FBI fordert ebenfalls Ende von "Erweitertem Datenschutz" bei iCloud
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Der amerikanischen Bundespolizei ist Apples fortgeschrittene Verschlüsselung von Nutzerdaten seit Jahren ein Dorn im Auge. Bei diversen Gelegenheiten deklarierte das Federal Bureau of Investigation (FBI) die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum großen Ermittlungshindernis. Nachdem Apple sich jüngst dazu gezwungen gesehen hatte, den erweiterten Datenschutz für alle Bürger Großbritanniens zu deaktivieren, witterte die US-Behörde Morgenluft und fordert ebenfalls eine
Hintertür für den eigenen Wirkungsbereich.
Die Argumentation seitens des FBI ist dieselbe wie in vorherigen Fällen: Im Falle einer gerichtlichen Anordnung sollen Behörden ein Anrecht darauf haben, die Verschlüsselung eines Anwenders aufzuheben und vollen Zugriff auf dessen Daten gewährt zu bekommen. Diese Einschätzung ist allerdings umstritten. Gleichzeitig empfiehlt die US-amerikanische Cybersecurity & Infrastructure Security Agency (CISA) nämlich sichere Ende-zu-Ende-
Verschlüsselung.
Aktivierung in iCloud-EinstellungenDie sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ohne Nachschlüssel auf Apples Servern verbirgt sich in den Einstellungen unter Apple Account/iCloud. Um ihn zu aktivieren, muss man zunächst alle Geräte, welche dieses iCloud-Konto nutzen, auf eine Systemversion bringen, welche Advanced Data Protection unterstützt – grob sind das iOS/iPadOS ab 16.2 sowie macOS ab 13.1. Zudem erzeugt man einen Wiederherstellungsschlüssel oder wählt eine Person aus, die den Account reaktivieren kann. Ein Support-Dokument erklärt die Vorgehensweise, den
erweiterten Datenschutz zu aktivieren. Man muss dies nur auf einem Gerät vornehmen, diese Einstellung pflanzt sich auf alle Geräte fort, an denen man angemeldet ist.
Erweiterter Datenschutz wird in den iCloud-Einstellungen aktiviert.
Gegenwind von ganz oben?Die Ankündigung des erzwungenen
Endes von „Advanced Data Protection“ in Großbritannien löste einstimmige Proteste von Sicherheitsexperten aus. Sie sehen ein größeres Risiko für Cyber-Attacken, Datenabgriffe und Identitätsdiebstahl gegeben. Auch Meta und Google sehen sich von solchen FBI-Bestrebungen bedroht. Die CEOs aller großen US-IT-Konzerne waren prominent auf der Trump-Einschwörung präsent. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese ihren Einfluss auf den aktuellen Präsidenten der USA nutzen, um ein Verbot von sicherer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu verhindern. Auch Elon Musk, seines Zeichens Beauftragter für Regierungseffizienz der Trump-Regierung, ist ein vehementer Verfechter von sicherer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.