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Foxconn unter Bewährung: Apple räumt Missstände im indischen Werk ein

Treten bei einem Unternehmen in Apples Lieferkette schwere Mängel oder andere Verfehlungen auf, so fällt das bisweilen auch auf Cupertino zurück – insbesondere dann, wenn es sich um einen großen Zulieferer handelt. Ein solcher ist Foxconn: Das Unternehmen geriet zuletzt in die Schlagzeilen, weil 159 Mitarbeiter einer Fabrik im indischen Sriperumbudur nahe der Stadt Chennai aufgrund einer Lebensmittelvergiftung, welche sie sich bei der Arbeit zugezogen hatten, ins Krankenhaus mussten. Apple stand zunächst nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung, allerdings leitete der Konzern Untersuchungen ein – und zieht nun Konsequenzen.


Nach Lebensmittelvergiftung: Apple leitete Prüfung ein
Neben den 159 Erkrankten, die stationär behandelt wurden, erhielten 256 Mitarbeiter eine ambulante Versorgung. Etliche Arbeiter machten ihrem Unmut Luft und protestierten gegen Foxconn – unter anderem legten sie einen Streckenabschnitt auf der Autobahn nach Chennai lahm (siehe hier). Die Fabrik wurde daraufhin für einige Tage geschlossen. Danach wird aber nicht alles in der Produktionsstätte seinen gewohnten Gang gehen: Statt 17.000 Mitarbeiter sollen vorerst lediglich 1.000 Beschäftigte am Fließband ihren Dienst verrichten. Apple erklärte gegenüber Reuters, unabhängige Prüfer entsandt zu haben. Diese hätten Mängel in der indischen Produktionsstätte festgestellt und sich daher für diesen Schritt entschieden.

Foxconn muss Verbesserungen vornehmen
Apple erklärte, dass einige der Schlaf- und Speisesäle auf dem Werksgelände nicht den Anforderungen entsprächen, welche das Unternehmen an seine Zulieferer stellt. Man arbeite nun mit Foxconn zusammen, um Korrekturen vorzunehmen und um den Standards wieder gerecht zu werden. Apple schweigt sich jedoch darüber aus, welche konkreten Defizite in der Fabrik entdeckt wurden. Bis Foxconn diese Mängel behebt, steht der Zulieferer laut Apples Wortwahl unter „Bewährung“. Für die Dauer der Schließung müssen Mitarbeiter übrigens keine finanziellen Nachteile erwarten: Die Gehälter werden weiter ausgezahlt.

Kommentare

chill
chill30.12.21 15:24
UndApple macht genauso weiter. Mit der Aussage: Wir haben geprüft, Misstände behoben, und nun geht es genauso weiter.

Die Aktionäre sind beruhigt, die Presse ist informiert. Hopp hopp, wieder an die Bänder. (Bis zum nächsten mal)
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topress30.12.21 15:31
Schlafsäle am Werksgelände?
Wenn es nicht so traurig wäre .... Man kann eigentlich kein Produkt mehr guten Gewissens kaufen, auch nicht von Apple!
+1
Moka´s Onkel
Moka´s Onkel30.12.21 16:26
topress
Schlafsäle am Werksgelände?
Wenn es nicht so traurig wäre .... Man kann eigentlich kein Produkt mehr guten Gewissens kaufen, auch nicht von Apple!

Geiz ist eben doch nicht geil.
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becreart30.12.21 16:27
Wäre auch für eine faire Bedingungen, dann gibt es jedoch viele die jammern, dass die Produkte teurer sind.
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TorstenW30.12.21 17:09
topress
Schlafsäle am Werksgelände?
Wenn es nicht so traurig wäre .... Man kann eigentlich kein Produkt mehr guten Gewissens kaufen, auch nicht von Apple!

Ist ehrlich gesagt der Normalzustand...
Viele Arbeiter in Indien oder China etc kommen aus kleinen Dörfern in der Provinz um Geld für ihre Familien dort zu verdienen. Oft auch als Saisonarbeiter. Irgendwo müssen die ja schlafen. Also stellen die meisten großen Firmen entsprechend Schlafplätze zur Verfügung. Die meisten Arbeiter können sich auch sicher keine Wohnung leisten.

Das ist nicht einmal in Deutschland anders: Spargelstecher aus Polen etc kommen zur Saison nach D und wohnen in Containern etc um möglichst viel Geld mit in die Heimat nehmen zu können..

Traurig? Klar.
Gewissensbisse beim Spargel?
Das sind die Arbeiten ganz unten in der Kette, für Leute ohne Ausbildung etc.
Und für viele ist es einfach überhaupt eine Chance die Familien zu ernähren.
Von daher denke ich, dass die meisten über Wohnmöglichkeiten an den Fabriken etc, die zur Verfügung gestellt werden eher dankbar als traurig sind..
+10
ilig
ilig30.12.21 19:06
chill
…Wir haben geprüft, Misstände behoben, und nun geht es genauso weiter.

Die Aktionäre sind beruhigt, die Presse ist informiert. Hopp hopp, wieder an die Bänder.
Hast Du den Artikel gelesen?
Statt 17.000 Mitarbeiter sollen vorerst lediglich 1.000 Beschäftigte am Fließband ihren Dienst verrichten. Apple erklärte gegenüber Reuters, unabhängige Prüfer entsandt zu haben. Diese hätten Mängel in der indischen Produktionsstätte festgestellt und sich daher für diesen Schritt entschieden.
Dass dort jetzt nur 1.000 statt 17.000 Beschäftigte am Fließband ihren Dienst verrichten ist ja wohl alles andere als »Hopp hopp, wieder an die Bänder«. Ich denke, dass jetzt auch die weiteren Defizite angegangen werden.
+3
topress30.12.21 20:33
Die Frage ist ob WIR auch noch dafür dankbar wären oder vielleicht sogar wieder sein müssen?
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fleissbildchen30.12.21 22:06
TorstenW
Das ist nicht einmal in Deutschland anders: Spargelstecher aus Polen etc kommen zur Saison nach D und wohnen in Containern etc um möglichst viel Geld mit in die Heimat nehmen zu können..

Traurig? Klar.

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Arbeiter das so traurig finden. Ob die nicht eher Glücksritter sind, die bei dieser Arbeit mehr verdienen, als sie in ihrer Heimat je könnten. Und dann sagen "ich bin doch nicht blöd und gebe die Kohle für Wohnen aus". Zu Hause ist das Geld ein vielfaches von hier wert, nehme ich an. Und ermöglicht ihnen und ihren Angehörigen einen Lebensstandard, der vor Ort für sie unereichbar wäre.

Wenn man jetzt hiesige Maßstäbe anlegt und nach der Devise "die armen Menschen werden schrecklich ausgebeutet" dafür sorgt, dass sie diese Möglichkeiten nicht mehr haben, ist ihnen absolut nicht geholfen.
+2
Metty
Metty31.12.21 07:51
becreart
Wäre auch für eine faire Bedingungen, dann gibt es jedoch viele die jammern, dass die Produkte teurer sind.
Ääääh ... kann es sein, dass Du die Gewinnspannen von Apple nicht kennst? Apple schlägt auf die Produktionskosten im Schnitt 100% Prozent drauf. Das ist reiner Gewinn.Was meinst Du wovon Apple so gross geworden ist? Man müsste also nicht unbedingt die Preise erhöhen um die Arbeiter besser zu behandeln.
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ilig
ilig31.12.21 14:22
MTN
Statt 17.000 Mitarbeiter sollen vorerst lediglich 1.000 Beschäftigte am Fließband ihren Dienst verrichten.
Woher habt Ihr die »1.000 Beschäftigten«? Bei der von Euch angegebenen Quelle (Reuters) finde ich die 1.000 Beschäftigten nicht. Dort werden lediglich die 17.000 Mitarbeiter genannt. Oder habe ich etwas übersehen?
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