Facebook wertet Standortdaten aus – trotz deaktivierter Option
Facebook nahm in jüngster Zeit jedes erdenkliche Fettnäpfchen mit – über
Sicherheitslücken,
Datenpannen und die Auswertung von
Nutzerdaten durch Drittanbieter war alles dabei. Auch Google musste sich in letzter Zeit oft für sorglosen Umgang mit Nutzerdaten rechtfertigen – im August 2018 wurde bekannt, dass Google trotz deaktivierten Einstellungen weiterhin die
Standortdaten der Nutzer mitprotokollierte. Facebook scheint ebenfalls weiterhin Standortdaten von Nutzern auszuwerten, obwohl die betreffenden Optionen deaktiviert sind.
Entzieht man der Facebook-, WhatsApp- und Instagram-App die Berechtigung, den Anwender zu orten und schaltet auch die betreffenden Optionen bezüglich der Standortbestimmung in diesen Apps ab, erhält der Nutzer
trotzdem weiterhin lokale Werbung. Facebook wertet trotz deaktivierter Option viele Merkmale des Facebook-Users aus, um den Standort eingrenzen zu können.
Dies geschieht über Suche nach Orten auf Facebook, den Inhalt von kürzlich erstellten Posts sowie ungefragt über die IP-Adresse des Nutzers: Meist lässt sich anhand der IP-Adresse zumindest die Stadt oder Region des Nutzers recht verlässlich ermitteln. Obwohl betreffende Optionen deaktiviert sind, nutzt Facebook weiterhin diese Informationen zur Aussteuerung von zielgerichteter Werbung. Laut einem Hilfetexts von Facebook bezüglich zielgerichteter Werbung wertet Facebook auch verbundene oder in der Nähe befindliche WLAN-Netzwerke aus, um den Standort selbst ohne GPS recht präzise ermitteln zu können:
Auch die sich in der Nähe befindlichen Bluetooth-Geräte zieht Facebook heran, um den Standort eines Nutzers möglichst genau feststellen zu können.
Gegenüber
Gizmodo bestätigte Facebook diesen Sachverhalt und gibt an, dass es derzeit keine verlässliche Option gibt, die Standortauswertung abzuschalten. Facebook teilt in dem Statement mit, dass es sich bei der IP-Adresse um keine präzise Standortbestimmung handle und dies deshalb unbedenklich sei.