Foto-Scans: Proteste vor Apple Stores in den USA, Großbritannien wegen Apples Vorhaben
Apples angekündigter automatisierter Foto-Scan auf iPhones sorgte für Aufruhr und handelte dem Unternehmen weitgehend negative Presse ein. Mittlerweile ruderte Cupertino zurück und erklärte, die Umsetzung dieser Pläne aufschieben zu wollen. Das geht manchen Kritikern nicht weit genug – vor allem die Electronic Frontier Foundation (EFF) möchte von Apple ein klares Bekenntnis, von dem Vorhaben ganz abzurücken. Diese und andere Nichtregierungsorganisationen riefen zu Protesten vor diversen Apple Stores in den USA aus.
Proteste in vielen US-StädtenDie EFF initiierte gemeinsam mit Fight for the Future und anderen Verbänden zahlreiche Proteste vor Apples Geschäftsräumen – neben New York und Washington fanden Versammlungen unter anderem in San Francisco, Chicago, Atlanta, Houston und Portland statt. Der Zeitpunkt war alles andere als zufällig gewählt – einige Stunden vor der Präsentation neuer Geräte sollten die aus Sicht der Protestierenden gefährlichen Pläne zur Umsetzung eines lokalen Foto-Scans auf dem iPhone mediale Aufmerksamkeit finden. Die Botschaften der Teilnehmer sind eindeutig: Die Scans würden der Sicherheit von Kindern abträglich sein, Spyware auf den iPhones sei unerwünscht.
Protestierende befürchten Probleme für bestimmte BevölkerungsgruppenManche der Protestierenden weisen auf mögliche Konsequenzen der Pläne von Apple hin. So gehe es dem Unternehmen zwar vordergründig um den Schutz von Kindern, allerdings seien Repressionen für bestimmte Minderheiten wie LGBTQ-Communitys, Sexarbeiter und ausgewählte ethnische Gruppen nicht ausgeschlossen. Apple verspreche Privatsphäre und liefere Überwachung, erklärt etwa Albert Fox Cahn, Executive Director des Surveillance Technology Oversight Project (STOP).
Britische Regierung für den Foto-ScanWährenddessen erhält Apple Rückenwind von der britischen Regierung: Innenministerin Priti Patel erklärt in einem Beitrag im
Telegraph, dass der von Cupertino vorgestellte Mechanismus „die Privatsphäre gesetzestreuer Nutzer“ schütze. Sie kritisiert auch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die Verbrechen wie den sexuellen Missbrauch von Kindern ermögliche – und fordert Apple dazu auf, das Projekt „durchzuziehen“.