Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Für Freunde von Zuckerberg und Werbetreibende: Wer Zugriff auf Facebook-Nutzerdaten erhält

Mittlerweile sollten kaum noch Nachrichten aus dem Hause Facebook schockieren – einige haben sich entweder von Facebook verabschiedet oder nehmen den sorglosen Umgang Kundendaten hin. Der ehemaliger App-Hersteller Six4Three wurde bekannt durch die kontroverse App "Pikinis", über die sich Bikini-Bilder von weiblichen Freunden und Bekannten aufstöbern ließ. Nachdem Facebook den Datenzugang von Six4Three Ende 2014 stilllegte, verklagten die Gründer der Firma Facebook – und veröffentlichten jetzt 4.000 Seiten interne E-Mails von Facebook-Mitarbeitern und Mark Zuckerberg.


Kundendaten gegen Werbung, Freundschaft oder Gefälligkeiten
Aus den geleakten E-Mails gehen erschütternde Details über den kriminellen Umgang von Facebook mit Nutzerdaten hervor. Alls Dokumente stammen aus dem Zeitraum zwischen 2011 und 2015 und legen dar, dass Facebook anderen Firmen gegen gebuchte Werbung, Gefälligkeiten oder schlicht aus Freundschaft zu CEO Mark Zuckerberg oder COO Sheryl Sandberg Zugriff auf sensible Kundendaten gewährte.

Beispielsweise erhielt Amazon umfassenden Zugriff auf Nutzerdaten gegen die Buchung von Werbung auf Facebook und durch die Partnerschaft beim mittlerweile wieder eingestellten Fire Phone. Auch Unternehmen, die Facebook ihre Daten bereitstellten, erhielten im Gegenzug Zugriff auf Facebooks umfangreiche Datenbank. Gegen in Ungnade gefallene App-Hersteller verwendete Facebook in Verhandlungen gern den Zugriff auf Nutzerdaten als Druckmittel, um sich dem Herstellers zu entledigen oder bessere Konditionen auszuhandeln.

Damalige Datenschutz-Bemühungen als "Greenwashing"
Vor mehr als einem Monat stellte Facebook eine neue Datenschutz-Strategie vor – diese wurde von Presse wie auch Nutzern kritisch bewertet, da der Name des Unternehmens durch die zahlreichen Skandale deutlich Schaden genommen hat. Aus den E-Mails zwischen 2011 und 2015 geht deutlich hervor, dass die Konzernspitze zumindest damals Datenschutzbemühungen generell als reine "Greenwashing"-Public-Relations-Strategie ansah.

Facebooks unglaublich Rechtfertigung
Fast noch unglaublicher als das damalige Handeln des Unternehmens ist die Rechtfertigung: Six4Three habe sich aus den E-Mails nur die Rosinen rausgepickt, die 4.000 Seiten seien aus dem Kontext gerissen. Welcher Kontext die genannten Passagen ins rechte Licht rücken könnte, ließ Facebook leider offen. Ferner sagt Facebook, dass die Dokumenten nur "eine Seite der Geschichte" erzählen und unterstrich, dass Facebook nie Daten gegen Geld verkauft habe. Warum dies verwerflicher sei als Kumpelgeschäfte oder Tauschhandel ließ der Social-Media-Gigant leider auch hier offen.

Kommentare

Stefan-s17.04.19 08:50
Wann ist der Zuckerzwerg endlich hinter Gittern?
+11
Wurzenberger
Wurzenberger17.04.19 08:56
Wer?
0
Marcel_75@work
Marcel_75@work17.04.19 08:57
Da fragt man sich, wo eigentlich die finanziell wirklich schmerzlichen Konsequenzen für Facebook durch heftige Strafzahlungen bleiben?

KMUs und auch „Einzelkämpfer“ kommen gehörig ins rudern, um die EU-DSGVO-Auflagen einzuhalten und dies vor allem auch zu dokumentieren.

Platzhirsche wie Facebook, Microsoft („Daten sammeln“ bei Windows 10, O365 usw.), Google etc. machen aber weiterhin, was sie wollen und sch***** drauf?

🤔
+11
My2Cent17.04.19 09:13
Zuckerberg sollte endlich anfangen Geld für die Nutzung von Facebook zu verlangen.
Die Facebook-Gemeinde hat mehrfach unter Beweis gestellt, dass keine noch so erschütternd Meldung ihre „Treue“ zu Facebook erschüttern kann. Also werden die Facebook-Jünger auch gerne eine „Kirchensteuer“ an Facebook bezahlen.
+1
subjore17.04.19 09:14
Marcel_75@work

Diese ganzen Sachen waren aber vor der DSGVO. Facebook wird für die ganzen Skandale bestimmt ein paar Millionen zahlen müssen.
Es wurden noch keine Skandale aufgedeckt, die nach dem Mai letzten Jahres stattfanden. Aber da es bei Facebook so viele Skandale gibt wird das nur eine Frage der Zeit werden, bis die Milliarden pro Skandal zahlen müssen.
0
Statler_RGBG
Statler_RGBG17.04.19 09:23
Ist nur dummerweise so, das sie die Strafen entweder nicht zahlen oder falls doch, wird sie der Pförtner aus der Portokasse zahlen
subjore
Marcel_75@workDiese ganzen Sachen waren aber vor der DSGVO. Facebook wird für die ganzen Skandale bestimmt ein paar Millionen zahlen müssen.
Es wurden noch keine Skandale aufgedeckt, die nach dem Mai letzten Jahres stattfanden. Aber da es bei Facebook so viele Skandale gibt wird das nur eine Frage der Zeit werden, bis die Milliarden pro Skandal zahlen müssen.
+3
Peter Eckel17.04.19 10:49
Facebook versteht nur eine Sprache: Abwanderung der Nutzer.

Dazu sind die Datenschafe aber zu träge. Also werden sie weiter gemolken, geschoren und ggf. geschlachtet.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+6
rosss17.04.19 12:58
subjore
… Aber da es bei Facebook so viele Skandale gibt wird das nur eine Frage der Zeit werden, bis die Milliarden pro Skandal zahlen müssen.

Da die ganzen Skandale ja bereits bekannt sind, die DSGVO seit fast einem Jahr „scharf“ ist – was hält die Behörde davon ab, drastische Strafen zu verhängen? Wieviel Zeit ist noch nötig?

Die Verordnung wurde für „abschreckende Strafen“ entwickelt, aber nix passiert. Das ist auch ein Skandal.
+1
sierkb17.04.19 15:37
rosss
subjore
… Aber da es bei Facebook so viele Skandale gibt wird das nur eine Frage der Zeit werden, bis die Milliarden pro Skandal zahlen müssen.

Da die ganzen Skandale ja bereits bekannt sind, die DSGVO seit fast einem Jahr „scharf“ ist – was hält die Behörde davon ab, drastische Strafen zu verhängen? Wieviel Zeit ist noch nötig?

Die Verordnung wurde für „abschreckende Strafen“ entwickelt, aber nix passiert. Das ist auch ein Skandal.

Das stimmt nicht, dass nichts passiert, da passiert derzeit eine Menge, es laufen diesbzgl. bereits eine Menge Klagen gegen Facebook bzw. sind anhängig (, ), sogar beim Bundesgerichtshof (BGH) bzw. Europäischen Gerichtshofs (EuGH), nur brauchen die Gerichte halt ihre Zeit bzw. teilweise gibt's da grad' noch Klärungsbedarf, z.B. //, um Urteile zu fällen.

"Gottes mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen (fein)."
bzw.
"Die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam, aber sie mahlen gründlich."
+1
Legoman
Legoman18.04.19 10:06

Netzfund
+2

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.