Final Cut Pro für iPad: Die ersten Erfahrungen – ein durchwachsenes Ergebnis
Apple stellt das iPad nicht erst seit der Einführung des ersten iPad Pro im Herbst 2015 als vollwertiges Produktivgerät dar. Es war daher konsequent, irgendwann einmal auch hauseigene Pro-Apps auf die Plattform zu holen, was im Falle von Final Cut Pro und Logic Pro nun erfolgt ist. Kaum jemand dürfte wohl vollständig auf die Tablet-Versionen umsteigen, dennoch lassen sich Projekte somit einfach unterwegs mitnehmen und bearbeiten. Inzwischen gibt es erste Rückmeldungen, wie gut Apple die Tablet-Versionen gelungen sind.
Final Cut Pro für iPad – Erste ErfahrungenWenig Begeisterung ist für die Tablet-Variante der Schnittsoftware zu vernehmen. Apple ließ es zwar so erscheinen, als biete Final Cut Pro für iPad den vollen Funktionsumfang, allerdings ist das nicht der Fall. Es gebe noch sehr viel zu tun, führt Jason Snell von Six Colors beispielsweise an. Zwar könne man die Projekte plattformübergreifend nutzen und exportieren, doch gebe es auf dem iPad zu viele Abstriche. Sowohl das Touch-Interface, Selektion und Schnitt von Clips, Bewegen von Elementen, Export und Apple Pencil, all diese grundlegenden Bereiche bedürfen Überarbeitung, so Snell.
Einige Kritik, aber auch LobVon anderer Seite gibt es Kritik an fehlender Unterstützung externer Speichermedien, Export ganzer Ordner sowie der Nutzung zusätzlicher Displays, denn diese spiegeln nur den Inhalt des iPad-Displays. Laut
CNET sei die Software derzeit eher ein Trittstein und optionale Erweiterung, denn eine vollwertige Suite. Lob wird der Performance zuteil, das Scrubbing-Tool sei zudem so clever gelöst, dass man es sich auch für den Mac wünsche.
Intuitiv und schnell, doch limitiertThe Verge ist ebenfalls der Auffassung, dass Mac-Nutzer etwas enttäuscht sein dürften. Wer neu in das Thema einsteige, finde eine sehr gute und intuitive Suite vor – wer auf etablierte Workflows setze, werde essenzielle Features vermissen. Insgesamt lautet das Stimmungsbild, Apple könne bislang durchaus Potenzial demonstrieren, brauche aber noch viel Zeit. Das Abomodell, Final Cut Pro für iPad
kostet 4,99 Euro pro Monat oder 49 Euro pro Jahr, stößt auf unterschiedliche Reaktionen. Allerdings heißt es stets, Apple habe angesichts der Leistungsfähigkeit einen ziemlich günstigen Preis gewählt.
Bald für das Apple-Headset?Man darf gespannt sein, ob sich die Berichte bewahrheiten, Apple habe bei der Konzeption bereits das wohl zur WWDC erscheinende Headset im Hinterkopf gehabt. Dies würde aus dem kleinen Display eine gigantische Arbeitsfläche machen: