Farewell Angela – Ahrendts hat Apple verlassen
Rund fünf Jahre nach Beginn geht heute eine kleine Ära bei Apple zu Ende. Einem Dokument an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC zufolge markierte der 15. April Angela Ahrendts letzten Arbeitstag. Schon am Wochenende hatte Apple ihr Profil von der Leadership-Seite entfernt – es ist stark davon auszugehen, dass Ahrendts nicht noch einmal für einen einzelnen Montag als Retail-Verantwortliche antreten musste. Den Stab hatte sich bereits vor Wochen an ihre Nachfolgerin weitergegeben. Nach der Ankündigung des Weggangs von Ahrendts, dieser fand Anfang Februar statt, wurde direkt Apples langjährige Managerin
Deirdre O'Brien zur Nachfolgerin berufen.
Erst einmal lange SommerferienApples offizielle Begründung für den personellen Wechsel an der Spitze des Retail-Bereichs sind "neue persönliche und berufliche Ziele". Angela Ahrendts selbst hatte in einem Interview gesagt, sie mache nun erst einmal lange Sommerferien, unternehme lange Reisen, besuche ihre erwachsenen Kinder und hole nach, was in den letzten Jahren zu kurz kam – darunter Zeit mit ihrem Ehemann, der in London lebt. Direkt nach der recht trockenen Ankündigung per Pressemitteilung gab es Spekulationen, möglicherweise sei Ahrendts auch in Ungnade gefallen (siehe
) – diese scheinen jedoch unbegründet zu sein.
Angesichts ihrer umfangreichen Erfahrungen muss sich Ahrendts aber nach der mehrmonatigen Auszeit keine Sorgen machen, anschließend keine Beschäftigung zu finden. Jetzt bereits kursieren Gerüchte, Ahrendts wechsle dann wieder an die Spitze eines Modeunternehmens – im Gespräch war Ralph Lauren, wenngleich der Konzern dies umgehend dementieren ließ.
Die Zeit bei AppleIn ihren fünf Jahren bei Apple war Ahrendts für zahlreiche große Umstellungen verantwortlich, beispielsweise die Umgestaltung der Ladenkette. Die Stores sollen mehr Wohlfühl-Atmosphäre bieten, zum Verbleiben anregen und dem Kunden nicht das Gefühl geben, sich mitten in einer Abverkauf-Maschinerie zu befinden. Im Online-Bereich legte Ahrendts den Apple Online Store mit den Produktseiten zusammen und strich die vormals eigenständige Sektion. Auch das Produktmarketing trug verstärkt ihre Handschrift, gleichzeitig war sie mitverantwortlich für die Lieferkette.
Nun übernimmt O'BrienIhre Nachfolgerin hat nun große Fußstapfen zu füllen – und übernimmt in einer Phase, die erst einmal nicht mehr von iPhone-Absatzrekorden begleitet ist. Stattdessen stellt sich Apple momentan für die Zukunft auf und verfolgt zahlreiche neue Projekte – von Diensten über Automobilentwicklung bis hin zur erwarteten AR-Brille.