Facebook und Instagram: Algorithmisch erstellte Feeds demnächst abschaltbar – ein europäischer Sonderweg
Die neue Regulierung betrifft hauptsächlich Unternehmen, die in den sozialen Medien verankert sind und zielt darauf ab, diese dazu zu zwingen, mehr Transparenz walten zu lassen. Hierbei stehen Werbung, Empfehlungen und natürlich ebenfalls illegale Inhalte im Mittelpunkt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass insbesondere fragwürdig generierte Feeds ein Dorn im Auge des Digital Service Act (
DSA) sind. Hier greift man ein und fordert laut Gesetz die Möglichkeit zur Abschaltung dieser Funktion. Ziel ist eine ausgewogene Berichterstattung. Auch Apple ist hiervon betroffen: Empfehlungen im App Store und eingeblendete Werbung fallen gleichermaßen unter den DSA. Die neue Regelung tritt bereits zum Ende diesen Monats in Kraft.
EU bildet AusnahmeSie betrifft allerdings lediglich Bewohner der EU. In anderen Teilen der Welt herrscht weiterhin keine Wahlfreiheit in puncto Feedgenerierung. Hintergrund ist die wachsende Besorgnis vonseiten der Europäischen Union bezüglich der Auswirkung generierter Feeds auf die Nutzerschaft der sozialen Netzwerke. Man gehe davon aus, dass hierdurch schnell eine „Filterblase“ entstehe, die die Sicht auf das Weltgeschehen womöglich verzerren könnte. Angezeigt würde nur noch das, was man ohnehin schon denkt. Besonders vor Desinformation und sich wiederholenden Falschmeldungen warnte die Behörde in diesem Bezug. Generierte Nachrichten bergen hierdurch ein hohes Gefahrenpotenzial, der wertvolle Zugang zu sachlichen Informationen gehe verloren.
Neue, individuelle EinstellungenMeta möchte sich an dieses Gesetz halten und wird es künftig (europäischen) Facebook- und Instagram-Nutzern
gestatten, diese Algorithmik zu deaktivieren. Man will sogar einen Schritt weitergehen und zusätzliche, individuelle Optionen anbieten, was auf den Plattformen zu sehen ist. Als Beispiele führt der Konzern an, nur Storys und Reels von Personen zu Gesicht zu bekommen, denen man auch folgt. Hierbei soll die Reihenfolge allein durch die Chronologie vorgegeben werden. Ferner sollen die Suchergebnisse dann nur noch auf den tatsächlich eingegebenen Wörtern basieren. Frühere Aktivitäten und persönliche Interessen spielen bei einer Deaktivierung keine Rolle mehr.