Foxconn-Gründer: „Apple soll Produktion von China nach Taiwan verlagern“
Nach Berichten über Apples anvisierten Teil-Rückzug aus China hat sich Terry Gou zu den mutmaßlichen Plänen des Unternehmens geäußert. Der Gründer von Apples größtem Zulieferer Foxconn begrüßt das Vorhaben und hält es für eine realistische Option: „Ich denke, es ist auf jeden Fall möglich.“ Seinen Kommentaren zufolge kann es Gou gar nicht schnell genug gehen: „Ich rate Apple dringend dazu, Produktionsstätten nach Taiwan zu verlegen.“
Mehr Taiwan-Produktionsstätten könnten politische Konflikte bergenWenn im Zuge des Handelskriegs zwischen China und den USA und auch aufgrund weiterer Faktoren diverse Unternehmen beschließen sollten, die Produktion zumindest zum Teil nach Taiwan zu verlagern, könnte dies die politischen Spannungen beider asiatischer Länder verschärfen, so
Bloomberg. China sieht Taiwan nach wie vor als eigenes Territorium, während der Inselstaat die eigene Souveränität betont.
15 bis 30 Prozent Apple-Fertigung weg aus ChinaApple lässt Nikkei zufolge momentan prüfen, was eine Verlagerung der jetzigen China-Produktion um 15 bis 30 Prozent in andere Länder kostet. Das Unternehmen aus Cupertino richtete bereits entsprechende Anfragen an die Zulieferer-Partner Foxconn, Pegatron, Wistron, Quanta, Compal und Inventec. Es geht um die Fertigung diverser Apple-Produkte, darunter iPhones, iPads, MacBooks und AirPods. Obwohl der Großteil der iPhone-Produktion von Foxconn in China übernommen wird, gibt es schon jetzt einige Fabriken in Indien und Brasilien, die einen Teil der iPhones-Fertigung (für bestimmte Märkte) stemmen.
Apple möchte flexibleres Zulieferer-Netzwerk in mehr LändernApple soll mehrere Gründe für die geplante Produktionsverlagerung haben. Die steigenden Arbeitskosten und sinkenden Geburtenraten in China verunsichern Apple hinsichtlich der wirtschaftlichen Zukunft des Landes, so Nikkei. Zudem möchte sich das Unternehmen nicht nur bei den Zulieferern vor allzu viel Abhängigkeit von einzelnen Drittfirmen bewahren. Schlussendlich wirkt auch der Wirtschaftskrieg zwischen den USA und China als Faktor. Wenn Apple ein flexibleres, über mehr Länder verteiltes Netzwerk an Zulieferern hätte, würde es weniger stark unter Handelsauseinandersetzungen einzelner Staaten leiden.