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Fast alle sind beim KI-Pakt in der EU mit dabei – Meta und Apple verweigern sich

In den USA wurde das erste weitreichende Gesetz zur Regulierung von KI-Technologien bereits verabschiedet und umgesetzt. Den Anfang machte Kalifornien, also der Heimatstaat des Silicon Valleys. So müssen Anbieter sicherstellen, dass sich ihre Systeme bei Bedarf schnell und vollständig abschalten lassen – und Schutz vor Modifikationen nach dem Training zu gewährleisten ist. Einige Monate vorher legte die Regierung bislang freiwillige Richtlinien vor. Diese Maßnahmen beinhalten unter anderem Tests zur Sicherstellung, dass KI-Systeme keine diskriminierenden Verhaltensweisen bieten und sicherheitstechnisch unbedenklich sind. Auch in der EU ist man bezüglich eines Pakets sehr weit, dieses wurde im Frühjahr verabschiedet, greift aber erst bis 2026 vollständig.


Fast alle sind mit dabei
Das als "KI-Pakt" bezeichnete Paket findet viel Zustimmung. Wie es heißt, haben sich mehr als 100 Unternehmen dazu bekannt und ihre Unterstützung zugesichert. Bereits vor dem Inkrafttreten gibt es daher die Zusagen von wichtigen Anbietern wie Adobe, Google, Qualcomm, Microsoft oder OpenAI, die im KI-Pakt genannten Punkte zur Leitlinie zu machen. Zwei wichtige Ausnahmen sind jedoch zu nennen: Der Facebook-Mutterkonzern will sich derzeit nicht vorschreiben lassen, wie man neue KI-Technologien zu entwickeln hat und kennzeichnen muss. Auch Apple fehlt und setzt damit den Kurs maximaler Konfrontation und offen zur Schau getragenem Unwillen zur Kooperation fort.

Trotz der Aussagen, man befinde sich in Gesprächen mit der EU, um Apple Intelligence rechtskonform in weiteren Ländern anbieten zu dürfen, verweigert sich Cupertino offensichtlich als einer der ganz wenigen Anbieter dem Maßnahmenkatalog. Für den Fortgang der weiteren Gespräche dürfte das sicherlich nicht förderlich sein – und Apple auch in den verschiedenen Verfahren nicht weiterhelfen. Inhaltlich entsprechen die Regeln weitgehend jenen Vorgaben und Zieldefinitionen, die Apple in den USA offiziell unterstützt.

Wichtigste Punkte des KI-Pakts
Die Eckpfeiler des KI-Pakts sind das Verbot in Einsatzgebieten mit "inakzeptablen Risiken" – das sind gemäß Definition Verhaltensmanipulation, Social Scoring, biometrische Identifikation und biometrische Echtzeit-Erkennungssysteme (etwa Gesichtserkennung). Genehmigungspflichtig sind KI-Lösungen für "Bereiche mit hohem Risiko" wie Spielzeuge, Autos und medizinische Geräte. Außerdem müssen KI-Inhalte als solche gekennzeichnet werden. Obendrein sollen Anbieter eine Zusammenfassung der kopiergeschützten Inhalte veröffentlichen, die für das Trainieren des Modells genutzt werden.

Kommentare

Jonny8527.09.24 11:32
Vollstes Verständnis dafür, dass Unternehmen im Moment erstmal sehr zögerlich auf die EU reagieren, wenn an allen Fronten direkt mit Milliardenbußgeldern gedroht wird.
-19
piik
piik27.09.24 11:38
Hier zeigt sich die spezielle Regelungswut von Politikern mit beschränktem Sachverstand in der Materie besonders eindrucksvoll. Ich drücke Apple und Meta da die Daumen!
-36
Dunnikin
Dunnikin27.09.24 11:47
Wie weit möchte Apple eigentlich noch sinken und Reputation verspielen? Vertrauen ist sehr schnell zerstört, aber ganz langsam aufgebaut. Und wenn man jetzt schon mit Meta genannt wird, ist man quasi im freien Fall mit Rückenwind.

Ich finde die Leitplanken, die die EU dem Bereich der KI vorgibt, vollkommen richtig, um das nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Der Mensch sollte stets die letzte Instanz sein und volle Transparenz ist gerade da sehr wichtig.
+38
Oceanbeat
Oceanbeat27.09.24 11:50
Genau, einfach die Pandorabüchse aufreißen und hinterher mal schauen, was passiert ist - Weltidee!

😱
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
+14
PorterWagoner
PorterWagoner27.09.24 11:54
"Regelungswut" bei so vernünftigen Grundregeln? Oh, weh, manchen Menschen geht es zu gut, wenn das schon "Wut" sein soll.

Sehr sinnvolle Linien, in den US und in Europa! Man kann nicht alles ausufern lassen und dann irgendwann mal schauen und versuchen, es einzufangen. Gut, dass ausnahmsweise mal frühzeitig diskutiert und gehandelt wird.
+35
Kehrblech27.09.24 11:54
Ich stimme Dunnikin vollkommen zu. Apple verhält sich wie ein bockiges Kind gegenüber der EU, obwohl es intern und in den USA (angeblich?) ziemlich gute Ansätze zum Schutz von Privatsphäre und unkalkulierbaren Folgen der KI ergreift. Sind da jetzt Shareholder am rumzicken, die kein Verständnis für Apples „Philosophie“ aufbringen oder was ist da los? Oder glaubt Apple inzwischen, Sie haben immer und mit allem recht? Ich finde Apples Haltung bedenklich und fast schon peinlich.
+14
Gedankenschweif27.09.24 11:59
Ich finde es vermessen, Apple vorzuwerfen, sie würden sich wie ein bockiges Kind verhalten, wenn man selbst überhaupt nicht weiß, was die Begründung für Apples Verhalten ist.
-1
Kehrblech27.09.24 12:05
Ich werfe das Apple vor, weil der Konzern eigentlich kein blutiger Anfänger in Kommunikation ist, aber zum Thema Regulierung der KI in der EU bisher sehr wenig gesagt hat. So bleibt nur das Bocken. – Apple hatte dazu lange Jahre eine andere Vorgehensweise.
+4
Embrace27.09.24 12:45
Ich hätte gerne ein Opt-out aus solchen (EU-)Regelungen. Da es sich auf meine Daten bezieht, möchte ich die Entscheidungsgewalt haben, welche Dienste ich nutzen kann.
-8
Kehrblech27.09.24 13:03
Embrace
Ich hätte gerne ein Opt-out aus solchen (EU-)Regelungen. Da es sich auf meine Daten bezieht, möchte ich die Entscheidungsgewalt haben, welche Dienste ich nutzen kann.
Das ist in Demokratien natürlich leicht gefordert, aber schwer in die Tat umzusetzen. Der einfachste Weg scheint mir, dass du deine Daten im Nicht-EU-Ausland speicherst und eventuell – falls eine Nutzung der KI-Funktionen auch bei Verschleierung deines Aufenthaltsortes nicht möglich ist, dorthin umziehst. Ansonsten hat der Souverän (das Volk, repräsentiert durch seien gewählten Vertreter) mehrheitlich – d.h. vermutlich mit diversen Gegenstimmen – beschlossen, dass der Schutz der Bevölkerung vor eventuellen negativen Auswirkungen der KI vorgeht. Entsprechend ist nun die Regelung in der EU. Individuelle Ausnahmen sind bei der Notwendigkeit eines intrakulturellen Trainings vieler KI-Funktionen für mich nur schwer vorstellbar. – Also wirst du dich nur in die Einschränkungen fürgen können oder du nutzt deine garantierte Freizügigkeit und siedelst in ein Land ohne entsprechende Restriktionen um. Sorry.
+12
warp1027.09.24 13:08
Embrace
Ich hätte gerne ein Opt-out aus solchen (EU-)Regelungen. Da es sich auf meine Daten bezieht, möchte ich die Entscheidungsgewalt haben, welche Dienste ich nutzen kann.
es heisst ja immer gern, wem Apples Vorgehen nicht passt, der kann ja zu Android, Windows oder was auch immer wechseln.... wem die EU nicht passt, der kann natürlich auch wegziehen... Asien soll sehr schön sein...
+12
sudoRinger
sudoRinger27.09.24 13:10
Es gibt von Apple eine "Ethics and Compliance"-Seite.
Dort steht
Apple conducts business ethically, honestly, and in full compliance with the law.
Man beurteilt die Unternehmen besser nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten.
+11
MacStudio27.09.24 14:47
OpenAI ist mit dabei? Stimmt nicht. Die neue Version ist in der EU nicht erhältlich. Gleiche Argumentation wie Apple. Es kann Emotionen in der Stimme erkennen und ist deshalb verboten.

Ich bin da ziemlich sauer, weil ich dass im Job massiv nutze.


https://www.windowscentral.com/software-apps/chatgpt-advanced-voice-mode-feature-barred-by-eu
-10
trueclou27.09.24 16:22
Schon lustig wie hier manche mit Zähnen und Klauen einem Mega-Konzern beistehen, der mit allen Tricks verhindert, dass die Leute in ihren eigenen Geräten defekte Bauteile einfach austauschen können – sich aber gleichzeitig über die angebliche 'Regelungswut' einer demokratisch legitimierten Institution mokieren.
+12
piik
piik27.09.24 17:38
Oceanbeat
Genau, einfach die Pandorabüchse aufreißen und hinterher mal schauen, was passiert ist - Weltidee!

😱
Das hätte man bestimmt bei der Erfindung des Feuers auch gedacht. Hätte es damals eine EU gegeben, wären zig Feuerbevollmächtigte ernannt, tausende Steine mit Hieroglyphen beschriftet und ordentlich Verbote erlassen worden. Die Folge: Heute müsste ein Streichholz mit 50 Tontafeln Erläuterungen verkauft werden.
Die Regulierung schützt wohl nichts, verhindert aber Wohlstand bei uns.
Sie sorgt nämlich dafür, dass viele Heizer auf der E-Lok beschäftigt werden und die Ticketpreise steigen.
-14
piik
piik27.09.24 17:40
PorterWagoner
"Regelungswut" bei so vernünftigen Grundregeln? Oh, weh, manchen Menschen geht es zu gut, wenn das schon "Wut" sein soll.
Dir ist der Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht klar?
Was ist davon mit welchen Folgen und unter welchen Kosten wirklich umsetzbar?
Wie wird hier Aufwand und Nutzen kalkuliert?
Das sind die Fragen, die mich dabei interessieren.
Mit guten Absichten kann man sich den Allerwertesten abwischen.
Schon gemerkt, dass wir das zweite Jahr in Folge in einer Rezession stecken?
-8
piik
piik27.09.24 17:43
warp10
Embrace
Ich hätte gerne ein Opt-out aus solchen (EU-)Regelungen. Da es sich auf meine Daten bezieht, möchte ich die Entscheidungsgewalt haben, welche Dienste ich nutzen kann.
es heisst ja immer gern, wem Apples Vorgehen nicht passt, der kann ja zu Android, Windows oder was auch immer wechseln.... wem die EU nicht passt, der kann natürlich auch wegziehen... Asien soll sehr schön sein...
Genau. Sowas ist unter Totschlagargument bekannt...
-7
Frost27.09.24 17:58
Wie bitte soll KI funktionieren wenn "biometrische Identifikation und biometrische Echtzeit-Erkennungssysteme" verboten sind?
Ich moechte doch, dass wenn ich mit der KI kommuniziere die KI mich erkennt und von anderen Personen im Raum oder solchen die mit ihr zuvor schon kommuniziert haben unterscheiden kann. Die KI soll genau wissen mit wem sie kommuniziert und sich auch an alles bereits von mir bekannte errinnert, so wie natuerliche Personen dies auch koennen und machen.

Wenn jetzt die KI mich nicht anhand meiner Stimme oder meines Gesichtes erkennen darf, denn dies waere ja genau eine biometrische Identifikation meiner Person, dann muesste ich mich ja jedesmal der KI wieder neu vorstellen.
Man koennte dies villeicht an einen Account koppeln, das funktioniert aber nicht bei Geraeten mit denen viele Leute kommunizieren sollen (eine KI im HomePod oder aber auch in einem Fernseher waere da so ein Beispiel) dort muesste man sich dann jedesmal vor dem Nutzen einer KI Funktion mit seinem Account anmelden wenn zuvor eine andere Person mit dem Geraet kommuniziert hat, faende ich maximal unpraktisch.
+1
Fontana
Fontana27.09.24 21:39
Gedankenschweif
Ich finde es vermessen, Apple vorzuwerfen, sie würden sich wie ein bockiges Kind verhalten, wenn man selbst überhaupt nicht weiß, was die Begründung für Apples Verhalten ist.

Oft weiss man ja auch bei einem Kind nicht, was die "Begründung" für das bockige Verhalten ist. Aber ich kann auch ohne den Grund zu wissen sagen, ob ein Kind "bockig" ist oder nicht. Macht also keinen Sinn, deine Argumentation.
Ein König von wenig.
+2
Embrace28.09.24 21:27
Kehrblech
Embrace
Ich hätte gerne ein Opt-out aus solchen (EU-)Regelungen. Da es sich auf meine Daten bezieht, möchte ich die Entscheidungsgewalt haben, welche Dienste ich nutzen kann.
Das ist in Demokratien natürlich leicht gefordert, aber schwer in die Tat umzusetzen. Der einfachste Weg scheint mir, dass du deine Daten im Nicht-EU-Ausland speicherst und eventuell – falls eine Nutzung der KI-Funktionen auch bei Verschleierung deines Aufenthaltsortes nicht möglich ist, dorthin umziehst. Ansonsten hat der Souverän (das Volk, repräsentiert durch seien gewählten Vertreter) mehrheitlich – d.h. vermutlich mit diversen Gegenstimmen – beschlossen, dass der Schutz der Bevölkerung vor eventuellen negativen Auswirkungen der KI vorgeht. Entsprechend ist nun die Regelung in der EU. Individuelle Ausnahmen sind bei der Notwendigkeit eines intrakulturellen Trainings vieler KI-Funktionen für mich nur schwer vorstellbar. – Also wirst du dich nur in die Einschränkungen fürgen können oder du nutzt deine garantierte Freizügigkeit und siedelst in ein Land ohne entsprechende Restriktionen um. Sorry.
warp10
Embrace
Ich hätte gerne ein Opt-out aus solchen (EU-)Regelungen. Da es sich auf meine Daten bezieht, möchte ich die Entscheidungsgewalt haben, welche Dienste ich nutzen kann.
es heisst ja immer gern, wem Apples Vorgehen nicht passt, der kann ja zu Android, Windows oder was auch immer wechseln.... wem die EU nicht passt, der kann natürlich auch wegziehen... Asien soll sehr schön sein...

Ersetzt das Thema bspw. mal durch das Frauenwahlrecht, als es noch nicht bestand. Ihr könntet dann ebenfalls auf rechtlicher Grundlage den damaligen Status quo verteidigen. Neben Akzeptanz und Aufgeben kann man sich nämlich auch für Änderungen einsetzen.

Hättet ihr aber sonst eigentlich auch Argumente, was ein individuelles Opt-out unmöglich macht? Außer technischen Gründen fällt mir nichts ein und selbst diese müsste man irgendwie konstruieren. Letztendlich geht es darum, warum ich nicht entscheiden können soll, was mit meinen Daten passiert.
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MacTaipan29.09.24 01:58
Meines Erachtens bringt das eh nichts mehr, die Katze ist aus dem Sack. Hauptnutznießer von KI sind eh A****löcher und Verbrecher, und die hält ein „Pakt“ nicht mehr auf.
Nichtsdestotrotz ist momentan eine schlechte Zeit für Apple Fanboys (damit meine ich mich). Die legen in letzter Zeit ein ziemlich unsympathisches Gehabe an den Tag.
-2
Gedankenschweif30.09.24 12:12
Hintenrum agieren die ganzen Konzerne aber wohl ganz anderes:
„Veto gegen kalifornisches KI-Gesetz – Silicon Valley setzt sich durch
In Kalifornien sollte ein KI-Gesetz kommen. Doch der zuständige Gouverneur sieht zu viele Lasten für KI-Unternehmen.“
Quelle: https://www.heise.de/news/Veto-gegen-kalifornisches-KI-Gesetz-Silicon-Valley-setzt-sich-durch-9957125.html

Da haben sie mit Lobbyarbeit wohl das Gesetz verhindert.
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