Flash bald Geschichte: Adobe kündigt das Aus an
Das von Macromedia entwickelte und von Adobe übernommene Flash-Framework zählte vor zehn Jahren noch zu den wichtigsten Technologien im Internet. Nicht nur Filme oder Spiele, sondern auch viele andere interaktive Elemente auf Webseiten waren häufig mit Flash realisiert. Allerdings brachte Flash auch handfeste Nachteile mit sich - hoher Ressourcenbedarf, mangelnde Stabilität und permanent neue Sicherheitslücken. Meldungen über kritische Flash-Updates, die umgehend installiert werden sollten, waren damals an der Tagesordnung. Steve Jobs zählte zu einem der größten Flash-Gegner. In einem internen Treffen soll Jobs einst gewütet haben, fast sämtliche Abstürze auf dem Mac seien nur auf Flash zurückzuführen.
Apples Flash-Verweigerung unter iOSDas schleichende Ende von Flash begann im Jahr 2007. Apple weigerte sich, Flash-Unterstützung für das iPhone zu erlauben. Die offizielle Begründung lautete damals, Flash-Inhalte steigern den Stromverbrauch viel zu stark und machen das Gerät langsam. Für eine vollständige Web-Erfahrung sei Flash nicht erforderlich. Zwar widersprach ein britisches Gericht damals dieser Aussage und untersagte Apple den Begriff "vollständige Web-Erfahrung", dennoch deutete sich an, dass die Bedeutung von Flash schwinden sollte. Adobe entwickelte mit Nachdruck weiter, führte Hardware-Beschleunigung ein, stellte Flash auf Core Animation, verbesserte die Leistung deutlich - doch ohne Apple war Flash nicht auf iPhone und iPad zu bringen.
Der Flash-Niedergang auf dem MacAuch auf dem Mac ging das Flash-Alter langsam zu Ende. 2010 verkündete Apple, dass Flash nicht mehr bei neuen Macs vorinstalliert sei. Außerdem begann Apple damit, ältere Flash-Versionen aus Sicherheitsgründen regelmäßig zu deaktivieren. Doch nicht nur Apple, auch andere Anbieter trugen zum raschen Bedeutungsverlust von Flash bei. Beispielsweise begann Google bereits 2008 damit, Flash-Inhalte auf YouTube in H.264 zu konvertieren. Unter Web-Entwicklern wurden HTML5 und WebGL immer beliebter, was zudem plattformübergreifende Kompatibilität ermöglichte - womit im Besonderen Mobilgeräte gemeint sind. In den Folgejahren wandten sich auch Firefox, Chrome, Facebook und Amazon von Flash ab.