Facebook verbessert umstrittene Gesichtserkennungssoftware
Die Zuverlässigkeit von Gesichtserkennung kann man anhand eines Tests messen, in dem dem Probanden zwei unbekannte Fotos mit je einem Menschen gezeigt werden und entschieden werden muss, ob es sich um dieselbe Person handelt. Menschen erreichen bei diesem Test durchschnittlich eine Trefferquote 97,53%.
Eigenen Angaben zufolge erreicht Facebooks verbesserte Gesichtserkennungssoftware DeepFace fast ebenso gute 97,25%.
Der Mensch kann evolutionär bedingt Gesichtszüge optimal von gegebenen Änderungen in Mimik und Entwicklung abstrahieren. Damit Software das gleiche leistet, bedarf es weitgehender Technologie, um allein unterschiedliche Lichtverhältnisse oder Kamerawinkel auszugleichen. Dies soll DeepFace nun in einem Zweischritt leisten: Zuerst wird der Kamerawinkel korrigiert und ein frontales 3D-Modell des Gesichts erstellt. Dann errechnet die Technologie neun Ebenen mit erkannten Gesichtslinien und 120 Millionen Verbindungen zwischen ihnen. Um die Software zu testen, wurde sie auf einer Auswahl von vier Millionen Fotos, die sich in Facebooks riesigem Archiv befinden, mit fast 4000 verschiedenen Personen darauf angewendet. DeepFace soll im Juni auf der IEEE Conference on Computer Vision and Pattern Recognition einem Fachpublikum präsentiert werden, von dem sich Facebook hilfreiches Feedback erhofft.
Das Konzept, Gesichter im sozialen Netzwerk Facebook automatisch erkennen und auf neue Gesichter zuordnen zu lassen, ist vor allem in Europa äußerst umstritten. Facebook entwickelte eine erste Version der Gesichtserkennung bereits 2010; ein Jahr später startete die Technologie weltweit. Nach massiven Protesten wurde sie unter anderem in Deutschland wieder entfernt, aber jüngst im September 2013 durch Änderung der Nutzerbedingungen wieder eingeführt.
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