Final Cut Pro: Apple reagiert auf Kritik von Medienschaffenden
Wer Videos auf dem Mac bearbeiten will, kann seit Jahrzehnten zu Final Cut Pro greifen. Apples hauseigene Software galt lange Zeit als leistungsfähiger Mitbewerber für Produkte anderer bekannter Hersteller wie Avid, Adobe oder Blackmagic Design. Das änderte sich, als der kalifornische Konzern vor etwas mehr als zehn Jahren mit Final Cut Pro X eine neue Version veröffentlichte, welcher nach Ansicht vieler Nutzer entscheidende Features des Vorgängers fehlten. Mittlerweile hat Apple die Anwendung wieder um zahlreiche Funktionen erweitert.
Profis schreiben offenen Brief an Tim CookNach Ansicht vieler Medienschaffender reichen die von Apple im Lauf der vergangenen Jahre vorgenommenen Verbesserungen und Ergänzungen allerdings nicht. Mehr als hundert Profis wandten sich daher Ende April dieses Jahres mit einem offenen Brief an Apple-CEO Tim Cook (siehe
). Final Cut Pro eigne sich nicht für größere TV- und Filmproduktionen, hieß es in dem Schreiben. Der Software fehlten wichtige Features, lautete einer der Kritikpunkte. Darüber hinaus lasse sich das Programm nicht in die standardisierten Abläufe der Studios einbinden, zudem vermisse man im Zusammenhang mit Final Cut Pro die Zertifizierung von Drittanbieter-Produkten. Apple müsse auch aktiver werden und in der Medienbranche stärker auf die hauseigene Software aufmerksam machen.
Apple verspricht verschiedene MaßnahmenApple hat jetzt reagiert und den Verfassern des offenen Briefs geantwortet. In einem Schreiben, welches dem Blog
fcp.co vorliegt, betont das Unternehmen zunächst, man sei dankbar für das erhaltene Feedback. Apple verweist auch darauf, dass Final Cut Pro in den vergangenen Jahren bei vielen großen Projekten zum Einsatz gekommen sei, etwa Hollywood-Filmen und wichtigen TV-Produktionen sowie anspruchsvollen Werbespots. Einige der von den Kritikern gewünschten Features seien bereits seit einiger Zeit in Planung, Apple erkenne aber die Notwendigkeit, die Software in Zusammenarbeit mit Profis weiterzuentwickeln.
Experten aus der Branche sollen Apple unterstützenDas kalifornische Unternehmen will hierfür im Sommer dieses Jahres ein Beratungsgremium ins Leben rufen, welchem Experten aus der Branche angehören. Diese sollen sich regelmäßig treffen und Apple mit entsprechenden Ratschlägen unterstützen. Darüber hinaus verspricht der Konzern, seine Workshops für TV- und Filmproduzenten sowohl inhaltlich zu erweitern als auch häufiger anzubieten. Schließlich soll es bereits ab diesem Monat neue Trainingsmöglichkeiten und Zertifizierungen geben, diese will Apple in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Future Media Concepts anbieten.