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Führungswechsel an der HP-Spitze

Mit der Ankündigung im August, sich aus dem wenig profitablen klassischen PC-Geschäft zurückzuziehen, hatte HPs CEO Leo Apotheker für Aufsehen gesorgt. Der vor 11 Monaten von SAP gewechselte CEO wollte das Unternehmen zu einem zweiten IBM umbauen und zukünftig mit Unternehmenssoftware und Cloud-Diensten die Gewinne einfahren. Die Anleger quittierten allerdings diesen überraschenden Richtungswechsel mit dem massiven Verkauf ihrer Aktien. Schließlich war HP seit fünf Jahren der größte PC-Hersteller, der zudem trotz des starken Konkurrenzdrucks regelmäßig Gewinne einfuhr. So bekam nun offenbar der Aufsichtsrat von HP kalte Füße und wollte die Entscheidung von Apotheker doch nicht mehr mittragen.

Wie HP nun bekannt gegeben hat, tritt Leo Apotheker von allen Posten bei HP zurück. An seine Stelle wurde nun Margaret Whitman zur neuen Präsidentin und CEO ernannt. Sie war erst Anfang des Jahres von eBay in den Aufsichtsrat von HP gewechselt. Whitman hat daher auch wenig Erfahrung mit dem klassischen Computer-Geschäft. Allerdings trauen ihr Anleger mehr Fingerspitzengefühl zu, was sich bereits im Aktienkurs der letzten Tage widergespiegelt hatte, nachdem Gerüchte zum Führungswechsel aufkamen. Neben Whitman erhielt auch Aufsichtsratsmitglied Ray Lane eine neue Rolle bei HP. Er wird zukünftig Vorsitzender des Aufsichtsrats und damit die Geschicke des Unternehmens mitbestimmen. Ob mit dem Führungswechsel die Abkehr von der Abkehr vom PC-Geschäft vollzogen wird, bleibt allerdings offen. Fraglich ist auch, was mit den WebOS-Smartphones und Tablets passieren wird, deren Produktion zwar eingestellt wurde, sich jedoch beim Ausverkauf großer Beliebtheit erfreuten.

Aktualisierung:
Wie aus einem Interview mit Bloomberg hervorgeht, plant HP offenbar keinen weiteren Strategiewechsel. Stattdessen soll auch unter Whitman das PC-Geschäft abgestoßen werden. Weitere WebOS-Geräte sind ebenfalls ausgeschlossen.

Weiterführende Links:

Kommentare

soapsick23.09.11 10:09
meine meinung: mit HP gehts berg ab, irgendwann sind sie ganz verschwunden
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Gerhard Uhlhorn23.09.11 10:11
Ich denke, die Entscheidung von Apotheker wäre richtig gewesen. Schade.
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arekhon
arekhon23.09.11 10:17
Und ich denke nicht dass die Entscheidungen überhaupt ihren Ursprung bei Apotheker hatten, ich halte von dem auch nicht viel, aber klar ist wohl dass er nur der Sündenbock ist für Entscheidungen die schon geplant waren.
Und Meg Whitman bekommt den Posten nun halt, weil ihre Gouverneurskandidatur halt daneben gegegangen ist. Sonst wäre Apotheker noch eine Weile am Ruder und man würde länger nach Ersatz suchen. s.a.:

Ach so, den Link hatte ich bei Heise gefunden, Quelle
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flexer23.09.11 10:18
Ein Umbruch des Umbruchs... HP muss wieder seine Linie finden. Immerhin wurde Apothekers gestoppt. Der wollte innerhalb weniger Monate doch tatsächlich das machen was IBM erst nach Jahren geschafft hat. Alles auf eine Karte setzten geht bei so einem Weltkonzern nicht. Ob es jetzt besser wird ist eine andere Sache...
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PaulMuadDib23.09.11 10:22
Mit welcher Software wollten die eingentlich Gewinne einfahren?

Mit dem schrottigen Data Protector? HP OpenView? Oder dem "Solution Center"?
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flexer23.09.11 10:22
arekhon
Danke für den Link. Ändert ein bisschen meine Sichtweise auf die Dinge.
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LoCal
LoCal23.09.11 10:32
Gerhard Uhlhorn Apotheker wollte aus HP einen SAP (wo er vorher rausgeflogen ist!) machen... und das wäre sowas von schiefgegangen.

arekhon Ich denke schon.

Apotheker kam von einem Software-Unternehmen und das war wohl auch seine Strategie für HP.
Und allein, dass HP jetzt wieder darüber nachdenkt, die PC-Sparte doch nicht zu verkaufen ist beweis genug, dass die verkorkste Strategie von ihm ausging.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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semmelroque
semmelroque23.09.11 10:40
und nun müssen alle, die das touchpäd im billi-billi-ausverkauf erworben haben, das gerät/die geräte zurückgeben, weil frau whitman die bei ebay verkaufen will...
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pogo3
pogo323.09.11 11:01
Und ich denke nicht dass die Entscheidungen überhaupt ihren Ursprung bei Apotheker hatten, ich halte von dem auch nicht viel, aber klar ist wohl dass er nur der Sündenbock ist für Entscheidungen die schon geplant waren.
Und Meg Whitman bekommt den Posten nun halt, weil ihre Gouverneurskandidatur halt daneben gegegangen ist. Sonst wäre Apotheker noch eine Weile am Ruder und man würde länger nach Ersatz suchen. s.a.:

Wenn dem so ist, was ich mir durchaus vorstellen kann, und die Neue auch keine Ahnung vom Computer-Geschäft hat, dann zeigt der Aktienkurs wohl einmal mehr das die Welt der Börsen das irrsinnigste Gebilde dieser Welt ist.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
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Alex.S
Alex.S23.09.11 11:36
Z800 ist wieder da!
Not so good in German but I do know English and Spanish fluently. Warum ich es mit dem Deutsch überhaupt versuche? Weil ich in Deutschland arbeite! Lechón >:-]
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Tiger
Tiger23.09.11 11:42
Es geht lange nicht mehr darum für Kunden zu Entwicklen sondern nur noch darum die Anleger zufriedenzustellen. Im Gegensatz zu Steve Jobs sind die CEOs oftmals nur nach Außen hin Bosse. Die Entscheidungen trifft nicht er alleine aber wenn die Anleger mit einer Entscheidung nicht zufrieden sind und der Aktienkurs sinkt ist er schneller weg vom Fenster als er Aktie sagen kann. Sorgen muss man sich um sie aber nicht, sie gehen alle mit "Golden Handshake".

Oft hat man das Gefühl, dass mit Absicht schwache oder branchenfremde Personen für den Posten ausgewählt werden. Die sind leichter Formbar.

Ist doch wie im Fußball. Der Trainer ist der Erste der geht wenn die Spieler nichts bringen. Als ob ein Trainer aus Sch***e Gold machen könnten.
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Ikso
Ikso23.09.11 12:07
@Tiger; aus Schei**e Gold machen nicht aber aus Gold Schei**e könnte gehen
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!
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PeteramMeter23.09.11 12:44
Apotheker wird nun schon bisserl zum Sündenbock gemacht. Schliesslich war das ganze auch von seinen Vorgesetzten abgesegnet.

Nun gut, seine Äusserung bzgl Verkauf war sehr unglücklich. Es sei wohl eine Abtrennung/Teilung angedacht gewesen, aber kein Verkauf.

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Tuco23.09.11 14:31
Hey,dann kann der Leo ja bei Apple anfangen!
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Leynad
Leynad23.09.11 14:34
Wieder mal Illuminaten-Roulette angesagt, wenn ich mir den neuen alten Kopf so anschaue. Wie kann überhaupt jemand, der bei SAP schon so versagt hat, bei HP so nen Job bekommen? Das Arbeitszeugnis wäre jedenfalls sehr schlecht ausgefallen.

Aber unsere Politikerversager können ja auch locker jedes Ministerium in kürzester Zeit leiten ohne was in der Richtung studiert zu haben.
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nane
nane23.09.11 16:30
Also wenn man irgendwo einen Beweis für das "Peter Prinzip" gesucht hat oder sehen will - dann ist HP leider der ideale Verweis dazu.

Das Peter-Prinzip für interessierte:
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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SGAbi200723.09.11 22:56
Leo überhaupt eingestellt zu haben spricht schon für eine exzellente Vorarbeit...hat er doch schon bei SAP jedes Fingerspitzengefühl vermissen lassen.
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Lovestern24.09.11 05:09
Apotheker wurde nicht wegen seiner Strategie gefeuert, sondern wegen "schlechter Kommunikation" und ähnlichem Schnickschnack, mit dem man immer dann die Leute veralbert, wenn man verschleiern will, dass der Mann genau das gemacht hat, was alle, die was zu sagen haben, wollten.

Das heißt nämlich auf deutsch: Er hat das gemacht, was der Verwaltungsrat wollte, aber er war zu doof, das der Welt irgendwie schonend mitzuteilen.
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