Externe Grafikkarten am Mac: Wie Nvidia-eGPUs auch unter macOS 10.13.4 funktionieren
Apple versprach im letzten Jahr, sich wieder mehr um den hauseigenen Pro-Bereich zu kümmern. Dazu gehört außer der Entwicklung eines neuen Mac Pro auch die offizielle Unterstützung leistungsstarker, externer Grafikkarten in macOS 10.13. Durch den hinzugekommenen Support können Nutzer insbesondere die Grafikleistung des MacBook Pro gegenüber der internen GPU-Variante deutlich aufwerten.
Einige Anwender zeigten sich aber enttäuscht, als sich herausstellte, dass Apple nur Support für eGPUs von AMD bietet. Ein inoffizielles Script schafft diesbezüglich Abhilfe. Es ermöglicht nicht nur Nvidia-Grafikkarten, sondern auch den Betrieb via Thunderbolt 1 und 2, obwohl Apple eigentlich Thunderbolt 3 als einzige alleinige eGPU-Schnittstelle vorsieht. Bei dem Script gibt es jedoch einige Einschränkungen gegenüber der Apple-Lösung zu beachten.
eGPU von Nvidia im Zusammenspiel mit macOS 10.13.4Die Inbetriebnahme der jeweiligen Nvidia-Karte besteht aus zwei zentralen Schritten: Nutzer deaktivieren zunächst die System Integrity Protection (SIP) von macOS. Dies gelingt im Recovery-Modus via Terminal mit dem Befehl
csrutil disable. Danach führen Anwender das über eGPU.io
bereitgestellte Script in macOS 10.13.4 aus.
Wenn alles korrekt eingerichtet ist, können Nutzer zum Beispiel Nvidia-Karten wie die Pacal-Modelle 1070 und 1080 Ti zum Laufen bekommen. Erste
Tests zeigen eine gegenüber AMD-Lösungen deutlich bessere Leistung in OpenGL-Spielen. AMD schneidet dagegen bei OpenCL-Anwendungen besser als das jeweilige Nvidia-Pendant ab. Es gilt also bei der Wahl der Grafikkarte zu beachten, für welchen Einsatzzweck das jeweilige Modell bestimmt ist, da AMD und Nvidia verschiedene Stärken haben.
Achtung: Alle hier beschriebenen Vorgänge sind tiefe Eingriffe ins System und können Instabilität nach sich ziehen, da sie von Apple offiziell nicht vorgesehen sind. Dazu zählen etwa Kernel Panics beim Auswerfen der externen Grafiklösung im laufenden Betrieb. Deswegen sollte vor der Prozedur unbedingt ein Backup angefertigt werden.