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FBI konnte rund 7.000 Mobilgeräte in diesem Jahr nicht entschlüsseln

In einem internationalen Treffen von Führungskräften der Polizei in Philadelphia erklärte FBI-Direktor Christopher Asher Wray am Sonntag, dass es der US-amerikanischen Bundespolizei (FBI) in diesem Jahr nicht gelungen war, bei mehr als 6.900 Mobilgeräte im Zuge von Ermittlungen Daten zu entschlüsseln. Er bezeichnete dies als ein großes Problem. Damit befeuert Wray erneut die Debatte über die sichere Verschlüsselung von Daten in Mobilgeräten. Ob es sich dabei vornehmlich um iPhones und iPads handelt, ist nicht bekannt.


Die sichere Datenverschlüsselung wirke sich laut Wray auf Ermittlungen in vielen Bereichen aus. Er verwies auf Kriminalität im Zusammenhang mit Banden, Betäubungsmitteln, Kindesmissbrauch, Menschenhandel, Spionage und Terrorismus. Wray habe eigenen Angaben zufolge verstanden, dass eine Balance zwischen Verschlüsselung und Entschlüsselungs-Werkzeugen für die Polizei notwendig sei. Zugleich beklagte er aber auch, dass sich die komplexe Situation ständig ändere.


Der FBI-Direktor halte es daher für notwendig, dass US-Geheimdienste die erweiterten Befugnisse zur Überwachung behielten, die ihnen vom US-Kongress momentan nur bis Ende des Jahres eingeräumt werden. Seiner Ansicht nach entstehe ansonsten ein zweiter blinder Fleck für Ermittlungsbehörden. Zuletzt hatte das US-Justizministerium angedeutet, aggressiv den Zugriff auf verschlüsselte Geräte von Herstellern einzufordern; konkrete Schritte blieben aber bislang aus.

Apple hatte sich wiederholt gegen Lösungen zur Fremdentschlüsselung von Daten ausgesprochen, da dies auch Kriminellen sowie unerwünschten Staaten gelingen würde. Die juristische Auseinandersetzung zwischen Apple und dem FBI erlangte diesbezüglich hohe mediale Aufmerksamkeit. Der Rechtsstreit im vergangenen Jahr nahm nur deshalb sein plötzliches Ende, weil es dem FBI gelang, über eine Sicherheitslücke an die verschlüsselten Daten zu gelangen. In dem Fall ging es um das iPhone 5c eines getöteten Terroristen in San Bernardino.

Kommentare

Applecitronaut
Applecitronaut24.10.17 13:59
Was die Amerikaner immer fordern. Mich würde dazu mal der Standpunkt anderer Staaten interessieren. Diese müssen sich auch gegen krimminelle Schützen. Da hört man aber nichts.
Holzauge sei wachsam :-)
+1
iGod24.10.17 14:03
In den USA würde es keine Kriminalität mehr geben, wenn Smartphones von Bundesbehörden einfach entsperrt werden könnten.
+4
Sindbad24.10.17 14:12
Wenn eine Entschlüsselung eingebaut wird ...

dann werden KGB, chinesische, arabische u.a. Dienste keine Ruhe geben, bis sie ebenfalls Zugang haben.

Nur in diesen Staaten werden "kriminelle Elemente" z.T. anders definiert.
+1
sierkb24.10.17 14:34
Sindbad:

heise (20.10.2017): VPN-App-Rauswurf in China: US-Senatoren werfen Apple Zensur-Beihilfe vor
Zwei US-Senatoren haben von Apple-Chef Tim Cook Antworten rund um die Entfernung zahlreicher VPN-Apps aus dem chinesischen App Store gefordert. Der Rauswurf hindere die Redefreiheit und stütze Chinas Regierung bei Zensur und Internetüberwachung.

heise (09.08.2017): Reporter ohne Grenzen übt ätzende Kritik an Apple
Mit der Entscheidung, VPN-Dienste aus dem chinesischen App Store zu verbannen, gefährdet Apple Internetnutzer und Journalisten, betont die Organisation – und gibt dem Konzern fünf Tipps, wie man der chinesischen Regierung "noch gefälliger" sein könnte.

Außerdem:
Macworld (28.02.2013): Silent email filtering makes iCloud an unreliable option (gestern ist zu lesen, dass dies heute, Ende Oktober 2017, wohl immer noch stattfindet und von Apple leider immer noch nicht abgestellt worden ist, warum auch immer)
-1
Sitox
Sitox24.10.17 14:53
sierkb
Macworld (28.02.2013): Silent email filtering makes iCloud an unreliable option (gestern ist zu lesen, dass dies heute, Ende Oktober 2017, wohl immer noch stattfindet und von Apple leider immer noch nicht abgestellt worden ist, warum auch immer)
Diesen Punkt finde ich aus unterschiedlichen Gründen dermaßen unfassbar, dass ich ihn kaum glauben mag.
0
nx-2000
nx-200024.10.17 15:14
@Sitox @sierkb
Der MacWorld Artikel ist ja aus 2013.. wo ist der link dazu das dies im 2017 immer noch passiert ?
+1
sierkb24.10.17 15:16
nx-2000:

0
Mecki
Mecki24.10.17 15:47
iGod
In den USA würde es keine Kriminalität mehr geben, wenn Smartphones von Bundesbehörden einfach entsperrt werden könnten.
In den USA würde es auch keinen Terrorismus mehr geben, wenn nur jeder Bürger ab 12 Jahre immer eine Schusswaffe dabei hätte. Das behauptet zumindest die NRA (National Rifle Association).
+2

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