Fast-Einstellung: Windows Phone steht vor dem Aus
Auch wenn Marktprognosen zur Einführung von Windows Phone im Jahr 2011 besagten, dass Microsoft auf jeden Fall den Marktanteil des iPhones übertreffen könne, kam es bekanntlich ganz anders. Der weltweite Marktanteil von Windows Phone liegt momentan bei nur einem Prozent - was auch mit dem Problem einhergeht, dass viele Apps nur für Android und iOS, nicht jedoch für Windows Phone entwickelt werden. Von Anfang an hatte Microsoft mit den ungewohnten Schwierigkeiten zu kämpfen, dass die mangelnde Software-Vielfalt als wesentlicher Nachteil eines Windows-Systems bezeichnet wurde. Nachdem Microsoft lange betonte, an Windows Phone festhalten zu wollen, veröffentlichte das Unternehmen nun eine offizielle Stellungnahme - und diese entspricht dem faktischen Aus des Systems.
Windows Phone nicht tot - aber auch nicht mehr sichtbarIn der Ankündigung heißt es, dass sich Microsoft komplett aus dem Markt der Smartphones für Endverbraucher zurückziehen
wolle. Stattdessen konzentriere man sich auf Bereiche, in denen sich Lösungen vom Umfeld abheben können - also Mobiltelefone für Unternehmen, in denen Sicherheit und gute Verwaltung zu den wichtigsten Anforderungen zählen. Konkrete Informationen dazu gibt es allerdings noch nicht. Die "Straffung" des Hardware-Geschäfts bedeutet für 1850 Mitarbeiter den Verlust des Arbeitsplatzes. Es heißt zwar, man "fahre die Arbeit zurück, sei jedoch nicht aus dem Geschäft" - Ziel ist jedoch ganz klar die Bedienung einer Nische und nicht mehr der Versuch, den breiten Markt anzusprechen. Aus der alltäglichen Wahrnehmung wird Windows Phone damit verschwinden.
Ballmers Übernahme wird zum MilliardengrabMicrosofts CEO Satya Nadella galt ohnehin nie als Freund der 7,2 Milliarden Dollar teuren Nokia-Übernahme, die sein Vorgänger Steve Ballmer vorangetrieben hatte. Dass die Weiterentwicklung von Windows Phone keine Priorität für ihn besaß, war in den vergangenen Monaten überdeutlich abzulesen. Beispielsweise erschien Windows Phone 10 weit mehr als ein halbes Jahr nach Windows 10 - und ist noch nicht einmal für alle kompatiblen Geräte auch tatsächlich vorhanden. Der Smartphone-Markt ist damit endgültig nur noch von Android und iOS getragen. Dass es in Unternehmen tatsächlich Bedarf an einem mobilen Windows-System gibt, kann zum aktuellen Zeitpunkt bezweifelt werden.