Focal bringt verfeinerten Spitzenkopfhörer CLEAR – Mehr Schick, mehr Zubehör, mehr Flexibilität
Das kam etwas unerwartet, als vor einigen Wochen die ersten Bilder eines Focal Kopfhörers mit Namen CLEAR im Netz auftauchten. Scheinbar baugleich zur frischgebackenen Co-Referenz Focal ELEAR (
Testbericht), aber mit anderer Gehäusefarbe und einigen anderen abweichenden Details – plus einen eigenen Namen – war diese Neuerscheinung so nicht vorherzusehen.
Nachdem der CLEAR nun offiziell auch bei uns vom deutschen Focal-Vertrieb music line vorgestellt wurde, sind nach Rücksprache mit selbigem nun genauere Details zu dieser unerwarteten Neuerscheinung bekannt.
KompaktArt | | Bügelkopfhörer, offen |
Wie Sie im
Testbericht zum ELEAR nachlesen können, klafft zwischen diesem und dem Focal Kopfhörer-Spitzenmodell Utopia eine ziemlich große preisliche Lücke. Der neue CLEAR positioniert sich zwischen diesen beiden, aber nicht genau in der Mitte – bezogen auf den Preis. Nicht nur optisch, auch technisch ist der CLEAR weitgehend identisch mit dem ELEAR. Aber es gibt einige entscheidende Abweichungen.
Sofort ins Auge sticht die neue helle Farbe, die für meinen Geschmack äußerst edel wirkt und das Gehäusedesign viel besser betont, als das Schwarz des ELEAR. Focal räumt beim CLEAR auch einen meiner Kritikpunkte am ELEAR aus und legt dem neuen Modell nicht nur eine größere Auswahl Anschlusskabel bei, die zudem optisch mittels farblich passendem Gewebemantel aufgewertet wurden, sondern auch ein muschelförmiges Transportcase. Anstatt nur einem 3m langem Klinkenkabel (6,35mm) liegen dem CLEAR zusätzlich ein 3m langes symmetrisches Kabel bei (XLR 4-Pin), ein unsymmetrisches Kabel mit 1,2m Länge und 3,5mm Klinke, sowie ein Adapter 3,5 auf 6,3mm Klinke. Standardmäßig ist der CLEAR mit gelochten Memory-Schaum-Ohrpolstern ausgestattet, die auch zum Utopia gehören. Beim ELEAR kann man diese zwar auch montieren, was zu einer leicht veränderten Bassabstimmung führt, aber eben nur optional und gegen Aufpreis. Ein weiteres kleines Detail: Am CLEAR sind die Anschlussstecker verriegelbar, beim ELEAR nicht.
In Bezug auf Treiberkonstruktion hat sich auch etwas geändert – allerdings nur im Detail. Die Schwingspulen im neuen CLEAR sind noch etwas höher als die des ELEAR, haben aber weniger Windungen. Dadurch verringert sich die Impedanz von 80 auf 55 Ohm, womit sich der CLEAR an Mobilplayern etwas besser betreiben lässt. An der Empfindlichkeit von 104dB/1mW hat sich aber nichts geändert. Der CLEAR ist aber weiterhin primär für den stationären Betrieb gedacht. Außerdem wurde die Membranaufhängung nochmals etwas dünner (sprich: leichter). Klanglich dürfte sich das in einer noch etwas "schnelleren" und präziseren Wiedergabe äußern.
Die Kabel des CLEAR werden übrigens als Zubehör angeboten und können auch am ELEAR verwendet werden. Voraussichtlich ab November wird der CLEAR verfügbar sein. Dann können Interessenten selbst entscheiden, ob Ihnen die klanglichen Änderungen und das erweiterte Zubehör die 500 Euro Mehrkosten wert sind. Ich könnte mir vorstellen, dass so mancher sich allein wegen des Designs für die teurere Variante entscheidet, wobei das natürlich reine Geschmacksache ist.