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Focus Stacking Challenge: Photoshop, Affinity Photo und Canon DPP im Vergleich – Welche Software ist die Beste?

Focus Stacking mit Lightroom/PS und Affinity Photo

Auf dieser Seite finden Sie meine Bildergebnisse und das dazu von mir erstellte Video. Alle Bilder wurden zur besseren Vergleichbarkeit und wegen der Dateigröße auf eine Breite von 3000 Pixeln verkleinert. Mein Video wurde von der Kamera aufgrund der Dateigröße (über 4 GB) automatisch in zwei Videos aufgeteilt. Der Einfachheit halber habe ich die Videos nicht zusammengeschnitten und ich habe auch keine Zeitraffer zur Überbrückung der Wartezeiten eingebaut. Alles pur, sozusagen. Das zweite Video zeigt nur die letzten ca. 30 Sekunden.


Ergebnis 1: Lightroom und Photoshop


Das Bild zeigt, wie schon bei meinen ersten Versuchen, gewisse Erkennungsfehler der Software, die sich als unscharfe Regionen zeigen. Einerseits besonders in den Randbereichen, was auf das Ausrichten der Einzelaufnahmen in Photoshop zurückzuführen ist. Diese Bereiche können kaum restauriert werden und müssen Beschnitten werden. Ein besonders neuralgischer Bereich, mit dem auch alle anderen Programme Schwierigkeiten zu haben scheinen, ist rechts an der Gerätefront zu finden, wo der Lautstärkeknopf leicht über die rechte Gerätekante hinaus ragt. Hier finden sich unscharfe Zonen, die nur schwer zu beseitigen sind. Auch an der Oberkante des Gerätes zeigen sich einige unscharfe Bereiche. Die Gerätefront mit Tasten, LEDs, Zeigerinstrumenten und Display ist weitgehend sauber, wobei sehr kritische Betrachter auch hier kleine Fehler finden können.



Da das (erste) Video recht lang und ungeschnitten ist, können Sie dieses natürlich gerne über den Slider „vorspulen“.


Ergebnis 2 mit Affinity Photo


Wie bei allen Kandidaten bilden sich auch bei Stacking mit Affinity Photo durch das Ausrichten der Bilder in den Randbereichen unscharfe Zonen, die beschnitten werden müssen. Ansonsten sieht das Ergebnis in der Gesamtheit (nach meiner Einschätzung) besser als bei Photoshop aus. Ohne Fehler ist es aber keineswegs. So sind beispielsweise jeweils links neben den Zeigerinstrumenten verwaschene Bereiche zu finden. Die Region um den Lautstärkeregler und die rechte Gehäusekante ist besser als bei Photoshop, aber auch nicht ganz astrein.

Auffällig: Die Belichtung ist im Endergebnis bei Affinity etwas dunkler und die Farbgebung minimal anders. Photoshop und DPP sind sich in diesem Punkt ähnlicher.


Mit Affinity Photo ist der Vorgang (der Aufwand für den Nutzer) etwas einfacher und die Software, die nativ für Mac entwickelt wurde, ist erheblich schneller. Der Nachteil gegenüber der Lightroom-Photoshop-Methode ist, dass die Bearbeitung nicht mit bereits „entwickelten“ RAW-Aufnahmen per Übernahme aus Lightroom erfolgt, sondern die unveränderten RAW-Fotos genutzt werden. Die geschmackliche Bildbearbeitung erfolgt nachher mit dem Endergebnis.


Kommentare

uni.solo12.02.22 08:33
Schöner Test und sehr interessant, vielen Dank! Ich muss sagen, so genau hatte ich mir meine Ergebnisse bislang gar nicht angeschaut muss ich nachholen .

Eine Anmerkung vielleicht, es klingt im Text so, als könne Affinity nur raw-Bilder verarbeiten. Natürlich gehen auch verarbeitete Formate, die müssen nur im Dateisystem vorliegen. Die Integration mit einer DAM-Software ist leider begrenzt, wußte bisher nicht, dass die Kombi mit Lightroom funktioniert. Muss mal schauen ob das auch mit DxO Photolab geht.
+3
FlyingSloth
FlyingSloth12.02.22 08:34
Hallo Sonorman, sehr, sehr gelungener Bericht. Danke fuer die Aufarbeitung in einem eigenen und ausfuehrlichen Artikel. Sehr cool!
Fly it like you stole it...
+11
Rosember12.02.22 09:12
Danke für den sehr schönen Test.
+3
struffsky
struffsky12.02.22 09:19
Schöner Test. Danke. Und danke für die Erwähnung von Photo Mecanics in FlyingSloth“s Video. Wer mit vielen Bildern umgehen muss sollte das Programm mal testen. Klatscht einem die Bilder nur so auf den Bildschirm. Da fragt man sich ob man ein DAM braucht.
+1
FlyingSloth
FlyingSloth12.02.22 09:32
Ohne Photomechanics geht bei mir schon seit ueber 10 Jahren gar nichts. Photomchanics fuers Importieren und Sortieren sowie Metadaten Verwaltung. Und Neofinder als DAM. Ohne die 2 koennte ich nicht arbeiten.
struffsky
Schöner Test. Danke. Und danke für die Erwähnung von Photo Mecanics in FlyingSloth“s Video. Wer mit vielen Bildern umgehen muss sollte das Programm mal testen. Klatscht einem die Bilder nur so auf den Bildschirm. Da fragt man sich ob man ein DAM braucht.
Fly it like you stole it...
+2
sonorman
sonorman12.02.22 10:04
uni.solo
… es klingt im Text so, als könne Affinity nur raw-Bilder verarbeiten. Natürlich gehen auch verarbeitete Formate, die müssen nur im Dateisystem vorliegen. Die Integration mit einer DAM-Software ist leider begrenzt, wußte bisher nicht, dass die Kombi mit Lightroom funktioniert. Muss mal schauen ob das auch mit DxO Photolab geht.
Sorry, das sollte so nicht klingen.
In der Tat kann Affinity praktisch jedes Format stacken. Leider aber ist es nicht möglich, die RAWs in Lightroom zu entwickeln und dann an Lightroom zum Stacken zu übergeben. Jedenfalls habe ich das hier nicht hinbekommen.

Das ist natürlich ein anderer Punkt, der noch zu betrachten wäre: nämlich an welche Stelle man die Entwicklung und Endbearbeitung am besten vornimmt. Bei PS/LR macht man die Entwicklung am besten mit dem RAWs in LR, dann zum Stacken an PS übergeben und das Endergebnis in PS dann noch fertig bearbeiten (Staub etc.). Aber je nach Programm gibt es da natürlich verschiedene Möglichkeiten und Herangehensweisen.
+2
RainerS12.02.22 10:29
prima, der Test, danke.
Arbeite bereits einige Zeit mit Focus stacking, habe aber eine Frage bzw. Anmerkung zum Focus bracketing.
Wieso gibt es eigentlich nicht die Möglichkeit, den optimalen Nah- und Fernbereich für den Fokus zu ermitteln und genau diesen dann "abfahren" zu lassen.
Bis jetzt ist das Arbeiten mit der Voreinstellung von Anzahl und Abstand der Fotos ziemliche Glücksache. Meist gebe ich aus Sicherheitsgründen eine viel zu große Anzahl ein; macht Arbeit, kostet Zeit und Speicherplatz.
Meines Erachtens müsste das doch softwaremäßig zu lösen sein; bin aber Laie in dieser Hinsicht.
Trotzdem, hat jemand schon mal bei Canon sowas angestoßen?
+5
sonorman
sonorman12.02.22 10:45
RainerS

Wieso gibt es eigentlich nicht die Möglichkeit, den optimalen Nah- und Fernbereich für den Fokus zu ermitteln und genau diesen dann "abfahren" zu lassen.
Das habe ich mich auch schon lange gefragt.
Es wäre doch ein Leichtes, im Bracketing-Modus mit dem AF zuerst den vordersten und dann den entferntesten Punkt festzulegen und dann die Aufnahmereihe zu starten. Die Software kann dann selbst anhand der eingestellten Blende die nötige Anzahl an Aufnahmen errechnen.

Ganz klar eine Feature-Lücke!
+2
WollesMac
WollesMac12.02.22 10:52
Sehr spannender Artikel finde ich.
Helicon mit seinen 7 Sekunden ( iMac i9) für die 44 Bilder war natürlich der Knaller für mich (Zerene etwa 3 Minuten). Allerdings war die Ausgabedatei deutlich kleiner als bei Zerene. Das dürften aber Beschränkungen der Demo sein. Könnte mir dabei aber gut vorstellen, dass bei Ausgabe mit maximaler „Ausgabeeinstellung“ die Berechnungszeit deutlich länger ist.
Deshalb die Frage - nutzt jemand die Vollversion und könnte dazu noch Angaben machen? (Also quasi ein Vergleich Demo vs Vollversion)
+2
sonorman
sonorman12.02.22 10:56
WollesMac

Deshalb die Frage - nutzt jemand die Vollversion und könnte dazu noch Angaben machen? (Also quasi ein Vergleich Demo vs Vollversion)
FlyingSloth hat doch einen Stack mit Helicon Focus in der Vollversion gemacht. (Auch auf Seite 4.) Oder habe ich Dich falsch verstanden?
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WollesMac
WollesMac12.02.22 11:05
Ja oh weh, Druckschrift und lesen ist manchmal auch nicht so leicht 😇 - habe ich völlig verdrängt, ja. Dann hoffe ich man, dass Zerene da mal nachzieht. 😉
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FlyingSloth
FlyingSloth12.02.22 11:11
Stimmt, war die Vollversion in voller Aufloesung. War extrem schnell.
sonorman
WollesMac

Deshalb die Frage - nutzt jemand die Vollversion und könnte dazu noch Angaben machen? (Also quasi ein Vergleich Demo vs Vollversion)
FlyingSloth hat doch einen Stack mit Helicon Focus in der Vollversion gemacht. (Auch auf Seite 4.) Oder habe ich Dich falsch verstanden?
Fly it like you stole it...
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WollesMac
WollesMac12.02.22 11:17
Das wäre dann ja auch ein wenig ein Prozessor-Vergleich dabei - i9 (aus 2019) mit drei Minuten von mir mit Zerene und der M1 mit Helios von FlyingSloth mit 30 Sekunden…
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Krypton12.02.22 12:43
Danke für den Test. Sehr aufschlussreich. Sowas in der Art könntet ihr gern öfters bringen
+2
albertyy12.02.22 13:03
was sind denn das für coole rote Boxen ?
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shivaZ
shivaZ12.02.22 13:36
albertyy: das sieht sehr nach Wilson Audio TuneTot aus, etwas Kleingeld im 5-stelligem Bereich solltest du allerdings dafür übrig haben
ɔɐɯ ɔɐɯ ɔɐɯ - sometimes I sit and think, and sometimes I just sit
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ideal12.02.22 15:23
Die Algorithmen entwickeln sich ständig weiter. Ich hab mir helicon vor 7 Jahren gekauft für 1 Jahr, je nach Einsatz war es damals mit Helicon und Photoshop in etwa gleich fehlerhaft und ungenau, v.a. bei Schmuck und Uhren, wo es viel Radien, Texturen und Facetten gibt. Ich mach es immer noch mit Photoshop und bearbeite es manuell nach, da es in den Übergängen zu Unschärfen kommt, die der Algorithmus nicht berechnen kann bzw man bräuchte dann 20 oder 30 Schüsse für ein Motiv, wofür die Zeit nicht da ist.
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WollesMac
WollesMac12.02.22 15:49
Die beiden Programme (Zerene Stacker/Helicon Focus) haben aber echt charmante Bearbeitungstools, die aus meiner Sicht für den Bearbeitungszweck "Schärfentiefe" deutlich besser zu nutzen sind, als die Tools n Photoshop. Was PS natürlich nicht schlecht macht oder ausschließt und PS ist natürlich das Programm etwa für Fehler, dies sich halt dann doch nicht mit den ursprüngliche Programmen ausmerzen lassen. Es läuft auf eine Kombinutzung hinaus, finde ich.
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WollesMac
WollesMac12.02.22 16:01
Dieser horrende Zeitunterschied zwischen ZS und Helicon hat mich nicht in Ruhe gelassen.
7 Sekunden mit der Helicon-Demo - aber Output war ein Tiff mit 1620x1080 Pixel, 16 Bit. Zerene hat nach etwa 3 Minuten ausgegeben mit 5472x3648 Pixel, 16Bit.
Ich habe deshalb mal die Originale als tif mit 1620x1080 abgespeichert und damit die 44 Bilder in ZS gestackt und somit als Ausgabe ebenfalls 1620x1080 Pixel bekommen. Dabei komme ich auf Bearbeitungszeiten in ZS je nach Algorithmus auf ca. 30-40 Sekunden. Immer noch deutlich langsamer, aber immerhin.
+3
pogo3
pogo312.02.22 17:02
So stelle ich mir im besten aller Fälle MTN vor. Danke. 👍
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+4
alpeco
alpeco12.02.22 18:09
Toller Artikel, mehr in der Art bitte! 👍

Ich habe im Mac App Store ein Programm namens Focus Stacker entdeckt (https://apps.apple.com/de/app/focus-stacker/id1297424550), das nur 14,99 Euro kostet und auch gute Ergebnisse produziert. Auf Anfrage des Support (Antwort innerhalb von 15 Minuten!) ist eine M1-Version so gut wie fertig. Wäre spannend, auch dieses Tool zu vergleichen.

@MTN: Gibt's die Ursprungsfotos aus diesem Artikel zum Download, um selbst zu testen?
+3
doppelherz12.02.22 18:22
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. DPP war ein Tick besser als Affinity Photo, beide jedoch deutlich besser als Photoshop. Wobei die hier vermutlich zum Vergleich gezogene aktuelle PS schon deutlich besser ist als die letzten Versionen. Das war ein Graus.
Ich finde die Bearbeitung in PS schon deutlich umständlicher als in Affinity Photo.
Die allgemeine Leisungsfähigkeit von der Affinity-Software würde ich aber nicht mit Adobe gleichsetzen. Gerade in Hinblick auf die Influencer und das (unnatürliche) Aufpeppen von Gesichtern und Bodys hat sich Adobe mit PS scheinbar sehr auf diese Klientel orientiert.
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xCodealist13.02.22 10:48
WollesMac

Lustig, ich habe vor ca. zwei Wochen genau das Gleiche probiert. Eingangsmaterial kam von einer Nikon Z6 die auch Focusreihen beherrscht.
Ich habe Adobe (LR&FS) als erstes probiert. Hat ewig gedauert und mich nicht überzeugt. Der zweite Versuch war dann Affinity. Deutlich besser und viel schneller. Und deutlich geringerer Speicherbedarf. Dann Serene das einen Monat als Vollversion läuft. Hier hab ich mit den Modis experimentiert. Bei meinen Motiven etwas besser als Affinity jedoch langsamer. Und am Schluss dann Helicon. Und hier ist für mich die Bedienung am besten. Schon das spätere Nachbearbeiten ist genial. Das Ergebnis ist mit Serene vergleichbar jedoch war die Geschwindigkeit eine Wucht. Auch die Möglichkeit verschiedene Versionen direkt zu vergleichen ist toll.
Ach ja: auch Helicos bietet eine 30 Tage Testversion nahezu ohne Einschränkungen an. Und ist übrigens im Gegenzatz zu Zerene Deutsch lokalisiert.
Ich für meinen Teil habe mich für Helicos entschieden….
+1
WollesMac
WollesMac13.02.22 19:58
Ja ist schon eine interessante Sache 👍
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