Fünf Jahre Pro Display XDR: Apples hochauflösender und -polarisierender 6K-Monitor
Lange hatten Mac-Anwender auf ein modernes Modell von Apples Monitorreihe gewartet. Das Apple Thunderbolt Display wurde 2011 vorgestellt und bis 2016 unverändert verkauft. Drei Jahre lang hatte Apple keinen eigenen Monitor angeboten – bis dann auf der WWDC-Keynote 2019 die Bombe platzte: Noch im selben Jahr sollte zum überarbeiteten Mac Pro das Pro Display XDR herauskommen – ein 6K-Flachbildschirm mit hoher Farbtiefe, großem Kontrastumfang und erweiterter Blickwinkelunabhängigkeit. Doch löste die Präsentation nicht nur Begeisterung aus. Insbesondere die Preisgestaltung sowie der optionale Standfuß lösten Kritik aus.
Gestalterisch passte sich der Monitor an den Mac Pro an: Die Rückseite des Aluminiumgehäuses bildet eine Gitterstruktur, die durch versetzte Kugelfräsungen entsteht. Ansonsten hob Colleen Novielli in der Keynote vor allen Dingen technische Features hervor: 32 Zoll mit 6016 × 3384 Pixel, P3-Farbraum sowie direkte Hintergrundbeleuchtung durch individuell kalibrierte LEDs für eine fein abgestimmte Helligkeitsverteilung. Apple spricht hier von XDR – „Extreme Dynamic Range“. Obendrein nahm sich Novielli auch eine Minute Zeit, um den Standfuß zu loben: Eine ausgeklügelte Mechanik erlaube das einfache Einstellen von Höhe und Neigung. Obendrein können Anwender den Monitor problemlos drehen, um ihn im Porträtmodus zu betreiben.
Vielschichtiger Monitor: Das Pro Display XDR ist vollgestopft mit anspruchsvoller Technik und benötigt aktive Kühlung. (Quelle:
Apple Produktseite)
"Pro Stand“ zum Pro-PreisEs sollte eines der letzten großen Live-Events werden, die Apple veranstaltete, bevor die COVID-19-Pandemie den Konzern zu aufgezeichneten Produktpräsentationen zwang. Die Publikumsreaktion dieser Veranstaltung war durch den Moment geprägt, in dem Apple den Preis des Monitorzubehörs bekannt gab. Während beim Mac Pro (ab 5999 US-Dollar) und Monitor (ab 4999 Dollar) noch applaudiert wurde, brandete unüberhörbares Gemurmel im Publikum auf: 200 Dollar für den VESA-Adapter und 1000 Dollar für den „Pro Stand“?! Hauptsächlich führte die nur indirekt getroffene Aussage zu verdutzten Reaktionen: Wer nur das Display erwirbt, muss es an die Wand lehnen.
Überraschung im Publikum: Das Pro XDR Display kommt ohne Standfuß daher. (Quelle: YouTube-Video „
WWDC-Keynote 2019“; 1:42:05)
Avantgarde-ProduktEs sollte noch ein halbes Jahr dauern, bis Apple am 10. Dezember
Vorbestellungen annahm und direkt im Anschluss mit der Auslieferung beider Profi-Geräte begann. Es ist bis heute unverändert im Angebot – und weiterhin werden Pro Stand oder VESA-Adapter separat verkauft. Drei Jahre später kam das deutlich günstigere
Studio Display heraus – mit 5K-Auflösung, ohne XDR-Fähigkeiten, dafür inklusive Standfuß. Eine Innovation des Pro Display XDR fand dieses Jahr bei mehreren Apple-Produkten Einzug: Ein optionales mattes Nanotextur-Glasdisplay ist seit 2024 auch beim iPad Pro, iMac und
MacBook Pro erhältlich.