Firefox, Chrome und Edge: 100er-Versionen stehen an – und können Probleme mit Webseiten verursachen
Gegen Ende der 1990er Jahre sorgte der Y2K-Bug für Schlagzeilen und Aufregung. Der Wechsel von 1999 auf 2000 bereitete zahlreichen Programmen und auch Geräten Probleme, weil diese die Jahresangaben lediglich mit zwei Stellen speicherten und es daher zu Rechenfehlern und sogar Ausfällen kommen konnte. Der Übergang in eine neue Zeitrechnung verlief allerdings weitgehend glimpflich, weil sich die meisten Hersteller und Computernutzer rechtzeitig darauf eingestellt hatten, das von manchen befürchtete Chaos blieb aus.
Versionssprung von Chrome, Edge und Firefox kann Probleme bereitenEin solches "Stellenproblem" könnte in wenigen Wochen erneut auftreten, wenn auch in erheblich geringerem Ausmaß und vermutlich ohne gravierende Auswirkungen. Bei drei der bekanntesten und am häufigsten genutzten Browsern steht nämlich ein Versionssprung an: Chrome, Firefox und Edge nähern sich mit Riesenschritten der 100. Bei der App von Google und dem darauf basierenden Pendant von Microsoft wird es bereits im März soweit sein, Mozilla zieht dann im Mai nach. Auf Webseiten, welche die im User-Agent String enthaltenen Versionsnummern auswerten und Design und Verhalten entsprechend anpassen, kann das zu Problemen führen.
Liste betroffener Internetseiten ist auf GitHub verfügbarGoogle, Microsoft und Mozilla weisen schon seit Monaten auf den möglicherweise kritischen Versionssprung hin und raten Web-Entwicklern, ihre Seiten entsprechende anzupassen. Zudem führen die Browser-Hersteller umfangreiche Tests durch und melden Betreibern gegebenenfalls aufgetretene Probleme. Auf
Github steht zudem eine Liste bekannter Issues im Zusammenhang mit den 100er-Versionsnummern zur Verfügung. Diese ist zwar nicht sehr umfangreich, allerdings finden sich darauf unter anderem so bekannte Webseiten wie Daimler, Yahoo und Eurosport. Häufig melden diese, dass Chrome 100, Firefox 100 und Edge 100 nicht unterstützt werden.
Web-Entwickler sollten Code ihrer Seiten überprüfenAnbieter von Webseiten sollten ihren Code möglichst bald daraufhin überprüfen, ob er mit dreistelligen Versionsnummern zurechtkommt. Testen lässt sich das in sämtlichen betroffenen Browsern mit einer Umstellung des User-Agent Strings. Eine entsprechende Anleitung ist unter anderem auf
Mozilla Hacks zu finden. Mozilla und Google ergreifen eigenen Angaben zufolge darüber hinaus weitere Maßnahmen, um Probleme nach dem Versionssprung auszuräumen. Der Firefox-Hersteller plant Hotfixes für betroffene Webseiten. Er denkt zudem ebenso wie Google darüber nach, in den kommenden Ausgaben befristet eine Einstellung zur Verfügung zu stellen, mit der sich die Versionsangabe auf 99 festlegen lässt. Safari ist naturgemäß von diesem Problem auf absehbare Zeit nicht betroffen, bis Apples Browser die 100er-Version erreicht, dürften alle weltweiten Webseiten problemlos mit dreistelligen Nummern funktionieren.