FaceTime-Bug: Vertrauliches Gespräch ausspioniert
Der Anwalt Larry William II. hat Apple auf Schadenersatz vor dem Bundesgericht in Houston verklagt. William II. behauptet, einer nicht näher genannten Person sei es möglich gewesen, ein Gespräch zwischen ihm und einem Klienten abzuhören. Das
berichtet Bloomberg.
Eindringen in die PrivatsphäreIn der Klage schreibt der Rechtsanwalt, die Sicherheitslücke habe ein Eindringen in die Privatsphäre von den „intimsten Gesprächen ohne Zustimmung“ nach sich gezogen. Die Verletzung habe stattgefunden als er während eines Klientengesprächs eine eidensstattliche Aussage gemacht habe. William verlangt einen unbestimmten Schadenersatz wegen schuldhafter Sorgfaltspflichtverletzung, Produkthaftung, Falschdarstellung und Verletzung der Gewährleistungspflicht.
Apple betont gerne den Schutz der Privatsphäre auf den eigenen Systemen. FaceTime-Bug erst nach Veröffentlichung verhindertGestern war bekannt geworden, dass
Anrufer über einen Trick die Gegenstelle hören konnten, bevor diese den Anruf annahm. Dabei bediente sich der Angreifer der Gruppenanruf-Funktion, meldete sich selbst als Teilnehmer an und konnte daraufhin die gegenseitige Audio-Verbindung starten, ohne dass der Angerufene diese schon akzeptiert hatte. Nachträglich kam heraus, dass es in einigen Fällen sogar gelungen war, auf diese Art und Weise eine Videoverbindung herzustellen.
Nachdem ihre Meldungen an Apple auf diversen Kanälen keine Reaktion hervorriefen, wendete sich die Mutter des Exploit-Entdeckers per Twitter an die Öfffentlichkeit. Eine Woche ohne ReaktionDen Bug in iOS 12.1 hatte ein 14-Jähriger Anfang letzter Woche herausgefunden und seine Mutter versuchte seitdem, Apple davon in Kenntnis zu setzen. Sie beschwerte sich über Twitter, keine befriedigende Antwort erhalten zu haben. Die Lücke blieb weiterhin offen. US-Medien bekamen von dem Softwarefehler Wind und machten ihn gestern einer größeren Öffentlichkeit zugänglich. Nachdem das Sicherheitsleck die Runde machte, sperrte Apple die Gruppenanruf-Funktion komplett, um den Exploit unmöglich zu machen. Das Unternehmen gab bekannt, Ende der Woche ein Update nachzuliefern, das die Lücke schließt. Die Empörung war aufgrund der Schwere des Sicherheitslecks und des besonderen Datenschutz-Engagements Apples groß. Schließlich betont der iPhone-Hersteller immer wieder, wie stark ihm die Datensicherheit seiner Kunden am Herzen liegt.