Fingerabdrucksensor im Display: Qualcomm legt vor
Ein Smartphone, dessen Vorderseite ein einziges großes Display ist - keine Ränder mehr und auch keine Home-Taste; das optimale Verhältnis zwischen Displaygröße und Gehäusegröße. Genau so erwartet man das Äußere des iPhone 8, welches Apple im Herbst auf den Markt bringt. Doch eine Frage bleibt unbeantwortet: Wohin kommt der bislang in der Home-Taste integrierte Fingerabdrucksensor Touch ID?
Ins Display eingebettet?Apple hält eine Reihe von Patenten, die Touch ID direkt unter dem Displayglas erlauben würden. Es wäre auch die erstrebenswerteste Lösung, denn Alternativen wie eine explizite Touch-ID-Fläche auf der Gehäuserückseite entsprächen nicht Apples Ansprüchen auf bestmögliche Nutzbarkeit und Design. Doch einige Experten bezweifeln bis heute, dass Apple der Einbau von Touch ID in die Anzeigefläche gelingt; auch weil es noch kein anderes Smartphone mit dieser Technik gibt (Das Xiaomi Mi 5S hat einen Fingerabdrucksensor im Display, der allerdings in einer Aussparung der Anzeigefläche sitzt).
Qualcomms LösungEin Konkurrent hat nun aber erstmals eine entsprechende Lösung vorgestellt. Auf dem Mobile World Congress Shanghai präsentierte Apple-Konkurrent Qualcomm einen Sensor, der unter einem OLED-Display (bis 1,2 mm), unter Glas (bis 0,8 mm) und selbst unter Metall (bis 0,4 mm) funktionieren soll. Da dabei Ultraschallmessung vorgenommen werden, sind sogar zusätzliche Features wie Pulsmessung bei der Authentifizierung möglich. Außerdem können Nutzer ein derart ausgestattetes Gerät auch unter Wasser entsperren.
Test eines PrototypsDie Kollegen von Engadget bekamen die Möglichkeit, einen Prototyp des Sensors auszuprobieren, der in ein Smartphone von Vivo eingebaut war. Tatsächlich funktionierte die Erkennung des Fingerabdrucks tadellos. Allerdings benötigte die Authentifizierung etwa eine Sekunde, deutlich länger als iPhone-Anwender inzwischen gewöhnt sind. Außerdem kritisierte der Redakteur die geringe Abmessung des Feldes, auf dem der Sensor arbeitete.
Nichtsdestotrotz ist der Beweis angetreten, dass es in der Praxis funktioniert. Wie Apples Lösung aussieht, bleibt natürlich bis Herbst unbekannt, aber die Zuversicht steigt, dass auch Cupertino den Touch-ID-Sensor ins Display integrieren kann.
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