-Monopol beendet", schreibt er. Wann die europäische Wettbewerbsbehörde ihre Entscheidung trifft, ist nicht bekannt. Zu erwarten steht zudem, dass der iPhone-Konzern einen negativen Ausgang des Verfahrens vor den zuständigen Gerichten anfechten wird. Die Angelegenheit dürfte sich also noch hinziehen.

Kommentare

Robby55508.03.21 17:41
Spotify geht es nicht um den Store an sich und um die Infrastruktur sondern darum was Apple dabei abkassiert und das ist nicht gerade wenig. An diesem Punkt haben die Wettbewerbshüter schon viel zu lange weggeschaut denn wenn man sich die Situation am Mac oder z.B. unter Windows ansieht ist die ganz anders. Dort hat der Entwickler die Wahl zwischen Store (mit all seinen Gebühren) oder Selbstvermarktung in Form eines Downloads bzw. früher oft auch auf einen Medium. Dabei haben Apple bzw. Microsoft nichts davon. Fair wäre es wenn entweder das selbe auf iOS möglich wäre oder aber im Gegenzug der Zugang zum Store kostenlos angeboten wird (natürlich auch für Abos wie Spotify). Natürlich haben die Aktionäre nichts davon aber dem Marktanteil würde es sicher gut tun.
+5
Metty
Metty08.03.21 17:44
Ich hoffe es bleibt dem Benutzer die Wahl ob er sein Gerät zu einem beliebigen App Store öffnen will oder nicht. Ich bevorzuge die Sicherheit des App Stores und will nicht Apps von egal wo egal wie installieren. Noch viel schlimmer wird es wenn ich an Bezahlmechanismen denke.
Ich höre schon das Geschrei der ersten Dummy-User wenn die sich Viren über fremde App Stores installiert haben oder Zahlungen in Nirwana gelandet sind. Dann ist es natürlich wieder Apple's Schuld und die großen Wettbewerbsbehörden machen sich aus den Staub und wollen nichts damit zu tun haben.
+32
KingBradley
KingBradley08.03.21 17:47
Ich finde es gut wenn man frei entscheiden kann:
Es gibt Software die würde ich weiterhin im Store kaufen, andere wiederum nicht.

Apple hat hier Panik das die ganze Abo Seuche die sie forciert haben des Profits wegen, jetzt ein Boomerang wird.

Die Möglichkeit Update Preise außerhalb des AppStores zu bekommen, wie kann man sowas ablehnen?🤔
Wie kann man hier auf Apples AppStore Abo Diktatur Seite sein?🤦🏻‍♂️

Ich sehe es schon kommen:
Apple wird wie aus Zauberhand Update Preise im AppStore ermöglichen🎊🎉🥳

Für mich ist es unlogisch:
Bei Linux, Windows und macOS
Auf freie Software Auswahl/Installation stehen und bei iOS zum Kim Jong-Un werden🤡
+5
Manuel01018008.03.21 17:50
Ach dann sind Sony/Microsoft/Nintendo Monopolisten.
+11
MLOS08.03.21 17:52
Die Vorteile des einheitlichen InApp-Systems lässt sich Apple bezahlen und darin sehe ich grundsätzlich auch kein Problem. Die Infrastruktur kostet eben Geld. Das Problem ist nur der hohe Betrag, die seltsamen Ausnahmen wie Amazon und die fehlende Möglichkeit, den Entwickler entscheiden zu lassen. Ich könnte mir ein ähnliches System wie unter macOS mit der Notarisierung durchaus auch auf dem iPhone und iPad vorstellen. Damit würde man auch effektiv Malware entgegenwirken können.
+11
pouny08.03.21 17:54
Im Endeffekt ist es natürlich Demokratierelevant, dass die “Regeln” eines Systems von allen definiert werden. Da ändert das Verbieten von geschlossenen Systemen wenig, aber es ist schonmal super, dass sich ein paar mehr Menschen Gedanken dazu machen.
+1
schaudi
schaudi08.03.21 17:54
Metty
Ich hoffe es bleibt dem Benutzer die Wahl ob er sein Gerät zu einem beliebigen App Store öffnen will oder nicht. Ich bevorzuge die Sicherheit des App Stores und will nicht Apps von egal wo egal wie installieren. Noch viel schlimmer wird es wenn ich an Bezahlmechanismen denke.

Das Problem wird sein, dass du am Ende als Kunde nicht die Wahl haben wirst. Wenn Entwickler XYZ, auf dessen App du aus welchen Gründen auch immer angewiesen bist, sich dazu entscheidet nur außerhalb des AAS zu verkaufen musst du diesen Weg gehen. Je nach Anwendung können Alternativen nämlich rar oder oft einfach nur "schlechter" sein, zB wenn es um Produktspezifische Apps geht.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+7
Robby55508.03.21 17:56
MLOS
Das Problem ist nur der hohe Betrag, die seltsamen Ausnahmen wie Amazon und die fehlende Möglichkeit, den Entwickler entscheiden zu lassen.

Jeff Bezos ist eben ein guter Dealmaker

Spotify ist dagegen nur ein kleines Licht aus dem fernen Europa und hat nicht die wirtschaftliche Kraft wie Amazon. In Amerika funktioniert einiges eben anders und nicht erst seit Donald ...
0
Singdudeldei08.03.21 18:20
Robby555
Spotify ist dagegen nur ein kleines Licht aus dem fernen Europa...

Spotify ein kleines Licht?

Spotify ist der weltweit führende Streaming-Dienst. Klar, die machen jedes Jahr trotz des hohen Umsatzes immer wieder Verluste, aber als kleines Licht würde ich diese Firma nicht bezeichnen. Sie hat nicht die wirtschaftliche Durchschlagskraft eines Amazons, da hast du recht, aber sie haben durchaus Einfluss. Zwar nicht auf Apple aber, wie man sieht, auf die Kartellbehörden und Gerichte.

Das mit Amazon ist aber schon sehr ungerecht und könnte wirklich zur Stolperfalle für Apple werden. Wenn ich z. B. bei der Amazon-Tochter Audible über iOS ein Hörbuch bestellen möchte, muss ich es zuerst in irgendeine Liste schieben, im Browser dann anhand der Liste das Buch kaufen und zurück zur Audible-App gehen, um es mir schließlich anzuhören. So erspart Audible aka Amazon sich die 15/30%. Warum dürfen die das und andere nicht?
+6
massi
massi08.03.21 18:28
Spotify hat's gerade nötig, vielleicht sollten die erstmal damit anfangen ihre Künstler ordentlich zu entlohnen.
+3
Robby55508.03.21 18:30
Singdudeldei
Wenn ich z. B. bei der Amazon-Tochter Audible über iOS ein Hörbuch bestellen möchte, muss ich es zuerst in irgendeine Liste schieben, im Browser dann anhand der Liste das Buch kaufen und zurück zur Audible-App gehen, um es mir schließlich anzuhören. So erspart Audible aka Amazon sich die 15/30%. Warum dürfen die das und andere nicht?

Wenn man Unternehmen wie Apple etwas abringen will was ihnen nicht passt, dann muss man sie schon dazu zwingen. Entweder auf dem Klageweg (dauert lange) oder mit einem guten Deal (geht schneller). Ich bin sicher der Jeff Bezos hatte schon gewichtige Argumente für den Deal und Apple geht dabei mit Sicherheit nicht ganz leer aus. So verdienen beide gutes Geld. Spotify mag beim Audiostreaming eine führende Rolle spielen aber Apple und Amazon spielen in einer anderen Liga (einfach mal Apples Barreserven anschauen). Selbst für Samsung war es ziemlich schwierig dagegen zu halten.
+1
ttwm08.03.21 18:36
Ich versteh das nicht:
- es gibt z. B. kostenfreie Spiele im AppStore mit Ingame-Zahlung.
- Wenn ich in diesen Spielen über iOS etwas kaufe (Einmal-Kauf wie Dias oder auch eine Art Abo), kostet es Betrag X.
- Das gleiche Spiel ist aber auch auf Android vorhanden und nach Release auf Steam veröffentlicht worden (Steam-Version und iOS-Version - glaube auch die Android-Version – lassen sich auf einen Account/ein Spiel zusammenlegen).
- Und z. B. auf Steam sind alle Ingame-Käufe X-30% (ja, milchmädchen…) entsprechend günstiger…

Wo ist das nun ein System, das Anbieter schlecht behandelt… Und wieso kann EPIC & Co. das nicht umsetzen?
-3
deus-ex
deus-ex08.03.21 18:49
Wenn ich in Stadt iOS wohne und es dort nur einen Apfel Laden gibt, ist das zwar scheisse, aber eben so. Wenn es mich stört muss ich halt nach St. Android ziehen.
+2
MacPiet08.03.21 19:08
KingBradley
Die Möglichkeit Update Preise außerhalb des AppStores zu bekommen, wie kann man sowas ablehnen?🤔
Wie kann man hier auf Apples AppStore Abo Diktatur Seite sein?🤦🏻‍♂️

Ich sehe es schon kommen:
Apple wird wie aus Zauberhand Update Preise im AppStore ermöglichen🎊🎉🥳

was meinst du mit Update-Preise. Es gibt schon immer die Möglichkeit Updates/neue Versionen vergünstigt zu bekommen, wenn man die Vorgängerversion hat. Es gibt/gab sogar die Möglichkeit von Bundles, d. h. wenn ich mehrere Apps von einem Hersteller kaufe gibts Rabatt. Hab so die neuen Versionen der Apps der Omnigroup immer reduziert kaufen können.
+1
chill
chill08.03.21 19:12
Ich weiss gar nicht was für ein Problem Spotify hat. Ich habe kein Abo von denen im App Store, und zahle per PayPal. Apple bekommt also nix von mir (nein, ich habe kein free account)
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
+6
AppleUser2013
AppleUser201308.03.21 19:16
Vielleicht kann das jemand hier bestätigen...
Upgrades funktionieren echt im App Store? Ich kenn das nur so, daß eine neue Version eben wieder voll bezahlt werden muss oder eben zum "Introduction" Preis, welche oft bei der Veröffentlichung vorhanden ist...
+1
MacPiet08.03.21 19:24
AppleUser2013
Vielleicht kann das jemand hier bestätigen...
Upgrades funktionieren echt im App Store? Ich kenn das nur so, daß eine neue Version eben wieder voll bezahlt werden muss oder eben zum "Introduction" Preis, welche oft bei der Veröffentlichung vorhanden ist...

schau dir mal im Appstore die In-App-Käufe von Omnigroup an (Omnifocus, Omniplan etc.)
-1
schaudi
schaudi08.03.21 19:38
Singdudeldei
[…]So erspart Audible aka Amazon sich die 15/30%. Warum dürfen die das und andere nicht?
Kann und macht auch eigentlich fast jeder. Du kannst Spotify auch außerhalb des AAS Abonnieren und trotzdem in iOS nutzen. Netflix und D+ rechnen bei mir auch nur über PayPal ab. Das einzige Abo, was ich über den AAS laufen habe ist eine App die es nur im AAS gibt und selbst keine andere Zahlung anbietet (selber schuld).

Du darfst diese anderen bezahl Optionen nur nicht innerhalb der iOS App anbieten. Nicht mehr und nicht weniger... also Jammern auf astronomisch hohem Niveau.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+2
AppleUser2013
AppleUser201308.03.21 19:38
Also kann man Upgrades sozusagen nur über Inapp Käufe ermöglichen und nicht anders...
+3
MacPiet08.03.21 20:02
AppleUser2013
Also kann man Upgrades sozusagen nur über Inapp Käufe ermöglichen und nicht anders...

wo ist das Problem? Du kannst die App laden und eine Weile testen (ich glaube 2 w). Wenn sie dir gefällt, kaufst du sie per In-App-Kauf. Wenn du die Vorversion hast kannst du mit Rabatt kaufen.
+1
Florian Lehmann08.03.21 20:59
Ist das ein Monopol? Keine Ahnung. EDEKA verkauft ja auch nicht jedes Produkt. Wenn der Hersteller Preise will, die EDEKA nicht bezahlen möchte, schmeißen sie ihn kurzfristig aus dem Programm. Als Kunde guckt man da auch doof aus der Wäsche.
-5
TerenceHill
TerenceHill08.03.21 21:38
Ich bin generell gegen eine freie Wahl. Was nützt es mir, wenn ich ausschließlich Apple zulasse und ein Freund bezieht seine Apps über einen verseuchten Store. Somit fange ich mir indirekt einen Schmarrn ein, obwohl ich nur AAS nutze. So oder so wird das System verseucht.
-5
Singdudeldei08.03.21 21:44
TerenceHill
Ich bin generell gegen eine freie Wahl. Was nützt es mir, wenn ich ausschließlich Apple zulasse und ein Freund bezieht seine Apps über einen verseuchten Store. Somit fange ich mir indirekt einen Schmarrn ein, obwohl ich nur AAS nutze. So oder so wird das System verseucht.

Verstehe ich nicht. Was hat das iPhone deines Freundes mit deinem iPhone zu tun bzw. wo sind die Schnittstellen?
+7
TerenceHill
TerenceHill08.03.21 21:50
Grundsätzlich finde ich diese Diskussion sehr ermüdend. Was soll danach kommen, wenn die Wettbewerbshüter siegen? Klagen von Android Usern, die einen Mac besitzen und die iCloud ins Android integriert haben wollen? Ausgrenzung ist auch eine Diskrimierung. Hier wird gerade die Büchse der Pandora geöffnet und kann unberechenbare Auswirkungen haben.
+1
TerenceHill
TerenceHill08.03.21 21:52
Singdudeldei
TerenceHill
Ich bin generell gegen eine freie Wahl. Was nützt es mir, wenn ich ausschließlich Apple zulasse und ein Freund bezieht seine Apps über einen verseuchten Store. Somit fange ich mir indirekt einen Schmarrn ein, obwohl ich nur AAS nutze. So oder so wird das System verseucht.

Verstehe ich nicht. Was hat das iPhone deines Freundes mit deinem iPhone zu tun bzw. wo sind die Schnittstellen?

Ist deine Frage jetzt ernstgemeint? Wenn mein PC mit Viren verseucht ist, gebe ich diese Viren über Email und Messanger weiter.

PS: Fall's Du sagst: "Das ist Blödsinn, geht ja gar nicht". Der PC meines Stiefsohnes hat genau das gerade durchgemacht. Einzige Lösung: Rechner platt machen und alles neu installieren. Diese Verhältnisse will ich mit iOS nicht.
-2
Maniacintosh
Maniacintosh08.03.21 22:02
Florian Lehmann
Ist das ein Monopol? Keine Ahnung. EDEKA verkauft ja auch nicht jedes Produkt. Wenn der Hersteller Preise will, die EDEKA nicht bezahlen möchte, schmeißen sie ihn kurzfristig aus dem Programm. Als Kunde guckt man da auch doof aus der Wäsche.

Naja es ist schon ein kleiner Unterschied: Als Kunde kann ich mein Wunsch-Produkt im Zweifel eben bei REWE, Aldi, Lidl, Kaufland, real, Penny, NKD, famila oder Combi kaufen, wenn EDEKA es mir partout nicht mehr verkaufen will. Umgekehrt haben die Hersteller auch die Chance mir ihre Produkte auf diesem Weg zu verkaufen. Hier herrscht Wettbewerb, hier gibt es einen funktionierenden Markt (wenn auch schlechter als vor 20 oder 30 Jahren, da gab es dann noch Tengelmann, plus und Spar war unabhängig und noch kein Teil von EDEKA).

Das sieht aber bei iPhone/iPad/iPod-Software anders aus: Ich kann diese ausschließlich über den AppStore verkaufen und ich kann diese ausschließlich über den AppStore kaufen. Gleichzeitig muss ein Entwickler auch in jedem Fall Apples Payment-System nutzen und dafür Gebühren abdrücken, die über dem Selbstkostenpreis liegen dürften.

Das ist eben schon ein Monopol für iOS/iPadOS-Software. Und schon der Markt der mobilen Plattformen ist mit iOS und Android nicht besonders groß. Apple soll nicht Server-Kapazitäten und Payment-System für lau bereitstellen, aber wenn Apple alle auf die eigene Plattform zwingt, die ein iPhone haben oder für iPhones etwas anbieten wollen, dann sollen sie daran eben nicht auch noch verdienen, das finde ich legitim.

Man stelle sich vor ein Autohersteller würde nun spezielle dreieckige Tankstutzen verbauen, so dass man nur noch bei den Vertragshändlern an deren Tankstellen Sprit kaufen könnte und dieser wäre natürlich 30% teurer als bei allen anderen Tankstellen. Der Hersteller würde diesen Tankstutzen auch noch lizenzieren, aber würde dann eben 30% vom Umsatz als Gebühr kassieren.

Bei Ersatzteilen ist das für Autos sogar schon mit Rechtssprechung hinterlegt. Da dürfen die Hersteller anderen gar nicht mehr verbieten Ersatzteile anzubieten. Da dürfen die Hersteller nicht mehr verbieten "fremde" Werkstätten zu nutzen, die Hersteller müssen die Wartungspläne sogar freigeben.

Es gibt ehrlich gesagt auch keinen zwingenden technischen Grund alternative Stores nicht zuzulassen: Beim Mac funktioniert das doch auch prima, ohne dass ich alle 5 Minuten Viren, Trojaner oder anderen Unrat auf meinem Mac hätte. Jeder der meint, dass alles außer dem Apple AppStore unsicher ist, kann per Gatekeeper auch alles andere als Software-Quelle ausschließen. Zertifizierte Entwickler können per Notarisation auch über andere Quellen sichere Software anbieten. Es gibt keinen guten Grund (außer Apples Umsätze) das auf den iPlattformen anders zu handhaben.
+1
Maniacintosh
Maniacintosh08.03.21 22:10
TerenceHill
Grundsätzlich finde ich diese Diskussion sehr ermüdend. Was soll danach kommen, wenn die Wettbewerbshüter siegen? Klagen von Android Usern, die einen Mac besitzen und die iCloud ins Android integriert haben wollen? Ausgrenzung ist auch eine Diskrimierung. Hier wird gerade die Büchse der Pandora geöffnet und kann unberechenbare Auswirkungen haben.

Das ist schon ein Unterschied: Ich kann Apple nicht zwingen Lösungen für andere Plattformen anzubieten. Hier geht es darum die Plattform zu öffnen. Die iCloud ist aber alles andere als marktbeherschend und es gibt etliche Alternativen, die auf allen gängigen Plattformen zur Verfügung stehen.
TerenceHill
Ist deine Frage jetzt ernstgemeint? Wenn mein PC mit Viren verseucht ist, gebe ich diese Viren über Email und Messanger weiter.

PS: Fall's Du sagst: "Das ist Blödsinn, geht ja gar nicht". Der PC meines Stiefsohnes hat genau das gerade durchgemacht. Einzige Lösung: Rechner platt machen und alles neu installieren. Diese Verhältnisse will ich mit iOS nicht.

Auf dem Mac klappt es doch auch, ohne dass ich nur im AppStore Apps kaufen kann. Ein ähnliches Konzept würde ja auch auf einem iDevice gut funktionieren. Und wenn du auf deinem iPhone einstellst: Nur Apple AppStore ist lauffähig, dann wird der Schädling kein entsprechendes Zertifikat mitbringen und auf deinem iPhone nicht laufen. Gibt es da eine Sicherheitslücke, die der Schädling ausnutzt, hast diese Gefahr aber theoretisch auch heute schon ganz ohne Sideloading-Option. Es gab ja auch schon diese speziellen Nachrichten, die ein iPhone zum Absturz bringen konnten. Ggf. reicht eben auch schon ein versendeter Link, den iMessage zwecks Vorschau schon mal lädt.
+2
TerenceHill
TerenceHill08.03.21 22:24
Maniacintosh


Das ist schon ein Unterschied: Ich kann Apple nicht zwingen Lösungen für andere Plattformen anzubieten. Hier geht es darum die Plattform zu öffnen. Die iCloud ist aber alles andere als marktbeherschend und es gibt etliche Alternativen, die auf allen gängigen Plattformen zur Verfügung stehen.
TerenceHill
Ist deine Frage jetzt ernstgemeint? Wenn mein PC mit Viren verseucht ist, gebe ich diese Viren über Email und Messanger weiter.

PS: Fall's Du sagst: "Das ist Blödsinn, geht ja gar nicht". Der PC meines Stiefsohnes hat genau das gerade durchgemacht. Einzige Lösung: Rechner platt machen und alles neu installieren. Diese Verhältnisse will ich mit iOS nicht.

Auf dem Mac klappt es doch auch, ohne dass ich nur im AppStore Apps kaufen kann. Ein ähnliches Konzept würde ja auch auf einem iDevice gut funktionieren. Und wenn du auf deinem iPhone einstellst: Nur Apple AppStore ist lauffähig, dann wird der Schädling kein entsprechendes Zertifikat mitbringen und auf deinem iPhone nicht laufen. Gibt es da eine Sicherheitslücke, die der Schädling ausnutzt, hast diese Gefahr aber theoretisch auch heute schon ganz ohne Sideloading-Option. Es gab ja auch schon diese speziellen Nachrichten, die ein iPhone zum Absturz bringen konnten. Ggf. reicht eben auch schon ein versendeter Link, den iMessage zwecks Vorschau schon mal lädt.

Da stimme ich Dir zu, iCloud ist nicht marktbeherrschend eben so wie iOS. Mit einem 15%igen Marktanteil ist Apple sicher nicht Marktbeherrschend. Andere geschlossene Systeme (diese sind dir ja bekannt) haben den gleichen Vertriebsweg zu den ähnlichen Gebühren.

Es gibt immer wieder Schadsoftware für macOS, jedoch dringen die auf Grund der geringen Anzahl an Mac's nicht durch. Zumal ist der PC auf Grund seiner deutlich größeren Verbreitung eine besseres Ziel. Genau so wird es dann iOS ergehen, die Verbreitung ist deutlich höher als macOS und daher ein herausforderndes Ziel für Programmierer von Schadsoftware.

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin nicht allwissend. Aber kannst Du das "garantieren", dass meine Befürchtung bezüglich "Öffnung von iOS", nicht zutreffen wird?
-1
Maniacintosh
Maniacintosh08.03.21 22:51
Wie geschrieben: Auch bei Autoherstellern haben wir keinen Monopolisten, noch weit weniger als auf dem Markt für mobile Devices. Dennoch wurden dort den Herstellern so diverse Gängelungen untersagt. Es braucht nicht zwingend ein Monopol für den Missbrauch von Marktmacht. Und auf dem Markt für Apps für iDevices hat Apple ein Monopol. Es geht hier nicht um den Markt für Smartphones. Ich kann meine Apps eben nicht bei Google Play oder sonstwo laden.

Bei anderen geschlossenen Systemen halte ich entsprechendes vorgehen übrigens für genauso falsch. Dort scheint aktuell aber schlicht zu gelten: Wo kein Kläger, da kein Richter. Die anderen wirklich geschlossenen Plattformen, die mir einfallen wären aber wirklich nur die Konsolen. Android erlaubt Sideloading, der Mac auch, Windows sowieso. Linux sowieso.

Und ja auch der AppStore für die iDevices hat so seine Vorteile, aber darauf angewiesen zu sein hat auch einen Nachteil: Apple hat damit nämlich eine Türwächter-Funktion für die gesamte Plattform. Wo sind die Grenzen? Dass es keine YouPorn-App gibt, ist für mich persönlich kein Nachteil, aber wie sieht es aus, wenn morgen alle Messenger rausfliegen, weil es ja iMessage gibt? Spotify, Deezer und Tidal fliegen, weil es eben Apple Music gibt? Netflix und Prime Video fliegen, weil AppleTV+? Dropbox fliegt, weil es eben die iCloud gibt?

Andererseits hat Apple keinerlei Probleme mit auf Kinder zugeschnittenem Pay-to-win-Müll a la Coinmaster - klar man verdient ja auch mit...
+2
Tom Macintosh
Tom Macintosh08.03.21 22:53
Schaut euch doch mal die vielen Download Links bei Windows Software an. Da werden immer irgendwelche Programme mit installiert wenn man mal schnell klickt.

ich möchte so einen Deal nicht machen. Wer nicht in den App Store will der soll sich halt ein Android Telefon holen. Dann hat man mit dem Kram ruhe.

IOS ist für Apple Geräte.

Sonst kommt wohl noch demnächst die Klage das Apple Geräte auch mit einem Android / Google OS laufen müssen.
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