Fazit zum Event - War das wirklich »Hello Again«?
MacBook Pro 15'' und 13''Apple beschäftigte sich bei der Präsentation des neuen MacBook Pro fast nur mit der Touch Bar. Die sonstigen Neuerungen - schnellere Prozessoren, noch hellerer und konstrastreicherer Bildschirm und noch dünneres Gehäuse - gehen nicht über »das Übliche« hinaus. Bei der Neusortierung der Anschlüsse kommen zwar endlich Thunderbolt-3-Ports zum Einsatz, davon sogar vier, aber zwei andere Konsequenzen sind nicht zu übersehen.
Die Adapterhölle für Zubehör mit USB-A-Steckern kommt aufs MacBook Pro.
Man reißt das MacBook Pro wieder zu Boden - der magnetische MagSafe-Anschluss wich der Stromversorgung über Thunderbolt.
MacBook Pro 13'' ohne Touch BarKaum nachvollziehbar ist Apples Schritt, neben den beiden erwarteten Notebooks auch eine dritte Ausführung anzubieten, die zwar ein ideeller Nachfolger des MacBook Air darstellen soll, aber ebenfalls MacBook Pro heißt. Die Bezeichnungs-Verwirrung ist damit perfekt: Offiziell gibt es das »MacBook Pro 13''«, das »MacBook Pro 13'' mit Touch Bar und Touch ID« und das »MacBook Pro 15'' mit Touch Bar und Touch ID«. Zusätzlich bleibt das alte MacBook Air erhalten - allerdings nur in 13'', nicht in 11''. Schließlich bleiben uns auch die beiden Ausführungen des 2015er MacBook Pro erhalten. Es gibt also fortan insgesamt vier MacBooks mit 13'', von denen drei MacBook Pro heißen! Ergänzt um das 12-Zoll-MacBook ohne Namenszusatz ist die semantische Ordnung im Notebook-Portfolio endgültig passé. Inhaltlich bietet das Touch-Bar-freie MacBook Pro 13'' eine geringere Prozessorleistung und nur zwei statt vier Thunderbolt-Ports. Der Preis von 1699 Euro ist dafür schon ziemlich happig.
Was alles nicht kamDie größte Enttäuschung war aber der Moment, als Tim Cook das Event beendete und es sich anfühlte, als müsse doch noch etwas kommen. Kein iMac, kein Thunderbolt Display, kein Mac Pro, kein Mac mini, kein Magic Keyboard - überhaupt keine Überraschung.
Das Thunderbolt Display ist wahrscheinlich endgültig gestorben, da Apple einen anderen externen Monitor bewarb. Der LG UltraFine 5K enthält USB-Ports, Lautsprecher, eine Kamera und ist für die Stromversorgung des MacBook brauchbar. Wäre da nicht das Apple-fremde Design und der Nachteil, dass mangels eines weiteren Thunderbolt-Ports kein Daisy-Chaining möglich ist, stellt der LG-Monitor das dar, was man sich von einem neuen Thunderbolt Display erhofft hätte.
Der fehlende iMac fällt besonders deswegen auf, weil immerhin der Namen des Events untrennbar mit dem All-in-One-Computer verbunden ist. »Hello Again« war das Statement, mit dem der erste iMac im Jahr 1998 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Mit dem heutigen Event hat das wenig bis gar nichts zu tun.
FazitEine Präsentation des MacBook Pro mit Touch Bar in 20 Minuten hätte Begeisterung hervorrufen können, wenn die restliche Zeit mit weiteren erwähnenswerten Neuerungen hätte gefüllt werden können. So aber herrscht Enttäuschung vor; ohne die OLED-Leiste wäre eine Pressemitteilung wohl ausreichend gewesen, denn sie ist das einzige, was beim Zuschauer am Ende hängen geblieben sein dürfte. Im Nachhinein betrachtet wäre es wohl eine bessere Idee gewesen, das MacBook Pro in das iPhone-Event im September zu integrieren. So aber hat Apple das Mantra des »Hello Again« verschwendet, wie es auch im MTN-Forum von einem Kommentator zu lesen war.