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FBI weiht ausgewählte US-Senatoren in geheime Entsperrmethode ein; kann keine neueren iPhone-Modelle knacken

Der so leidenschaftlich wie öffentlich geführte Konflikt zwischen Apple und dem FBI über eine erzwungene Kooperation bei der Entsperrung eines iPhone 5c ist bekanntlich deswegen beendet worden, weil das FBI ohne Apples Hilfe an alle gewünschten Daten gelangen konnte. Über die Methode, die von einer unbekannten dritten Partei gekommen sein soll, schweigt sich das FBI auch gegenüber Apple aus.

Briefing für Mitglieder des Geheimdienstausschusses
Jetzt wurde aber bekannt, dass zwei US-Senatoren vom FBI über diese Methode informiert wurden oder noch informiert werden. Womöglich geht es dabei auch um die Frage, ob und inwieweit diese Methode auch bei neueren Apple-Smartphones anwendbar ist; das iPhone 5c besaß noch nicht den Fingerabdrucksensor Touch ID und die Secure Enclave, beides Sicherheitsmechanismen, die auch Apple selbst nicht durchbrechen zu können angibt.


Die beiden eingeweihten Senatoren sind Mitglied des Geheimdienstausschusses des US-Senates: die Demokratin Dianne Feinstein aus Kalifornien und der Ausschussvorsitzende, der Republikaner Richard Burr aus North Carolina. Letzterer ist kurz nach dem Aufflammen des Apple-FBI-Konflikts mit der Forderung aufgefallen, Apple zu kriminalisieren.


Geplantes Gesetz zur Bestrafung von nicht kooperierenden Unternehmen
Genau daran arbeitet er offensichtlich auch weiterhin, gemeinsam mit seiner Kollegin Feinstein. Offiziell ist ihr Projekt ein Gesetzesentwurf, der richterliche Anweisungen an Unternehmen bezüglich Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden in klare gesetzliche Regeln einkleiden soll. Allerdings gehen alle Beobachter davon aus, dass es vor allem darum geht, nicht kooperierende Unternehmen mit Sanktionen zu belegen. Das Ziel: Künftig sollen alle Firmen bestraft werden, die die richterlich verfügte Zusammenarbeit verweigern, wie Apple das zuletzt tat.

Weißes Haus verweigert Unterstützung für Gesetzentwurf
Aus dem Weißen Haus war zunächst Zustimmung erwartet worden; Präsident Obama hatte Mitte März vor einer »absolutistischen Position« der Datenschützer und die Gefahr von »schwarzen Boxen«, in die der Staat keinen Einblick hätte, gewarnt. Jetzt aber heißt es, das Weiße Haus werde den geplanten Gesetzentwurf von Feinstein und Burr nicht unterstützen. Einige Kenner der Szene messen dem geplanten Entwurf ohnehin wenig Chancen ein, den Senat erfolgreich passieren zu können.

Aktualisierung: FBI-Chef James Comey hat inzwischen öffentlich zugegeben, dass die verwendete Methode zum Entsperren von iPhones nicht bei aktuellen Modellen ab dem iPhone 5s funktioniere.

Weiterführende Links:

Kommentare

valcoholic
valcoholic07.04.16 15:59
Sehr seltsame Situation.
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MetallSnake
MetallSnake07.04.16 16:06
MTN
Weißes Haus verweigert Unterstützung für Gesetzentwurf

Das wird sich wohl ändern falls Trump Präsident wird, aber das dürfte dann das kleinste Problem für die Menschheit sein.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
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__18068207.04.16 16:11
...und die Updatezahlen für iOS dürften dann doch auch in die Höhe schießen, wenn »die« neuere Versionen nicht hacken können.
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MacSeck
MacSeck07.04.16 16:26
Vielleicht sollte Apple seine Firmensitz nach Europa verlegen!
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don.redhorse07.04.16 17:01
nach Europa? Wohin? Am besten GB, da weiss man das das GCHQ alles darf und alles weiß...
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nane
nane07.04.16 18:47
Bis einer weint
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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OliB07.04.16 18:59
Hat das FBI jetzt nun eigentlich was auf dem anderen iPhone gefunden? Oder war das nur viel Wind um nix, sprich: die Öffentlichkeit mal wieder belogen und getäuscht für Zwangs-Hintertürchen?
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sierkb07.04.16 19:50
heise (07.04.2016): FBI-Chef: Zugekauftes Tool gibt keinen Zugriff auf neuere iPhones
Das Tool, das der US-Bundespolizei den Zugriff auf das iPhone eines Attentäters ermöglichte, funktioniert angeblich nur bei älteren Modellen. Ob die Schwachstelle an Apple gemeldet werde, sei noch nicht entschieden.
heise
FBI-Direktor James Comey hat sich bei einem Vortrag (Video) am Keynon College im US-Bundesstaat Ohio zum Streit mit Apple über das iPhone des Attentäters von San Bernardino geäußert. Der Kauf eines von Dritten entwickelten "Tools" habe den Strafverfolgern ermöglicht, die auf einem iPhone 5C mit iOS 9 gespeicherten Daten auszulesen. Die Methode funktioniere aber nur bei einem sehr "engen Stück" aller iPhones, bei neueren Modellen wie dem iPhone 5S oder iPhone 6 beispielsweise nicht, wie Comey ausführte.

FBI vertraut Dritt-Anbieter

Weitere Details zu der Technik nannte der FBI-Chef nicht, auch die Entwickler dieses Tools blieben ungenannt. Er wisse ziemlich viel über die Leute, von denen das FBI die Methode gekauft habe, so Comey, "ich habe großes Vertrauen, dass sie sehr gut darin sind, diese zu schützen". Einem vorausgehenden Bericht zufolge hat das FBI eine erste US-Senatorin über die verwendete Technik informiert.

Schwachstelle soll vielleicht geheim bleiben

Berichten zufolge hat das FBI das Entsperr-Tool von einer israelischen Firma eingekauft , die sich auf die Datenextraktion von iPhones spezialisiert hat. Wenn man Apple die verwendete Schwachstelle mitteile, wird diese behoben, betonte Comey – "und wir sind wieder zurück am Startpunkt". Die Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen.

Golem (07.04.2016): Das FBI kann nur alte iPhones hacken
Welche iPhones kann das FBI mit seiner neuen Technologie hacken? Offenbar weniger als bislang gedacht, wie Direktor James Comey jetzt in einem Vortrag sagte.
Golem
Die Hilfe von Apple wurde nicht mehr benötigt, weil das FBI von einer nicht näher benannten "dritten Partei" eine Technologie eingekauft hatte, um an die Daten zu kommen. Vermutlich handelt es sich dabei um die israelische Sicherheitsfirma Cellebrite. Doch die Technologie ermöglicht offenbar nur den Zugriff auf ältere iPhones wie das von Farook genutzte iPhone 5C, neuere Modelle seien nicht betroffen, behauptet Comey jetzt.

Details zur verwendeten Technik gibt es nicht

Überprüfen lässt sich das nicht, weil das FBI bislang keine Angaben zu der verwendeten Technologie gemacht hat. Spekuliert wird, dass die Daten per NAND-Mirroring kopiert und dann ein Bruteforce-Angriff durchgeführt worden sei - ohne den befürchteten Datenverlust. Möglich wäre auch ein Zero-Day-Exploit, der nur in der Kombination von iPhone 5C und iOS 9 funktioniert. Experten halten das aber für weniger wahrscheinlich, denn das FBI möchte die Technologie Berichten zufolge auch anderen Behörden in den USA zur Verfügung stellen. Ein Exploit dürfte in der Regel nicht so stabil sein, dass er mehrere Hundert Mal verwendet werden kann.

Derzeit werde intern noch darüber diskutiert, ob Details über die verwendete Technologie an Apple weitergegeben werden oder nicht. Wenn Apple die Sicherheitslücke schließen würde, wäre man "wieder zurück am Startpunkt", sagte Comey.
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JS87
JS8708.04.16 02:26
MetallSnake
MTN
Weißes Haus verweigert Unterstützung für Gesetzentwurf

Das wird sich wohl ändern falls Trump Präsident wird, aber das dürfte dann das kleinste Problem für die Menschheit sein.
noch gibt es Hoffnung für Bernie!
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MetallSnake
MetallSnake08.04.16 06:53
JS87
noch gibt es Hoffnung für Bernie!

Bernie fänd ich ja auch klasse, aber wenn der die Vorentscheidung der Demokraten gewinnt, befürchte ich dass sehr viele dann doch lieber die Republikaner wählen. Clinton ist im Gegensatz zu Trump das kleinere Übel, aber mit ihr könnten sich auch die Amis anfreunden schätze ich.
Insgeheim hoffe ich aber auch darauf das Bernie Präsident wird.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
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caeruleus
caeruleus08.04.16 11:11
Golem
Doch die Technologie ermöglicht offenbar nur den Zugriff auf ältere iPhones wie das von Farook genutzte iPhone 5C, neuere Modelle seien nicht betroffen, behauptet Comey jetzt.

Na, wers glaubt. Macht euch keine Sorge... das geht nur auf alten Geräten *zwinker zwinker*
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Wolpy08.04.16 11:38
Apple kann sich freuen über den Marketing-Push des FBI zum Austausch alter gegen neue iPhones. Das bringt vermutlich mehr als etwa eine Abwrackprämie.
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