Fünf Jahre Pokémon Go – und kein Ende in Sicht
Seit 25 Jahren gibt es bereits die Welt rund um Pikachu, Glumanda, Bisasam – und die 148 weiteren Pokémon der ersten Generation. Das überaus erfolgreiche Franchise hat es inzwischen auf unzählige Distributionsformen gebracht, für 2022 ist mit der neuen Pokémon-Generation zu rechnen. Zu einem besonders großen Hit wurde hingegen die AR-Umsetzung "Pokémon Go". Auf die Frage "spielt das immer noch jemand?" kann man fünf Jahre später mit einem Verweis auf die App-Umsätze lediglich antworten: Ganz offensichtlich ja. 2013 hatte die Idee als Aprilscherz begonnen, sich dann aber zu weit mehr als nur einem Gedankenexperiment entwickelt. Nach der Veröffentlichung vor fünf Jahren schnellten die Werte innerhalb kürzester Zeit auf 40 Millionen aktive Spieler pro Tag und mehr als 100 Millionen Downloads im ersten Monat nach oben.
Der Hype ist noch lange nicht vorbei2020 lagen die weltweiten Spielerzahlen ungefähr bei 166 Millionen – der Umsatz stieg auf einen neuen Rekordwert von 1,2 Milliarden Euro. Dabei sah es zunächst so aus, als habe es sich um einen kurzfristigen Hype gehandelt. Während viele Stadtparks im Sommer 2016 ihre Aufnahmegrenze nur durch Pokémon-Spieler erreichten, wurde es bereits im Herbst sehr ruhig. Von anfänglich bis zu 230 Millionen Nutzern blieben 2017 noch 65 Millionen übrig. Verglichen mit anderen Titeln im App Store sind das immer noch exzellente Werte, zeigen jedoch, dass es dringend einer Ausweitung des Konzeptes bedurfte.
2017: Starker Abschwung, dann ging es ungebremst nach obenDurch die Straßen zu laufen und den Pokédex zu füllen (also quasi sein Panini-Album mit Pokémon-Sammelbildern vollzukleben...) war nur endlich reizvoll. 2017 führte das Entwicklungsstudio daher Raid-System samt legendärer Pokémon ein. Am ersten Wochenende jener Gruppen-Kämpfe tummelten sich derart viele Spieler aller Altersgruppen um die virtuellen Arenen, dass mehrfach Sicherheitsbeamte oder Polizisten hinterfragten, ob es sich um eine unangemeldete Demonstration handle. Die beiden legendären Vögel "Lugia" und "Arktos" waren der Startschuss zur weiteren Spiel-Entwicklung, mehr denn je echte und virtuelle Welt zu vereinen, allerdings auch echte Freundschaften und Spielergruppen entstehen zu lassen.
Wenn sich ein paar Pokémon-Spieler treffen... (Dortmund, 2018)
Fünf Jahre später...Noch immer ist es ein zentrales Spielprinzip, durch die Straßen zu wandern, Pokémon zu suchen (wenngleich es inzwischen so viele gibt, dass man von Suche nicht mehr sprechen kann), Eier auszubrüten und Arenen zu erobern. Ansonsten hat sich vieles verändert und verbessert. Spieler-Freundschaften sind nun bedeutende Aspekte – und tägliches Austauschen von Ansichtskarten aus allen Teilen der Welt vor allem in Corona-Zeiten ein spannendes Fenster in andere Länder. Das maximal erreichbare Level stieg von 40 auf 50, es gibt Spieler-gegen-Spieler-Kämpfe samt Ligasystem, Team Rocket sorgt nicht nur in der animierten Serie für Ärger, zu einem Gruppenkampf kann man außerdem Spieler ungeachtet des Aufenthaltsortes einladen. Diese zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführte Funktion brachte es zu so großer Beliebtheit, dass Niantic sicherlich daran festhält.
Party-Pikachu segelt durch die Lüfte
Da die Spielerzahlen seit 2017 wieder kontinuierlich wachsen, bewies Niantic offensichtlich ein glückliches Händchen bei der inhaltlichen Weiterentwicklung des Spiels. Vermutlich hatte niemand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Juli 2016 damit gerechnet, in welchen Dimensionen der Titel Computerspiel-Geschichte schreiben sollte – zumal kein Ende des Erfolges in Sicht ist. Wer momentan ins Spiel einloggt, kann an der Geburtstagsparty teilnehmen. Dies beinhaltet spezielle Quests, feiernde Pokémon und bunt durchgemischte Raid-Bosse in den Arenen.