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Facebook-WhatsApp-Datenaustausch in Europa vor dem Aus?

Nachdem Facebook erklärte, die Daten der WhatsApp-Nutzer mit denen auf den eigenen Facebook-Servern abgleichen zu wollen, mussten alle Nutzer des Nachrichtendienstes dieser Verwendung zustimmen. Viele willigten ein, manche lehnten die neuen Bedingungen allerdings ab. Auf jeden Fall gab es einen großen Aufschrei in den Medien. Besonders in Europa und speziell in Deutschland war die Empörung groß.


Pläne in Großbritannien auf Eis gelegt
In Großbritannien gab die Datenschutzbehörde ICO (Information Commissioner’s Office) Facebook daraufhin zu verstehen, dass dies gegen geltendes Recht verstoße. Infolgedessen hat Facebook das Vorhaben in Großbritannien vorerst gestoppt. Die Zeitung „Daily Express“ berichtet nun, dass Facebook die Pläne für Großbritannien komplett über Bord geworfen hätte. Die britische Zeitung The Guardian meldet hingegen nur, dass man Facebook zu einem Pausieren der Datenweitergabe gezwungen habe. Das Thema ist also noch nicht endgültig abgeschlossen.

Verbraucherschützer in Deutschland mit Gegenmaßnahmen
Auch in Deutschland, wo der Verbraucherschutz meist eher zurückhaltend ist, gab es harsche Kritik an Facebooks Plänen. Der Bundesverband des Verbraucherschutzes mahnte das amerikanische Unternehmen ab, da sich WhatsApp-Nutzer zum Teil nie bei Facebook angemeldet hätten und dieser Dienst somit kein Anrecht zur Verwendung der Daten habe.

Daraufhin stellte Johannes Caspar, Datenschutzbeauftragter von Hamburg, Facebook im September eine Verwaltungsanordnung, welche die Datennutzung untersagen sollte. Da sich Facebook bei diesen Themen aber nicht an deutsches Recht hält, verpuffte die Meldung schnell wieder.

Fusionskontrollverfahren von EU erneut eröffnet
Auch der EU-Kommission fielen die Ungereimtheiten bei den neuen Nutzungsbedingungen auf und so wird mittlerweile das Fusionskontrollverfahren aus dem Jahre 2014 wieder eröffnet und geprüft, ob es sich bei der Übernahme WhatsApps durch Facebook nicht doch um eine Monopolbildung handeln könnte.

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Kommentare

elBohu
elBohu09.11.16 09:28
Unglaublich, was sich Unternehmen leisten können!
Und wie wenig Recht ein Staat und seine Bürger plötzlich haben.
Wenn ich bekannten sagen würde, dass ich kein Festnetztelefon mehr hätte, bekäme ich vielleicht ein "aha" oder so, sagt man aber, dass man kein Whatapp hat, wird man regelrecht angegriffen. Das halte ich für Krank, bei einer Firma, die sich so verhält.

Bin gespannt, was dabei raus kommt!
wyrd bið ful aræd
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Legoman
Legoman09.11.16 10:02
Was ist daran verwunderlich?
Einer ausländischen Firma ist eben mit deutschem Recht nicht beizukommen.
Das sollte sich aber im Internetzeitalter längst rumgesprochen haben.
Wie sieht denn die Rechtslage am Firmensitz aus?

Wenn wir nach deutschem Recht Nackedeis ins Internet stellen dürfen, diese Seiten auch in den USA zu sehen sind und sich die amerikanischen Sittenwächter darüber aufregen - dann haben die eben einfach mal Pech gehabt.
Und wenn ein Land eben vollkommen andere Ansichten zum Thema Datenschutz hat (wie unser Volkszählungsurteil und das daraus hervorgegangene Recht auf informationelle Selbstbestimmung) - dann darf das allen anderen Ländern herzlich egal sein.

Klar - das Recht uns tierisch drüber aufzuregen haben wir natürlich. Und aus Gründen der Selbstdarstellung kann man sicher oft einen Konsenz erzielen. Aber die Firmen können sich auch denken "scheiß auf die paar dämlichen Bedenkenträger, die Kunden mögen uns trotzdem"...
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MikeMuc09.11.16 10:20
Wenn sich eine ausländische Firma die mit deutschen in Deutschland Geschäfte macht dann sollte sie sich auch an hiesiges Recht halten. Sonst könnte man ja auf die Idee kommen der Firma den Datenhahn zuzudrehen (nicht beim Endkunden aber bei den Providern).
Das gäbe zwar auch große Empörung / Geschrei, würde diese Firma aber daran erinnern das sie nicht Gott ist und selber entscheidet wo sie sich an welches Recht halten muß oder nicht. Das so etwas möglich ist haben diverse Länder ja schon vorgeführt
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MetallSnake
MetallSnake09.11.16 13:31
elBohu
sagt man aber, dass man kein Whatapp hat, wird man regelrecht angegriffen.

Angegriffen? Was bekommst du denn da so zu hören, wenn ich mal fragen darf?
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
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Atelier 'et Lux'09.11.16 13:55
MetallSnake
elBohu
sagt man aber, dass man kein Whatapp hat, wird man regelrecht angegriffen.

Angegriffen? Was bekommst du denn da so zu hören, wenn ich mal fragen darf?

Mein WhatsApp Konto hab ich gelöscht und die App entfernt. Alles noch vor dem Stichtag. Natürlich wurden meine ca. 150 WhatsApp Kontakte vorher informiert, dass ich über die Apps Telegram oder Threema erreichbar bin. War alles kein Problem und siehe da, der Großteil hat sogar die kostenlose App Telegram installiert und den Chat wieder aufgenommen. Also alles 😎
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Legoman
Legoman09.11.16 14:25
Dir ist aber schon klar, dass deine Daten zu dem Zeitpunkt längst bei whatsapp waren? Es bleibt fraglich, ob beim Löschen des Kontos wirklich alle Daten vom Server gelöscht wurden. Und wenn auch nur einer deiner Kontakte whatsapp nutzt, dann wird auch deine Nummer auf ewig bei denen im System bleiben.

Und wer will denn garantieren, dass all die anderen Messenger keine Nummern irgendwo speichern? Selbsterklärung zum Datenschutz? Die ist ungefähr so viel wert wie jedes beliebige Wahlversprechen. Wenn ich die Kundendatenbank einer Firma haben will - dann geht das am schnellsten, wenn ich die Firma einfach aufkaufe. Und dem Neueigentümer sind die Versprechungen des Vorbesitzers erstmal völlig egal.

Ich warte ja immer noch drauf, dass sich mal jemand findet, der wirklich in irgendeiner Weise Schaden dadurch genommen hat, dass seine Nummer irgendwo auf einen Server hochgeladen wurde.
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steve.it10.11.16 10:03
- WhatsApp pustet mind. die Telefonnummern hoch in eine Wolke
- WhatsApp gehört zu Facebook

=> No Go - auch wenn hier irgendetwas (angeblich) ausgesetzt wird (*).


(*) Die Masse der Daten dürfte sich Facebook ohnehin in der Zwischenzeit schon gezogen haben... .
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Atelier 'et Lux'11.11.16 13:11
Legoman
Dir ist aber schon klar, dass deine Daten zu dem Zeitpunkt längst bei whatsapp waren? Es bleibt fraglich, ob beim Löschen des Kontos wirklich alle Daten vom Server gelöscht wurden. Und wenn auch nur einer deiner Kontakte whatsapp nutzt, dann wird auch deine Nummer auf ewig bei denen im System bleiben.

Und wer will denn garantieren, dass all die anderen Messenger keine Nummern irgendwo speichern? Selbsterklärung zum Datenschutz? Die ist ungefähr so viel wert wie jedes beliebige Wahlversprechen. Wenn ich die Kundendatenbank einer Firma haben will - dann geht das am schnellsten, wenn ich die Firma einfach aufkaufe. Und dem Neueigentümer sind die Versprechungen des Vorbesitzers erstmal völlig egal.

Ich warte ja immer noch drauf, dass sich mal jemand findet, der wirklich in irgendeiner Weise Schaden dadurch genommen hat, dass seine Nummer irgendwo auf einen Server hochgeladen wurde.

Es geht nich um Schaden oder vielleicht doch gespeicherte Daten, sondern darum, wie mit einem als Kunde umgegangen wird. Es geht um Datenschutz und Selbstbestimmung. Wird das nicht garantiert und respektiert muss man nicht den Kopf einziehen und.denken: "Ah ich kann ja doch nichts dagegen tun, die haben ja eh schon alles." Nein, sie haben einen Kunden weniger und ich bin sicherlich nicht der einzige, der konsequent handelt. Und wenn doch, dann ist es mir auch egal. Wie gesagt, es gibt Alternativen zu Apps, die wegen ihrer miserablen Datenpolitik in den Schlagzeilen stehen.
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