Flash-Aus: Adobe empfiehlt sofortige Deinstallation
Adobe Flash blickt auf viele Jahre des Siechtums zurück, bevor nun das endgültige Aus kommt. Einst nicht aus dem Web wegzudenken, begann mit der Smartphone-Ära der rasche Bedeutungsverlust. 2017 gab Adobe schließlich bekannt, Flash einzustellen und nach Ablauf des Jahres 2020 keinerlei Updates mehr zur Verfügung zu stellen. Zu jenem Zeitpunkt war die Bedeutung bereits so stark geschwunden, dass keine Trauer in der Branche herrschte – zumal Flash ohnehin ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten galt und Adobe seit 2015 den Einsatz von HTML5 empfahl. Vermutlich ist es daher auch kaum jemandem aufgefallen, dass sich Flash unter macOS 11 Big Sur nicht einmal in Safari aktivieren lässt, zuvor war dies zumindest noch auf expliziten Nutzerwunsch möglich.
Inhalte werden blockiertWährend Flash noch nie auf iPhones und iPads funktioniert hatte, man erinnere sich an die öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Apple und Adobe, sind nun auch alle Desktop-Plattformen sowie Android betroffen. Die Browserhersteller reagierten bereits und entfernten die Schnittstelle – ab dem 12. Januar blockiert Adobe dann zudem die Ausführung sämtlicher Flash-Inhalte. Selbst wenn der Anwender also Flash installiert hat, verweigert das Plug-in also seinen Dienst. Adobe empfiehlt in einer
öffentlichen Erklärung daher, den FlashPlayer umgehend aus dem System zu entfernen.
Apple verweigerte Flash-Support für iPhone und iPadUm die Bedeutung zu unterstreichen, die Flash einst hatte, dient eine Episode aus Großbritannien. Die Wettbewerbsbehörde untersagte es Apple nämlich im Jahr 2008, das iPhone mit der Fähigkeit "vollwertiges Interneterlebnis" zu bewerben. In der Begründung hieß es, die Behauptung entspreche nicht der Realität, denn immerhin funktioniere mangels Flash-Unterstützung ein großer Teil der Webseiten nicht korrekt. Davon gab es zu jenem Zeitpunkt nämlich noch sehr viele – sei es mit animierten Flash-Menüs, Flash-Inhalte oder Videowiedergabe. Während Adobe immer wieder betonte, man wolle mit Apple an einer iPhone-Version von Flash arbeiten, stellte sich Steve Jobs damals quer. In einem
offenen Brief ("Thoughts on Flash") führte Apple damals aus, an wie vielen Fronten Flash schwere Defizite mitbringe. Neben Sicherheitsproblemen galten auch mangelhafte Stabilität und der hohe Akkuverbrauch als Negativmerkmale.