Externe SSDs: Kann das Laufwerk Trim und SMART?
Der Mac hat sich von Disketten über Festplatten zu SSDs hochgearbeitet, jeweils mit kräftigen Geschwindigkeitssteigerungen. Doch weiterhin hängt viel von der Integrität des Speichermediums ab: Sind die Informationen falsch, nützt die höchste Datenrate nichts. Traditionell hält der Mac seine Wartungsroutinen im Verborgenen, Anwender bekommen im Normalfall nichts von Wartungen mit. Für interne Speichermedien entsteht nur ein geringes Risiko – bei ernsten Problemen meldet sich macOS selbstständig. Verwendet man jedoch externe Laufwerke, merken Anwender eventuell nicht, dass Kontrollmechanismen fehlen.
SMART und Trim – im besten Fall beideGrob existieren zwei unterschiedliche Technologien, die vorzugsweise beide aktiv sind: Die "Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology" (SMART oder S.M.A.R.T.) ist ein hardwarenahes Diagnoseprotokoll, das über Geschwindigkeit und potenzielle Fehler berichtet. Es stammt aus der Zeit der Festplatten, darum beziehen sich einige der Test-Attribute auf Magnetdatenträger mit rotierenden Scheiben. Die zweite nennt sich "Trim" – sie gibt ungenutzte Speicherblöcke frei und erhöht so die Geschwindigkeit einer lang (oder intensiv) genutzten SSD.
Komplexe EntscheidungsketteOb ein externes Laufwerk SMART oder Trim unterstützt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Howard Oakley beschreibt in einem Blog-Beitrag die
Entscheidungskriterien: Trim setzt beispielsweise eine SSD mit NVMe-Interface voraus. Das schließt SATA-SSDs aus – egal ob im 2,5-Zoll-Format oder als M.2-Riegel. Bei SMART entscheidet die Kabelverbindung darüber, ob die Diagnose-Informationen macOS erreichen: FireWire, Thunderbolt und USB4 werden unterstützt, USB 3.x-Standards nicht. Daraus lässt sich ableiten: An einem Mac mit Intel-Prozessor gibt es keine systeminterne SMART-Unterstützung für USB-Laufwerke – sie unterstützen maximal USB 3.1. Eine
kostenlosen Kernel-Erweiterung der Entwickler von DriveDx kann die Funktion nachrüsten, sie funktioniert wiederum nur für SSDs mit SATA-Interface.
So sieht der Entscheidungsweg allein für SMART-Unterstützung aus.
Trotzdem selbst überprüfenJedoch heißt eine von macOS theoretisch mögliche Unterstützung der beiden Technologien nicht, dass sie praktisch funktionieren. Die Hardware selbst, sowohl Gehäuse als auch Speichermedium, müssen ebenso SMART und/oder Trim unterstützen. Für eine verlässliche Aussage zum SMART-Status rät Oakley dazu, eher dem Festplattendienstprogramm zu vertrauen als den Systeminformationen – die beiden widersprechen sich oftmals, und beim Vergleich mit Drittanbieterwerkzeugen wie DriveDx oder seiner Eigenentwicklung Mints, ist das Festplattendienstprogramm verlässlicher. Für Trim bleiben die Systeminformationen (aufrufbar über das Apple-Menü+ bei gedrückter
-Taste) die einzige Informationsquelle: Steht im Anschlussbaum "TRIM-Unterstützung: ja", dann funktioniert es. Bleibt TRIM unerwähnt, funktioniert es nicht.
Das Festplattendienstprogramm gibt Auskunft über SMART-, die Systeminformationen über Trim-Unterstützung (und SMART – aber nicht zuverlässig).
Test mit MintsOakleys kostenloses Diagnosewerkzeug bietet einen Modus, um selbst zu überprüfen, ob
Trim unterstützt wird. Dafür deaktivieren Sie ein angeschlossenes Laufwerk im Festplattendienstprogramm, starten das Programm "Mints" und öffnen darin die Ansicht "Disk Mount". Klicken Sie dann im Festplattendienstprogramm auf "aktivieren" und kurz darauf in Mints auf "Get Log". Bei Trim-Unterstützung wird dies im Log erwähnt, da diese Funktion stets beim Aktivieren eines Laufwerks startet.