Experten erwarten weitere Verkaufsrückgänge und Rekordquartal
Die Verkäufe der iPhones sind um 17 Prozent gesunken, prognostizieren Apple-Spezialisten des Investoren-Dienstes loup ventures. Das sei die schlechteste Performance im Ganzjahresvergleich der letzten Jahre. Gewinne aus anderen Bereichen und ein Rechenkniff führen jedoch dazu, dass Apple ein weiteres Rekordquartal ausrufen könnte. Die Analysten rechnen mit einer Preisoffensive für das laufende Jahr.
Offensive mit günstigen Geräten erwartetApples Quartalsbericht steht am 29. Januar an und die Branchen-Fachleute überlegen, welche Zahlen der Konzern nächste Woche präsentieren könnte. Apple-Experte Gene Munster hat mit seinen Kollegen dazu eine Vorschau angefertigt. Darin prognostizieren sie Umsatzeinbußen in Höhe von fünf Prozent. Alleine die Anzahl der verkauften iPhones sei um 17 Prozent gesunken. In China etwa, das 20 Prozent des Umsatzes ausmache, brach sie um 36 Prozent ein. Grund sei die Preiserhöhung um gewichtete 23 Prozent im Durchschnitt. Allerdings steige die Hardware-Marge für 2018 dadurch. Munster und Co. rechnen damit, dass sie 2019 wieder sinkt. Die Analysten sprechen von einem „Verlust des Preishebels“ ähnlich dessen von Blackberry 2008. Zudem erwarten sie eine „offensiven Initiative“ Apples mit kostengünstigeren Geräten, um Marktanteile und Serviceumsätze zu generieren.
Rekordquartal trotz UmsatzeinbußenDie Bruttomarge der Dienste-Sparte beziffert loup ventures mit 65 Prozent, sie stelle 13 Prozent des Umsatzes, während die Hardware eine Marge von 27 Prozent bei einem Umsatzanteil von 87 Prozent erwirtschaftet. Dank des Wachstums um 19 Prozent außerhalb der iPhone-Sparte falle die Gesamtschau nicht so niedrig aus. Das Schreiben geht von einem Gewinnrückgang von nur einem Prozent aus. Damit könne Apple ein Rekordquartal bezüglich Gewinne pro Aktie (EPS) ausrufen. Möglich wird das dadurch, dass die EPS ohnehin um sieben Prozent steigen – und zwar aufgrund der geringeren Aktienanzahl im Vergleich zum Vorjahr. Die Analysten zeigen sich beindruckt: „Das ist beispiellos und repräsentativ für ein widerstandsfähiges Unternehmen.“
Video-Dienst und JahresvorschauIm Dokument führen die Verfasser Punkte auf, die in der traditionellen Telefonkonferenz nach der Zahlenschau eine Rolle spielen. Dort steht zunächst der Zeitpunkt, Umfang und Start des Video-Streamingdienstes, für den Apple seit längerem exklusive Inhalte produzieren lässt. Außerdem interessieren sich die Fachleute dafür, wie Apple die Mittel für Aktienrückkäufe, für Forschung und Entwicklung sowie Marketingmaßnahmen verteilen will. Nicht zuletzt wollen sie wissen, ob sich die Umsätze in China stabilisiert haben und welche Erwartungen und Maßnahmen der Technologieriese damit in Zusammenhang bringt. Munster fragt sich, ob Apple in Betracht ziehen würde, die großzügigeren Bedingungen für den iPhone-Trade-In dauerhaft zu verankern. Zum Schluss soll Apple eine Perspektive zeigen, die Abo-Angebote, Hardware, Dienste und Support umfassen. MacTechNews wird wie üblich ausführlich über die Bekanntgabe am 29. Januar berichten.