Feldversuch: 2 500 Google-Mitarbeiter ohne Internet
Der Suchmaschinengigant führt gerade eine unternehmensweite Einführung von KI-Tools durch. Im Gegenzug dazu testet das Unternehmen allerdings einen gänzlich anderen Ansatz und stellt einigen Beschäftigten den Internetzugang ab. Ursprünglich wählte man mehr als 2 500 Mitarbeiter für die Teilnahme aus, weitete das Programm aber auch auf Freiwillige aus. Somit wollte man Angestellten die Möglichkeit einräumen, sich gegen die Nominierung entscheiden zu können, wohingegen anderen interessierten Kollegen die Tür offen stehen solle. Man hatte zuvor offenbar nicht abschätzen können, wie weit einige Mitarbeiter auf das WWW angewiesen sind.
Cyberangriffen entgegentretenGrundlage der ungewöhnlichen Maßnahme sei der Schutz der Mitarbeiter.
CNBC liegen interne Dokumente vor, welche das Risiko von Cyberangriffen derzeit als sehr hoch einschätzen und insbesondere Google-Personal auf der Liste der Angreifer weit oben sehen. Im Falle einer Kompromittierung des Geräts eines Mitarbeiters erhielte der Eindringling womöglich Zugang zu Nutzerdaten und Infrastrukturcode. Dies könne einen größeren Vorfall auslösen. Erst in der letzten Woche gab Microsoft bekannt, dass der chinesische Geheimdienst durch einen Angriff auf die Mail-Konten von rund zwei Dutzend Regierungsbehörden der USA und Westeuropa zugreifen konnte. Betroffen war auch das US-amerikanische Außenministerium. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen aus Mountain View eine Abteilung eröffnet, die staatliche Aufträge abwickelt, was es ins Visier der Cyber-Kriminellen rücken lässt.
Einführung von KI-Tools vs. Offline-ArbeitWährend ein Großteil der Belegschaft fortan von KI-Tools profitieren soll, fällt dieser Schritt für die Probanden dieser Studie sicher nicht leicht. Aber die intelligenten Werkzeuge bergen Gefahren. Zuletzt hatten Samsung-Mitarbeiter somit versehentlich interne Daten ins Netz gebracht. Auf den ausgewählten Desktops werde sogar der Internetzugang komplett deaktiviert. Eine Ausnahme bilden interne webbasierte Tools und eigene Webseiten wie Google-Drive und Gmail. Zusätzlich kappe man für einige Mitarbeiter zudem den Root-Zugang, sodass sich keine administrativen Befehle mehr ausführen lassen oder neue Software installiert werden kann. Auch dies ist Teil der empirischen Studie. Auf diese Weise haben Angreifer weniger Chancen Schadsoftware aufzuspielen.