Flat Mac: Funktionaler Nachbau einer Design-Studie aus den Achtzigern
Noch bevor Apple den ersten Macintosh vorgestellt hatte, plante Steve Jobs schon eine mobile Version. Einen "Mac in a book" wollte der Konzerngründer bereits im Jahr 1986 zur Marktreife bringen, erinnert sich
berichtet Andy Hertzfeld. Hartmut Esslinger entwickelte zur damaligen Zeit einen Prototyp für einen flachen Mac mit Touchscreen und Tastatur. Der Flat Mac wurde niemals gebaut, doch die im Museum of Art San Francisco ausgestellte
Studie inspirierte Kevin Noki dazu, ihn nachzubauen und dank moderner Komponenten Leben einzuhauchen.
Das Gehäuse und die parallelogrammförmigen Tastenkappen entstanden im 3D-Drucker. Die Einzelteile wurden dann in mehreren Arbeitsgängen geschliffen und mit Sprühlack auf einen authentischen Beige-Ton gebracht. Als CPU hielt ein Raspberry Pi her. Ein selbstgestaltetes Tastatur-PCB stellte die Basis für flache mechanische Schalter. Neben Videoausgang und Diskettenlaufwerk beherbergt das Unikat auch moderne Anschlüsse, namentlich USB, HDMI sowie einen SD-Karten-Anschluss. Der integrierte Akku reicht für rund eine Stunde Mobileinsatz. Wem die Touchscreeneingabe nicht zusagt, kann auch eine ADB-Maus anschließen.
Der Nachbau der FlatMac-Designstudie integriert einige moderne Errungenschaften – namentlich Farbbildschirm und USB-Anschlüsse.
Zweites Leben für iPad (3. Generation)Für den Bildschirm nutzte Noki die Displayeinheit eines defekten iPad (3. Generation), welches er mit einem neuen Digitizer für die Touch-Eingabe ausstattete. Für ein authentisches Nutzererlebnis installierte er den Macintosh-Emulator
Mini vMac, den er auf seine Bedürfnisse anpasste. Die Installation von System 7 erfolgte dann ganz authentisch von 3,5-Zoll-Disketten. Zum Schluss spielt er eine Runde Lemmings und bearbeitet Bilder mit Photoshop (Version 2.5) – dank des modernen Bildschirms beherrscht sein FlatMac-Nachbau bereits Farbdarstellung.
Entstehung als Video festgehaltenWie der FlatMac entstand, hat Kevin Noki mit einer Kamera eingefangen. Eine Dreiviertelstunde lang entsteht schrittweise das äußerst ambitionierte Projekt. Es ist nicht sein erstes: Im März erschien ein Video, in dem er den Entstehungsprozess eines nachgebauten
Macintosh Plus festhielt.