Seit einigen Monaten gestattet es Apple, dass Emulatoren für Konsolen und PCs im App Store vertrieben werden dürfen – zwar mit einigen Einschränkungen, aber für das Nachahmen von älteren Konsolen reicht die Performance dennoch völlig aus. Nun erschien im App Store ein interessanter Emulator, welcher eine den meisten völlig unbekannte Nintendo-Konsole aus Mitte der 90er auf iPad, iPhone und besonders der Vision Pro nachbildet. Zur Seite von Gamemite.


"Virtual Reality" der 90er
Viele Hersteller forschten bereits in den 90ern an VR-Headsets – aber natürlich war die damalige Technologie nach heutigen Maßstäben sehr limitiert. Mit dem "Nintendo Virtual Boy" erschien im Jahr 1995 eine Spielekonsole, welche man vor sich auf den Tisch platzierte und daraufhin in eine Art von Headset schaute – welches aber nicht wie heutige VR-Brillen am Kopf befestigt wurde, sondern statisch auf dem Tisch verblieb. Head-Tracking, so dass man sich im Raum umsehen konnte, stand nicht zur Verfügung. Zwei Rot/Schwarz-Bildschirme mit einer Auflösung von 384x224 Pixeln zeigten jedem Auge ein unterschiedliches Bild – und so entstand ein Eindruck von Tiefe. Wer sich für die Geschichte des Virtual Boy interessiert, sollte sich dieses Video ansehen:


Absoluter Flop am Markt
Damalige Testberichte zum Marktstart fielen überwiegend negativ aus – und der hohe Preis von 170 Dollar (entspricht ca. 370 Dollar heute) wie auch eine schlechte Marketing-Kampagne, häufige Übelkeit bei Verwendung und wenige Spiele zum Start führten dazu, dass der Virtual Boy kaum Käufer fand. Auch einige Preissenkungen verhalfen der Nintendo-Konsole nicht zum Durchbruch – und der japanische Konzern konnte nur rund 770.000 Einheiten absetzen. Dennoch entstanden manche interessanten Spiele von Nintendo selbst für die Plattform.

Emulator für Vision Pro
Wer diese Spiele gerne erleben möchte, kann dies nun mit dem kostenfreien Emulator VirtualFriend verwirklichen. Dieser steht für iPhone und iPad zum Download bereit – und auch in einer Version für Apples Vision-Pro-Headset. Hier werden die Virtual-Boy-Spiele laut der Beschreibung im App Store in 3D wiedergegeben, so dass man die damaligen Spiele zwar nicht genau wie auf dem Virtual Boy erleben kann, aber dennoch einen Eindruck der gescheiterten Nintendo-Konsole bekommt.

Stört die Rot/Schwarz-Darstellung des Originalgerätes, lässt sich dies einfach im Emulator auf gefälligere Farben einstellen. Wem der Emulator gefällt, sollte über einen In-App-Kauf dem Entwickler ein Trinkgeld zwischen einem und 10 Euro zukommen lassen.