Feral: Warum Apple Silicon ganz neue Möglichkeiten eröffnet – auch für Mac-Gaming
Fast das gesamte Produktsortiment ist inzwischen auf Apples eigene Prozessoren umgestellt. Seit März gibt es mit dem Mac Studio zudem die erste Baureihe für die absolute Performance-Spitze. Als letzte Serie bleibt der Mac Pro, aktuellen Berichten zufolge könnte das Gerät entweder Ende 2022 oder im Frühjahr 2023 auf den Markt kommen. Angeblich verfügt der kommende Mac Pro über zwei kombinierte M1 bzw. M2 Ultra, böte damit die höchste CPU-Leistung marktweit und könnte sich auch im Grafikbereich mit den schnellsten Karten messen lassen. In einer sehr interessanten Begutachtung der aktuellen Situation hat sich Spiele-Publisher Feral zu den Chancen
geäußert.
Eine von vielen TransitionsJedem Mac-Gamer dürfte Feral bestens bekannt sein, denn schon seit den 90er Jahren portiert der Anbieter Windows-Spiele für den Mac. Demnach sei der aktuelle Übergang von Intel- auf ARM-Chips für Feral nur ein Großprojekt unter vielen – nach PowerPC zu Intel, 32 Bit zu 64 Bit oder OpenGL zu Metal. Mit jeder "Transition" sei es bislang gelungen, bessere Spiele für den Mac zu ermöglichen. Auch wenn die Plattform nicht gerade für einen lebendigen Gaming-Markt bekannt sei, gab es damals wie heute eine aktive Community, die nach hochwertigen Umsetzungen verlangt.
Miese Grafikleistung bremste Mac-Gaming stets ausGleichzeitig waren Spieler traditionell mit Apples fehlendem Interesse an Mac-Gaming unzufrieden. Miese Grafikkarten oder schwachbrüstige Grafik-Chipsätze begleiteten den Mac fast schon traditionell, was Gaming nur mit sehr teuren Hardware-Konfigurationen wirklich interessant machte. Wollte man als einen AAA-Titel auf den Mac portieren, galt es stets die schwache GPU-Performance der meisten Macs zu bedenken. Vor allem seit dem Intel-Umstieg hatte sich diesbezüglich die Situation noch einmal verschlechtert, denn Apple setzte bei fast allen Geräten auf Intels Grafikchip.
Aus unseren eigenen
Testserien Plötzlich eignen sich alle MacsDie Situation hat sich aber mit den M1-Macs ganz grundsätzlich gewandelt. Auch das schwachbrüstigste Modell, ein MacBook Air mit sieben GPU-Kernen, übertrifft die Leistung einer Chipsatzgrafik um Welten und kann teils mit Mittelklasse-Grafikkarten mithalten. Für vergleichsweise günstige Preise erhält man damit einen Mac, auf dem Spiele möglich sind, die früher einer wesentlich teureren Konfiguration mit dedizierter Grafikkarte bedurft hätten.
Feral geht von großartiger Zukunft ausFür die Zukunft ist Feral außerordentlich optimistisch eingestellt, der Mac könne erstmals zu einer ernsthaften Spiele-Plattform werden. Die Zeit gehe vorbei, in denen Portierungen daran scheitern, dass Macs mit Intel-Chipsatzgrafik massive Performance-Probleme bei aktuellen Titeln aufweisen. Feral versuche zwar, auch etwas ältere Hardware noch zu unterstützen, die Zielrichtung und Überzeugung wird aber überdeutlich: Apple Silicon ermöglicht, was früher undenkbar war – und dies bei deutlich geringeren Hardware-Investitionen.