Fehler 53: Anwaltskanzlei erwägt Sammelklage gegen Apple
Eine neue Sicherheitsmaßnahme sorgt für Aufregung: Fehler 53. Er kann
ein ganzes iPhone dauerhaft lahmlegen und erscheint seit iOS 9 auf jenen Geräten, deren Home-Button oder Touch-ID-Sensor einmal von einer nicht registrierten Werkstatt repariert wurde. Einige Juristen sehen in dieser Maßnahme von Seiten Apples eine kriminelle Beschädigung des Eigentums anderer Leute und erwägen deswegen eine Sammelklage.
Suche nach GeschädigtenDie Kanzlei PCVA aus Seattle im US-Bundesstaat Washington etwa
sucht nach betroffenen Nutzern und verspricht, bei einer eventuellen Sammelklage nur im Erfolgszahl Entlohnung zu verlangen. Auf ihrer Webseite stellen die vier Anwälte die Vermutung an, dass hinter »Fehler 53« der Versuch stecke, die Kunden im Schadensfall zu den Apple-zertifizierten Reparaturdiensten zu zwingen, die in der Regel deutlich teurer seien als Drittwerkstätten.
Klagen in vielen Ländern drohenAuch in anderen Staaten bringen sich Juristen in Position. Damit könnten Apple in zahlreichen Ländern Rechtsstreitigkeiten bevorstehen. Besonders kritikwürdig finden viele die mangelnde Kommunikation - denn zahlreiche Betroffene konnten ihr iPhone nach der fraglichen Reparatur noch problemlos weiternutzen, bis zu dem Tag, an dem sie iOS 9 installierten und »Fehler 53« seine Arbeit verrichtete. Für viele blieb nichts anderes übrig, als sich ein Ersatz-Smartphone zuzulegen.
Fehler 53 als SicherheitssystemApple dagegen verteidigt »Fehler 53« als Sicherheitsmaßnahme zugunsten der Kunden. Die Fingerabdruckdaten seien mit dem spezifischen Touch-ID-Sensor verknüpft. Manipulationen an diesem Sensor erforderten eine Revalidierung, die nur von Apple selbst oder durch autorisierte Händler vorgenommen werden könne. Bleibe diese aus, erscheine zur Sicherheit Fehler 53. Etwa für den Diebstahlfall sei so etwas notwendig. „Wenn ein Kunde mit Fehler 53 konfrontiert wird, können wir ihn nur ermutigen, den Apple-Support zu kontaktieren“, sagte eine Apple-Sprecherin. Es ist zu hoffen, dass über diesen Weg immerhin die Nutzerdaten vom Gerät gerettet werden können.
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