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Experte nennt Vorteile der XR-Kamera im Vergleich zum iPhone Xs

Foto-App-Entwickler Ben Sadofsky hat die Kamera des iPhone XR unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass sie in Teilen bessere Bilder macht als der große Bruder Xs. In seinem mehrseitigen Bericht schreibt er, das Xs komme zu besseren Ergebnissen bei der Portrait-Fotografie, während das XR bei dunkleren Umgebungen punkte.


Nur grobe Tiefenerfassung mit einem Objektiv
Die Tiefenberechnungen der iPhone-Dual-Kamera sind an das menschliche Auge angelehnt und folgen dem Disparitätstheorem. Bei der Methode der Disparität erkennt das Gehirn (der Bildprozessor) die subtilen Unterschiede zwischen den Objekten, die mit je einem Auge (einem Objektiv) "aufgenommen" wurden und erzeugt mit ihrer Hilfe Tiefe. Die Einschränkung besteht darin, dass nur für die überlappenden Teile der beiden Bilder Tiefe erzeugt werden kann. Die Alternative kennen wir unter dem Begriff "TrueDepth": Statt Disparitäten zu messen, projiziert und erfasst der gleichnamige Sensor über 30.000 Infrarotpunkte. Es ist eine kostenintensivere und komplexere Methode, die über größere Entfernungen immer schlechter funktioniert, Apple hat sich daher im Fall des XR dagegen entschieden. Version Drei ist das nun vorgestellte "Focus Pixel"-Prinzip, welches der Rest der Welt Dual Pixel Auto Focus (DPAF) nennt. Das Pixel 2 war das erste Smartphone, das mit nur einer Kamera über diese Methode Tiefe erfassen konnte. Dabei besteht jeder Sensorpixel aus zwei Subpixeln, die jeweils ein eigenes winziges Objektiv tragen. Wenn die Subpixel identisch sind, weiß der Prozessor, dass sich der Pixel im Schärfebereich befindet. Das Disparitätsprinzip funktioniert auch hier, allerdings auf Miniaturebene, dementsprechend grob fallen die Tiefeninformationen aus.

Vorteile in der Lichtstärke, Nachteile beim Porträt
Sadofsky betont zwei Vorteile, die das XR gegenüber dem Topmodell hat: Weitwinkel-Aufnahmen und höhere Lichtstärke, da mehr Licht durch die Weitwinkellinse fällt. Der Sensor hinter den Objektiven sei zudem 30 Prozent größer, um mehr Licht und Details zu erfassen. Damit fallen die Bilder bei besonders bei schwachen Lichtverhältnissen schärfer aus und enthalten weniger Rauschen. Zudem muss die Rauschunterdrückung die Fotos in der Folge nicht so stark weichzeichnen – ein Effekt, der seiner Meinung nach zum "Beautygate" geführt hat. Er kritisiert auf der anderen Seite die schlechte Porträt-Fähigkeit des Objektivs. Weil das Weitwinkelobjektiv Gesichter unschön verzerrt, empfiehlt er, solche Bilder als Medium-Shot zu knipsen – also inklusive Taille – und dann das Porträt freizustellen. Er gibt zu, dass dabei viel Auflösung verloren geht. Im Fazit stellt der Entwickler fest, es sei durch die Lichtstärke des XR-Objektivs durchaus möglich, bessere Bilder als mit dem Xs zu schießen. Generell gewinne aber das Xs, weil es durch die höher aufgelöste Tiefenkarte und der besser für Portraits geeigneten Brennweite am Ende Menschen einfach schöner aussehen lasse als der kleine Bruder. Zudem könne das Xs Portraiteffekte auf fast alle Motive anwenden. Sadofsky fragt sich mit ironischem Unterton, warum Apple wohl den Porträtmodus des XR nicht für alle iPhone-Modelle freigegeben habe.

Kommentare

Bananenbieger31.10.18 12:32
Bei Selfie-Portraits sind aber Xr und Xs gleichauf. Das wird auch wohl der häufigere Anwendungsfall sein.
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OpDraht
OpDraht31.10.18 12:34
Wer nach dem Lesen des Artikels auch etwas verwundert zurück blieb, hier der Link zur Quelle:
-7
Eventus
Eventus31.10.18 12:51
Erlaubt mir bitte an dieser Stelle eine Frage:

Ich hab ein iPhone 8. Wenn ich in mit der rückseitigen Kamera gemachten Fotoaufnahmen reinzoome, erscheint alles verschwommen, unschön weichgezeichnet. Hab natürlich versucht, den Fokus auf entferntere oder nähere Bereiche zu setzen, war aber keine wirkliche Abhilfe. Kann ich diese Verschlimmbesserung irgendwie abschalten?
Live long and prosper! 🖖
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buffi
buffi31.10.18 13:58
Bananenbieger
Bei Selfie-Portraits sind aber Xr und Xs gleichauf. Das wird auch wohl der häufigere Anwendungsfall sein.

Echt? Sehe ich komplett andersrum. Selfie steht bei mir an letzter Stelle. Naja, liegt wohl am Alter. Will eben meine Alterserscheinungen nicht so oft sehen. 😜 Eventuell neige ich ja zum Dorian-Grey-Syndrom 😂
Can’t innovate anymore? My ass!
+5
SteveCarell31.10.18 14:31
Wenn die Weitwinkel Kamera bei dem Xs dieselbe ist, wie beim Xr, warum hat man bei dem Portrait Mode des Xs nicht einfach die Möglichkeit zu zoomen wie bei der normalen Fotoaufnahme? 1x Zoom Weitwinkel Portrait wie beim Xr und 2x Zoom halt wies beim Xs im Moment ist mit dem Teleobjektiv. Wird wahrscheinlich nen BAHNBRECHENDES feature beim X2....
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Tekl31.10.18 15:07
Versuche doch mal alternative Apps wie Manual oder Halide (vom zitierten Experten), damit kannst du Raw-Aufnahmen machen.
Eventus
Erlaubt mir bitte an dieser Stelle eine Frage:

Ich hab ein iPhone 8. Wenn ich in mit der rückseitigen Kamera gemachten Fotoaufnahmen reinzoome, erscheint alles verschwommen, unschön weichgezeichnet. Hab natürlich versucht, den Fokus auf entferntere oder nähere Bereiche zu setzen, war aber keine wirkliche Abhilfe. Kann ich diese Verschlimmbesserung irgendwie abschalten?
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barabas31.10.18 15:15
Eventus
Erlaubt mir bitte an dieser Stelle eine Frage:

Ich hab ein iPhone 8. Wenn ich in mit der rückseitigen Kamera gemachten Fotoaufnahmen reinzoome, erscheint alles verschwommen, unschön weichgezeichnet. Hab natürlich versucht, den Fokus auf entferntere oder nähere Bereiche zu setzen, war aber keine wirkliche Abhilfe. Kann ich diese Verschlimmbesserung irgendwie abschalten?

Das hat nichts mit dem Fokus zu tun. Vereinfacht ausgedrückt, - das ip8 verfügt nur über einen Digital-Zoom das ist in etwa so wie wenn Du von einem
Bild einen Ausschnitt auswählst und diesen dann wieder auf Die volle Größe deines Bildschirms skalierst.
+2
Eventus
Eventus31.10.18 16:35
barabas
… Digital-Zoom das ist in etwa so wie wenn Du von einem
Bild einen Ausschnitt auswählst und diesen dann wieder auf Die volle Größe deines Bildschirms skalierst.
Ich mach Fotos ohne zu zoomen. Wenn ich später diese Aufnahmen vergrössert betrachte (auf dem Display/Trackpad auseinanderziehen), sehen viele Details weichgezeichnet aus, verschwommen, nicht einfach grobkörnig-unscharf wie mit älteren iPhones. Es wirkt, als wäre ein Filter benutzt worden (was ich aber nie tue).
Live long and prosper! 🖖
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barabas31.10.18 18:11
Eventus
barabas
… Digital-Zoom das ist in etwa so wie wenn Du von einem
Bild einen Ausschnitt auswählst und diesen dann wieder auf Die volle Größe deines Bildschirms skalierst.
Ich mach Fotos ohne zu zoomen. Wenn ich später diese Aufnahmen vergrössert betrachte (auf dem Display/Trackpad auseinanderziehen), sehen viele Details weichgezeichnet aus, verschwommen, nicht einfach grobkörnig-unscharf wie mit älteren iPhones. Es wirkt, als wäre ein Filter benutzt worden (was ich aber nie tue).

Das hängt auch davon wie stark Du vergrösserst, beträgt hier der Wert 100 Prozent und mehr, kommst Du über die Auflösungsgrenze des Sensors und das Bild wir mit jeder weiteren Vergrösserung noch unschärfer und verpixelter.
Aber es gibt natürlich noch weitere Gründe und die hängen von der Qualität des Sensors und natürlich der Optik ab. Vergrössere ich hier Bilder zb. meines DSLR Vollformat Pixelmonster auf 100%, vergleiche diese Bilder dann mit denen eines iPhones auf ähnliche Weise, sieht man dann schon wo die Grenzen eines so kleinen Sensors immer noch liegen.
Aber ein IPhone ist ja auch keine vollwertige Kamera, wenngleich sich hier in Sachen Qualität in den letzten Jahren doch einiges im positiven Sinn getan hat und für viele Alltagsdinge schon ausreichend ist.
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