Frühere Manager: Apple muss das iPhone neu erfinden
Um die derzeitige Flaute vor allem im China-Geschäft zu überwinden, sollte Apple nicht nur auf niedrigere Preise setzen. Vielmehr müsse der iPhone-Hersteller seine Produktpalette stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden in den unterschiedlichen Weltregionen anpassen. Das gelte besonders für das Reich der Mitte, sagen ehemalige Manager des kalifornischen Herstellers.
Weltweit in gleicher AusstattungApple setzt traditionell darauf, die iPhone-Modelle auf der ganzen Welt in gleicher Ausstattung anzubieten. Einzige Ausnahme bislang: In China verfügen iPhone XS und XS Max im Unterschied zum Rest der Welt über zwei echte SIM-Karten-Einschübe statt eines SIM-Slots und einer eSIM. Diese Diversifizierung müsse Cupertino weiter ausbauen, sagten vom
Wall Street Journal befragte frühere Mitarbeiter der New Yorker Zeitung.
Apple sollte die Produktpalette diversifizieren, sagen Experten.
Unterschiedlichen Anforderungen Rechnung tragenSowohl bei der Hardware als auch in Sachen Software muss Apple den unterschiedlichen Anforderungen Rechnung tragen, sind die Experten überzeugt. Das Unternehmen passe sich nicht schnell genug an die Bedürfnisse der Menschen an, sagte der Unternehmensberater Carl Smit, der früher als Vertriebsmanager in Asien für den iPhone-Hersteller tätig war. Apple müsse für die Kunden in China Geräte und Apps entwickeln, die besser auf deren Art und Weise der Kommunikation zugeschnitten seien.
Dual-SIM zu spät auf den Markt gebrachtAls ein Beispiel für die mangelhafte Kundenorientierung in China nannten die ehemaligen Manager Apples Zurückhaltung bei Dual-SIM-Geräten. Obwohl mehr als 90 Prozent aller in China verkauften Smartphones seit langer Zeit über zwei SIM-Slots verfügen, hat Cupertino erst mit den aktuellen Top-Modellen XS und XS Max auf diesen Anforderung des chinesischen Marktes reagiert.
QR-Code-Support in China unabdingbarAuch die lange Zeit fehlende Unterstützung von QR-Codes durch die Kamera-App der iPhones war für viele Chinesen Grund genug, zu einem Smartphone der Konkurrenz zu greifen. Ohne diese Technik ließen sich die Geräte aus Cupertino nämlich nicht mit dem im Reich der Mitte marktführenden Bezahldienst des Messenger-Anbieters WeChat nutzen - für viele potenzielle Käufer ein Ausschlusskriterium.
Produktentwicklung war eine "Black Box""Anbieten, was die Kunden wünschen", das ist der Weg, den Apple in China einschlagen muss, um in die Erfolgsspur zurückzufinden. Davon ist Veronica Wu überzeugt, die früher ebenfalls für Apple als Vertriebsmanagerin in Asien tätig war. Die Produktentwicklung in Kalifornien sei aber in der Vergangenheit so etwas wie eine "Black Box" gewesen. Dadurch hätten den iPhones die entscheidenden Features für den Erfolg auf dem chinesischen Markt gefehlt.