Fazit zum Event - War das wirklich »Hello Again«?
Was wird von diesem Event bleiben? - Das MacBook Pro erhält die Touch Bar über der Tastatur… Die 90-minütige Apple-Keynote »Hello Again« wartete leider nicht mit Überraschungen auf - am Ende kam sogar weit weniger, als man im Vorfeld erwarten konnte. Die einzelnen Ankündigungen des heutigen Abends hinterlassen im Großen und Ganzen einen fahlen Beigeschmack.
BedienungshilfenDas Engagements für behinderte Menschen ist ein nobler Gedanke und wahrlich ist Apple auf diesem Gebiet ein Vorreiter. Doch hat Tim Cook diesbezüglich heute kein neues Projekt vorgestellt, sondern lediglich die Freischaltung einer Webseite, die die bisherigen Anstrengungen darstellt - eine Verkündung auf der Bühne wäre da kaum notwendig gewesen.
TV-App fürs Apple TVErstaunlich viel Zeit verwendete Apple auf die Vorstellung einer einzelnen App: TV. Sie soll eine Zentrale für installierte Sender-Apps darstellen und als eine Art Zeitschriftenkiosk des Apple TV 4 fungieren. Möglicherweise stellt die App den endgültigen Hinweis darauf dar, dass die Verhandlungen mit den Kabelnetzbetreibern für den erhofften Videostreamingdienst endgültig gescheitert sind. Da die App wohl vorerst auf die USA beschränkt bleibt, ist ihr Nutzen für die weltweite Nutzerschaft des Apple TV mehr als begrenzt - im Nachhinein betrachtet wirkt die sehr ausführliche Präsentation wie ein Mittel, um die Event-Zeit zu füllen.
Touch BarDas Feature des Abends war zweifellos die - längst in der Gerüchteküche bekannte - OLED-Leiste, die Apple »Touch Bar« nennt. Keine Überraschung also, aber nichts desto trotz ein veritabler Lichtblick der Veranstaltung. Denn die Leiste eröffnet ein interessantes Bedienkonzept, welches das Potential hat, tatsächlich im Alltag der Mac-Nutzer eine wichtige Rolle einzunehmen. Die Touch-Fähigkeit und die Software-spezifische Anzeigen entlasten den wertvollen Platz auf dem Display und ermöglichen bessere und effizientere Workflows bei Programmen wie Final Cut Pro X, Photoshop, usw. Auch die Integration des Fingerabdrucksensors Touch ID und die QuickType-Funktion beim Verfassen von Texten stellen willkommene Übertragungen von iOS-Geräten auf den Mac dar.
Allerdings ist es dafür notwendig, dass alle wichtigen Produktiv-Apps die Touch Bar unterstützen. Der Anreiz für Dritthersteller wäre allerdings deutlich größer, wenn die OLED-Leiste nicht nur bei den beiden teuersten MacBook-Pro-Ausführungen zur Verfügung stünde. Auf die Möglichkeit, auch ein neues Magic Keyboard mit der Touch Bar auszustatten, hat Apple verzichtet; mehr noch: Es gibt sogar ein neues Notebook-Modell ohne die Leiste! Aber dazu mehr weiter unten.