Früher iPhone-Prototyp zum Verkauf – Ein Blick auf System und Hardware
Als das erste iPhone im Januar 2007 präsentiert wurde, konnte das Gerät sehr viel weniger, als es auf der Bühne den Anschein machte. Noch längst war das System nicht marktreif und Probleme tauchten an allen Ecken und Enden auf. Beispielsweise musste Steve Jobs eine exakte Reihenfolge der Schritte einhalten, andernfalls wäre das iPhone direkt abgestürzt. Entwickler berichteten, man habe das Gerät notdürftig bühnenreif flicken müssen, lebte aber während der Präsentation in steter Angst vor weitreichenden Software-Problemen. Manch einer bezeichnete es als reines Wunder, dass die Vorstellung so gut klappte. Während die Software-Version zur MacWorld San Francisco 2007 die erste Variante war, welche in der Öffentlichkeit auftauchte, gab es intern natürlich noch viel frühere Builds. Momentan steht ein iPhone-Prototyp des Jahres 2006 zum
Verkauf – und dieser wirft einen faszinierenden Blick auf die Entwicklungsgeschichte. Zu diesem Zeitpunkt liefen die Geräte nämlich noch mit einer Diagnose-UI anstatt der bekannten Oberfläche.
Der Verkäufer liefert eine genaue Beschreibung, inwiefern sich der 2006er Prototyp von der marktreifen 2007er Generation unterscheidet. Neben einem anderen Betriebssystem (Mac OS X und Earthbound) bringt der Prototyp auch noch fast zehn Prozent mehr Gewicht als ein reguläres Ur-iPhone auf die Waage. Dies liegt am komplett anderen Innenleben, bei dem Apple andere Akkus und Chips verwendete. Natürlich fehlen auf der Rückseite auch FCC-Logo sowie weitere Klassifizierungen.
Von außen kommt der Prototyp einem iPhone 2007 allerdings bereits sehr nah und es lassen sich nur noch kleinere Unterschiede finden. Dass die Umstellung von Kunststoff auf Gorilla Glass erst nach der Januar-Präsentation stattfand, ändert die Optik nicht. Besonderen Seltenheitswert erhält der Prototyp aber durch einen anderen Umstand: Viele iPhones, die "hand made in Cupertino" sind, gibt es auf der Welt nicht. Genau genommen ist es aber auch noch kein iPhone, sondern der Vorfahre. Sich selbst stellt das Gerät nämlich als "Project Purple" vor, der Produktname war zu diesem Zeitpunkt nicht vergeben.
Die Gebote sind jetzt bereits bei mehr als 12.000 Dollar angelangt. Da sich momentan aber gleich
zwei Geräte mit identischer Beschreibung auf eBay finden lassen, gibt es eine gewisse Wettbewerbssituation – das zweite Gerät kostet derzeit nämlich nur 5000 Dollar.
Viel anfangen kann man mit den Geräten natürlich nicht, es handelt sich vorrangig um faszinierende Sammlerobjekte. Doch wer weiß, vielleicht steigen die Preise eines Tages in ähnlich astronomische Höhen, wie es regelmäßig bei Prototypen des ersten Apple-Computers, dem Apple I der Fall ist?