Face ID geht unter die Haut: Wie Apple die Gesichtserkennung noch sicherer machen will
Face ID gilt als die sicherste Gesichtserkennung, die zurzeit auf Smartphones zu haben ist. Das heißt aber nicht, dass Apples biometrische Technologie nicht noch verbessert werden könnte. In zwei jetzt veröffentlichten Patentanträgen beschreibt das Unternehmen, welchen Weg man hierzu einschlagen will. Zu den Neuerungen gehören unter anderem die Erkennung von physischen Merkmalen, die unter der Haut angesiedelt sind, sowie maschinelles Lernen.
Zwillinge sind nur schwer zu unterscheidenWenn es beispielsweise gilt, Zwillinge voneinander zu unterscheiden, tut sich selbst die ausgefeilte Technik von Face ID schwer. Mitbewerber wie Samsung
versagen in Sachen Gesichtserkennung sogar mit unschöner Regelmäßigkeit. Apple selbst ging unter dem Motto "Evil Twins" auf dieses Thema ein, als mit dem iPhone X das erste hauseigene Smartphone vorgestellt wurde, das mit diesem Feature aufwartete. Mit Fotos von Mr. Spock und seinem Ebenbild aus einem Paralleluniversum illustrierte Phil Schiller seinerzeit anschaulich das Problem.
Face ID soll Zwillinge zukünftig zuverlässig unterscheiden.
Foto: Apple
Sensoren blicken unter die HautIn den Griff bekommen will Apple diese Herausforderung unter anderem, indem zukünftige Versionen von Face ID im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut schauen. Wie aus den Patentanträgen hervorgeht, sollen hierfür Sensoren zum Einsatz kommen, die subepidermale Merkmale erfassen können. Cupertino nennt als Beispiel den Verlauf der Blutgefäße. Außerdem soll die Gesichtserkennung in die Lage versetzt werden, die Wärmeverteilung im Gesicht zu analysieren. Zunutze macht man sich dabei die Erkenntnis, dass Zwillinge sich äußerlich zwar sehr ähneln können, beispielsweise Adern und Venen jedoch unterschiedlich verlaufen.
Neuronales Netz für maschinelles LernenKombiniert werden diese Techniken einem
Bericht des Portals "Patently Apple" zufolge mit maschinellem Lernen. Zum Einsatz kommen soll dabei ein ins iPhone eingebautes neuronales Netz, mit dessen Hilfe eine künstliche Intelligenz die Erkennung deutlich zuverlässiger machen könnte. Die Patentanträge wurden bereits vor rund einem Jahr beim US Patent & Trademark Office (USPTO) eingereicht, die Behörde hat sie aber erst jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.