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Für "Stargate": ARM will eigene RISC-Chips herstellen

RISC-Prozessoren sind aufgrund ihrer Energieeffizienz beliebter denn je – und das britische Unternehmen ARM liefert die Technologie: Beinahe jedes aktuell verkaufte Smartphone nutzt ein System-on-a-Chip (SoC) auf Basis von ARM-Lizenzen. Apple nutzt ebenfalls ARM-Lizenzen: iPhones und iPads setzen RISC-Chips ein – und seit Ende 2020 sind auch Macs mit Apple-Silicon-Chips ARM-basiert. Allerdings stellt der Konzern keinesfalls eigene Chips her, sondern offeriert Lizenzen. Bei jedem verkauften Chip auf Basis von RISC-Architektur verdient ARM Geld. Nun will das Unternehmen erstmals selbst in die Produktion einsteigen – und wird damit zum Konkurrenten der eigenen Kundschaft.


Noch im Sommer dieses Jahres will ARM das erste Modell vorstellen, berichtet Ars Technica. Das hauseigene SoC ist hauptsächlich für Server gedacht, insbesondere für Aufgaben wie das Training von großen Sprachmodellen (LLMs) und anderen rechenintensiven Prozessen rund um Künstliche Intelligenz. Die Initiative soll auf den japanischen Besitzer SoftBank zurückgehen, welcher das Unternehmen im Jahr 2016 erworben hat. Diese ist Teil eines umfangreichen Investitionsplans namens „Stargate“. Er sieht vor, dass ARM zusammen mit US-amerikanischen Technologiepartnern wie OpenAI, Microsoft und Nvidia eine umfassende KI-Infrastruktur aufbaut. Als finanzielle Investoren sind neben SoftBank der aus Abu Dhabi stammende Investment-Fonds MGX und das Technologieunternehmen Oracle vorgesehen. Insgesamt 500 Milliarden US-Dollar sind für das Projekt veranschlagt.

Kunden werden Konkurrenten
ARM plant allerdings keine eigenen Produktionsstätten: Die tatsächliche Herstellung sollen Auftragsfertiger wie TSMC übernehmen. Bisher zählen viele Prozessoranbietergrößen zur Kundschaft: Neben Apple setzen auch Nvidia, MediaTek und Qualcomm auf ARM-Lizenzen. Mit letzterer befand sich ARM jüngst noch in juristischen Auseinandersetzungen um die Rechtmäßigkeit ihrer Snapdragon-X-Chips in Windows-Laptops. Apple hingegen hat ein äußerst positives Verhältnis zum RISC-Entwickler: Der kalifornische Konzern gehörte zu den Gründungsinvestoren des Unternehmens und verwendete in den Neunzigerjahren einen ARM-basierten Chip für den Newton Communicator, einen mobilen Computer mit Schrifterkennung.

Verbindung zu Jony Ive?
Die Namen der beteiligten Kooperationspartner legen einen weiteren Interessenten nahe: Vermutlich wird auch der ehemalige Chef-Designer von Apple, Jony Ive, von einem ARM-eigenen Chip profitieren. Dessen Unternehmen „LoveFrom“ arbeitet mit OpenAI und SoftBank zusammen: Unter hoher Geheimhaltung entstehen Prototypen für einen persönlichen KI-Assistenten.

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